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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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stärkenden Brandy nachzuschenken. Wie Aidan stürzte auch er ihn in einem Zug hinunter. »Aidan? Wie ... ähm ... wie sehr hängst du an Kilronan House?«
    Das war aber jetzt eine der bedeutungsschwersten Fragen, die er sich vorstellen konnte. »Warum?«
    Jack bewegte sich wieder, fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und stieß nervös den Atem aus. »Nun ja ... weil es ... es existiert nicht mehr.«
    Aidan explodierte nicht und brach auch nicht zusammen. Er zog nur schnell und scharf die Luft ein, stellte mit übertriebener Vorsicht sein Glas auf den Kaminsims und richtete es so aus, dass es das Licht aus einem nahen Bogenfenster einfing. Er musste irgendetwas tun, egal, wie unwichtig, während sein Verstand versuchte, Jacks verrückte Behauptung zu verstehen.
    Als er den besorgten Blick seines Cousins sah, nickte er. »Erklär mir das bitte.«
    »Es geschah drei Tage, nachdem du abgereist warst. Verdächtigerweise begann es in der Bibliothek.«
    »Was begann in der Bibliothek? Du sprichst in Rätseln. Und in verdammten Rätseln stecke ich auch so schon bis zum Hals.«
    »Wir hatten einen Brand dort, Aidan. Keiner weiß, wie das Feuer begann, obwohl ich so meine Vermutungen habe. Vermutungen, die ich jedoch lieber für mich behielt, als die Leute anfingen, Fragen zu stellen. Das Haus ging in Flammen auf wie Zunder. Alles wurde zerstört. Nur ein Stück von einer Wand steht noch und ein paar verkohlte Kamine. Das ist aber auch schon alles.«
    Aidan schluckte die rasende Wut, die in ihm aufstieg. »Wie viele sind zu Tode gekommen?«
    »Keiner, Gott sei Dank. Alle konnten sich nach draußen retten. Ich war beim Spiel mit ein paar Freunden hängen geblieben. Da ich mehr gewann, als ich verlor, blieb an jenem Abend länger als gewöhnlich. Erst gegen vier Uhr morgens schaffte ich es nach Hause. Als ich ankam, war das ganze Haus in Rauch gehüllt, und das Feuer breitete sich sehr schnell aus. Hätte ich nicht ...« Er ließ den Satz unbeendet und verfiel in düsteres Schweigen.
    »Das schon fast unheimliche O’Gara-Glück im Spiel gehabt?«, schloss Aidan für ihn.
    Jack zuckte die Schultern. »Für dich war es ja wohl kaum ein Glück.«
    Aidan dachte daran, was für eine Belastung es für seine Konten war, ein Stadthaus zu unterhalten, das er kaum besuchte, an die erstickende Atmosphäre der Dubliner Gesellschaft, in der der Name Kilronan gleichbedeutend mit bizarren, himmelschreienden Geschichten über Mord, Revolten und finanziellen Ruin geworden war. Selbst Miss Osborne würde sich mittlerweile nach grüneren Weiden umgesehen haben.
    Diesmal war er derjenige, der die Schultern zuckte.
    »Niemand weiß, wohin du so plötzlich abgereist warst«, fuhr Jack fort. »Ich brachte eine Geschichte über eine unvorhergesehene Reise zu deinen Lancashirer Ländereien in Umlauf. Dann mieteten wir uns eine Kutsche und kamen hierher. Wir nahmen an, du würdest früher oder später hier erscheinen. Aber dann haben wir wochenlang hier herumgesessen, nicht sicher, ob du noch am Leben warst oder ob dieser Lazarus dich aufgespürt hatte, nachdem er dein Haus niedergebrannt hatte.«
    »Wir?«
    Jack räusperte sich. »Ja, nun, ich war besorgt, weißt du. Und sie war ja schon so eine große Hilfe gewesen.«
    Aidan wusste nicht, ob er lachen oder einen Wutanfall bekommen sollte. »Das hast du nicht getan! Bitte sag, dass du sie nicht mitgebracht hast!«
    »Jetzt reg dich mal nicht gleich so auf! Miss Roseingrave ist schon wieder abgereist.«
    Das lange Gesicht, dass diese Feststellung begleitete, offenbarte mehr über die Beziehung zwischen Jack und seiner Amhas-draoi , als Aidan wissen wollte.
    »Sie wurde fortgerufen. Ein Bote kam vor ein paar Tagen mit einem Brief, und schon war sie weg, ohne auch nur einen Blick zurückzuwerfen.«
    »Der arme Jack! Sein Vögelchen ist ausgeflogen. Warst du es oder das Tagebuch, das sie der Mühe nicht für wert hielt?«
    »Sehr witzig, aber wenn es so ist, wie Cat sagte, solltest du dankbar sein für Helenas Hilfe. Sag mir die gottverdammte Wahrheit, Aidan! Hast du wirklich« – Jack schüttelte ungläubig den Kopf –, »einen Dämon ...«
    »Ja, Jack! Ja. Ich habe einen Unsichtbaren zu Hilfe gerufen und ihn in mich hineinfahren lassen. Fast wäre ich dabei gestorben. Und ich spüre immer noch etwas von ihm in mir.« Aidan zog einen Zigarillo aus der Tasche, zündete ihn mit unsicherer Hand an einer Kerze an und nahm einen tiefen Zug daraus. Der Rauch, der seine Lungen füllte, löste die

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