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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Festung.
    All das waren weitaus zutreffendere Bezeichnungen für das Ungetüm von Bau vor ihr.
    Gleich hinter dem Torbogen erhoben sich riesige Türme aus grauem Gestein, gekrönt von steilen, schrägen Dächern und mit Zinnen versehenen Mauern. Durch den mächtigen Torbogen gelangten sie in einen weitläufigen Innenhof, von dem Flügel und Anbauten in alle möglichen Richtungen abgingen.
    Tudor wechselte mit der Ära Jakobs I. und der Barockzeit, sodass das ganze Gebäude ein einziges Sammelsurium aller Stilen und Epochen war.
    Cat bereitete sich auf die wenigen Momente der Freiheit vor, die sie erlangen würde, wenn die Türen geöffnet wurden. Es war ihr egal, was Aidan sagte. Sie musste versuchen, zu entkommen. Sie gehörte nicht hierher. Nicht zu ihm. Nicht jetzt. Wenn sie auch nur einen Menschen dazu bringen könnte, seine Geschichte zu bezweifeln, konnte sie sich den Weg in die Freiheit erarbeiten. Sie wusste, dass sie es konnte.
    Knirschend kam die Kutsche auf dem Kies zum Stehen.
    Cat versteifte sich vor Erwartung, als sie die Hand nach dem Griff der Tür ausstreckte.
    Abgelenkt von Stimmen, die ihn in freudiger Erregung willkommen hießen, war Aidans Aufmerksamkeit ganz woanders. Dies war der richtige Moment. Eine solche Chance würde sie nicht noch einmal bekommen.
    Mit angehaltenem Atem riss sie die Tür auf, raffte ihre Röcke und stolperte, in schon fast sicherer Erwartung, jeden Moment von Aidans Hand auf ihrer Schulter aufgehalten zu werden, hinaus.
    Aber keine Hand hielt sie zurück. Kein Alarm wurde geschlagen. Und von Panik ergriffen, warf sie sich geradewegs in die Arme des schockierten Jack O’Gara.
    »Ich habe Miss O’Connells Erklärung gehört«, sagte Jack. »Jetzt würde mich interessieren zu hören, was du dazu zu sagen hast.«
    Aidan blickte von der Kredenz mit den alkoholischen Getränken auf. Der Brandy, den er schon getrunken hatte, trug wenig dazu bei, die Kälte zu vertreiben und die Krämpfe in seinem Magen zu beruhigen. Stattdessen erwachte sogar Übelkeit in ihm, er begann sich völlig aus dem Gleichgewicht gebracht zu fühlen, und es wurde dunkel um die Ränder seines Sehfelds. »Ich kann mir vorstellen, was für Bosheiten sie dir erzählt hat.« Er schenkte sich noch einen weiteren Brandy ein.
    Jack ließ sich in einen Sessel fallen und streckte die Beine vor sich aus. »Nein, Cousin, ich glaube nicht, dass du das kannst.« Er schüttelte den Kopf. »Es war eine faszinierende Geschichte. Sie hatte zwar ein paar verdächtige Lücken, aber die hat meine eigene lüsterne Fantasie schon ausgefüllt. Soviel dazu, deine Finger vom Personal zu lassen.«
    Gläser und Karaffen klirrten, als Aidans Faust krachend auf die Anrichte herunterkam. »Wenn dir etwas an unserer Freundschaft liegt, Jack, dann halt jetzt lieber den Mund! Cat ist ein Gast in diesem Haus. Ein hochgeschätzter und lieber Gast.«
    Jacks Blick blieb ungerührt. »Das ist aber nicht das, was sie sagt. ›Gefangene‹ war das Wort, das sie im Zusammenhang mit sich benutzte. Sie bat mich, ihr zu helfen, von hier zu entkommen. Was zum Teufel ist zwischen Dublin und hier vorgefallen? Hast du wirklich einen dieser Dämonen zu Hilfe gerufen?« Aufrichtige Besorgtheit verhärtete die gut aussehenden Züge des sonst immer so unerschütterlichen Lebemanns.
    »Allerdings«, antwortete Aidan. »Und die Narben, die ich dabei davongetragen habe, beweisen es.«
    Er wandte sich von der Anrichte ab, um steifbeinig durch den Salon zu schreiten, wobei er den Blick besitzergreifend durch das große Zimmer schweifen ließ. Tief holte er Luft und sog Belfoyles Freiheit ein wie eine Droge, überrascht, dass allein in seinem eigenen Haus und auf seinem eigenen Land zu sein, die fieberhafte Anspannung von einem Gehirn nahm, das dünnhäutig und angeschlagen war von Krankheit.
    »Warum verschieben wir nicht den Bericht, wie ich es geschafft habe, alles in den Sand zu setzen, zu versagen und nichts als Mist zu bauen in diesem ganzen Debakel, und konzentrieren uns auf dich?« Er stürzte den zweiten Brandy hinunter und wartete. Aber es kam nichts. Nicht einmal ein Fünkchen Wärme, um ihn ins Leben zurückzukitzeln. »Was tust du hier draußen, Jack? War Dublin sogar für dein sprichwörtliches Glück zu heiß geworden?«
    Sein Cousin setzte sich gerader hin im Sessel. »Komisch, dass du ausgerechnet dieses Wort benutzt. Heiß beschreibt genau das, was es war.« Er räusperte sich und bewegte sich unruhig, bevor er aufstand, um sich einen

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