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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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andere Möglichkeit sah. »Ich brauche dich.«
    Die Gründe dafür waren so verheddert und verflochten, dass er sie nicht mehr auseinanderhalten konnte. Es war leichter, es einfach klipp und klar zu sagen und nicht weiter darauf einzugehen.
    Cat zerrte an dem Seil an ihren Handgelenken, bevor sie schließlich einsah, dass es sinnlos war, und sich entmutigt auf den Sitz der Kutsche zurückfallen ließ. Aidan sah, dass sie ihn mit dem gleichen gekränkten Ausdruck anstarrte wie in der Nacht, als er sie in seiner Bibliothek erwischt hatte. Doch obwohl ihr Blick ihm fast das Herz zerriss, verhärtete er sich gegen das schon vertraute Gefühl, als risse er einem Schmetterling die Flügel aus. Mit der Zeit würde sie schon lernen zu verstehen.
    Entweder das, oder sie würde ihn im Schlaf erdolchen.
    Deshalb nahm er sich vor, gleich nach ihrer Ankunft in Belfoyle als Erstes alle Dolche zu verbergen.
    Gelassen wandte er sich wieder seiner schon einen Monat alten Zeitung aus Dublin zu und tat so, als spürte er Cats giftigen Blick nicht durch die Seiten.
    »Und was ist mit Ahern?«, fragte sie nach einem drückenden Schweigen, das so vorwurfsvoll und anklagend war, dass er kaum noch Luft holen konnte. »Und Maude? Bist du in deiner Rücksichtslosigkeit so weit gegangen, sie dem Tod zu überlassen? Du stehst in ihrer Schuld nach allem, was sie getan haben, um dich zu retten.«
    Seine Finger schlossen sich noch fester um die Zeitung. »Daz und Maude sind sicher. Und was meine Schuld angeht ...« Er machte eine Pause. »Daz hat meinem Bruder das Leben genommen und mir das meine gerettet. Damit sind wir quitt.«
    Sie antwortete nicht, und er hoffte, allen weiteren Kommentaren lange genug zuvorgekommen zu sein, um seinen Nerven ein wenig Ruhe gönnen zu können. Und vielleicht endlich das sehr ungute Gefühl zu überwinden, dass er die Aussicht auf eine Zukunft aufgegeben hatte, bevor er Gelegenheit gehabt hatte zu sehen, was sie bereithielt. Was zwischen ihm und Cat hätte entstehen können, würde eine Frage bleiben, auf die er niemals eine Antwort finden würde.
    Er verdrängte das sinnlose Bedauern darüber, ein Opfer mehr in diesem nicht erklärten Krieg zu sein, und konzentrierte sich auf das Nächstliegende – den nächsten Tag. Das nächste Ziel.
    Belfoyle. Sein Zuhause. Der Ursprung dieses Spinnennetzes und die letzte Verteidigungslinie in einem Kampf, der ihm die Wahrheit bringen oder ihm das Leben nehmen würde.
    »Wir sind fast da. Es liegt gleich hinter dieser Abzweigung.«
    Seine Ungeduld war ansteckend. Cat ertappte sich dabei, dass sie aus dem Kutschenfenster schaute, obwohl sie fest entschlossen war, jegliche Gesprächsversuche der verabscheuenswerten Person, die ihr gegenübersaß, zu ignorieren.
    »Jetzt kommt es! Gleich hinter der Kurve.«
    Sie verrenkte sich den Hals, als die Kutsche ihre Fahrt verlangsamte, um an einem leeren, von Unkraut überwucherten Torhaus abzubiegen, und dann ein schmiedeeisernes Tor passierte, das das Wappen der Kilronans trug, einen Vogel mit ausgebreiteten Schwingen und ein Krummschwert.
    Die gewundene Auffahrt führte an langen, efeuüberwachsenen Natursteinmauern vorbei, an dichten Wäldchen aus Esche und Eiche und einem Park mit grasenden Kühen hier und da. In der Ferne sah Cat das blausilberne Wasser eines Flusses glitzern.
    »Gib mir deine Hände«, sagte Aidan.
    Sie hielt ihm ihre Handgelenke hin, die wund und gerötet waren vom Seil. Ein paar geschickte Handgriffe von Aidan, und sie war frei.
    Sie zwang sich, ihre Handgelenke nicht zu reiben, obwohl sie höllisch schmerzten. »Und was machst du, wenn ich schreie wie am Spieß, sobald wir halten? Und allen erzähle, ich sei deine Gefangene?«
    »Dann werden sie das Gleiche denken wie der Kutscher, als du das bei ihm versucht hast – dass du zu nervöser Aufgeregtheit neigst oder hysterisch bist. Ein Jammer, werde ich sagen, aber dass wir tun werden, was wir können, um es dir bequem zu machen, während du dich von deinem Leiden erholst.« Er lächelte sie an und verschränkte seine Arme vor der Brust. »Das hier ist mein Besitz, Cat. Hier bin ich der Herr, und alle tun und glauben, was ich ihnen sage.«
    »Dein Vater war bestimmt genauso«, höhnte sie.
    Der Hieb saß. Aidan wurde blass und wandte das Gesicht ab.
    Die Kutsche verlangsamte die Fahrt, als sie eine Anhöhe überwanden und Cat einen ersten Blick auf das Haus erhielt – obwohl Haus wohl kaum eine passende Beschreibung für Belfoyle war.
    Schloss. Burg.

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