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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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waren. Die meisten Inschriften der Grabsteine waren mit der Zeit verwittert, nur hier und da waren noch ein Datum oder ein Name zu erkennen. Cat blieb vor einem grob geschliffenen, moosbedeckten Marmorblock stehen, dem eine ganze Ecke fehlte.
    Er war neuer als die anderen, und auch die Inschrift schien persönlicher zu sein: »... geliebtes Kind« , war alles, was sich noch darauf entziffern ließ.
    Als sie sich bückte, um die Inschrift näher zu betrachten, schien die Luft um sie herum sich zu verdichten und wurde so drückend und bedrohlich wie der herannahende Sturm.
    »Ich habe ein Dienstmädchen angewiesen, dir beim Packen zur Hand zu gehen und dafür zu sorgen, dass du in einer Stunde aufbruchsbereit bist.«
    Cat richtete sich auf und drehte sich mit einer einzigen schwungvollen Bewegung um. Als sie Aidans ausdruckslosen, unnachgiebigen Blick erwiderte, konnte er sehen, wie sie sich für die nicht zu umgehende Auseinandersetzung wappnete.
    »Du schickst mich fort?«
    »Wenn du nicht mehr in der Lage bist, das Tagebuch zu übersetzen, ist deine Anwesenheit nicht länger erforderlich. Ich befreie dich von unserer Vereinbarung. Jack wird dich nach Dublin zurückbringen.«
    »Ich will nicht nach Dublin.«
    »Ich glaube nicht, dass ich gefragt habe, was du willst.«
    »Die Straßen sind gefährlich.«
    »Belfoyle noch viel mehr.«
    »Und wenn ich mich weigere, dich hier mit Gott-weiß-was-kommen-mag allein zu lassen?«
    Ärger blitzte in seinen Augen auf. »Ich habe dich in Fesseln nach Belfoyle gebracht. Du kannst es auf die gleiche Weise auch wieder verlassen.«
    »Das würdest du nicht wagen.«
    »Dann lass es darauf ankommen.«
    Cat war versucht, es zu tun, entschied sich dann aber dagegen, weil Aidan den Eindruck machte, als wäre er durchaus imstande, nicht nur diese, sondern auch noch alle möglichen anderen Drohungen wahrzumachen. Unwillkürlich trat sie einen Schritt zurück. »Na schön, aber wie soll es weitergehen, wenn Jack mich in die Stadt gebracht hat?«
    »Ich habe ihm Anweisungen für meinen Bankier mitgegeben. Mit dem Geld kannst du dich einrichten.«
    »Einrichten als was?«
    Ein Sturm braute sich in seinem Blick zusammen. »Als was du willst, Cat. Geh nur verdammt noch mal hier weg und lass mich in Ruhe!«
    Seine Worte trafen sie wie ein Faustschlag in den Magen. Schnell und hart. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. »Warum tust du das, Aidan?«, fragte sie.
    Und schon brach der Sturm los, der in ihm tobte. Seine Wut war wie ein Blitzschlag, der ihren Körper versengte, der wilde Zorn in seinen Augen wie ein Wind, der die Luft aufpeitschte und das Blut in ihren Adern zum Kochen brachte.
    Aber dann war es vorbei, und er hatte sich wieder unter Kontrolle, als wäre das Tier nie losgelassen worden. Eine solch eisige Beherrschung strahlte er aus, dass trotz der Wärme der lauen Frühlingsluft ein Frösteln Cat durchlief.
    »Leben Sie wohl, Miss Catriona O’Connell.«
    Damit wandte er sich auf dem Absatz um und überquerte den Friedhof, um zum Haus zurückzugehen. Die pfeilgerade Linie seiner Schultern, seine ausholenden Schritte, der kupferfarbene Glanz seines Haars – all das und mehr brannten sich für immer in ihrem Gedächtnis ein. Und nie würde ihr Körper die geschmeidige Eleganz des seinen vergessen, die zärtliche Berührung seiner Hände und seiner Lippen – und die berauschende Ekstase, die sie in seinen Armen erfahren hatte.
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet«, rief sie ihm nach. »Warum tust du das?«
    Er drehte sich nicht um, ja, verlangsamte nicht einmal seine Schritte, aber seine Stimme kam zu ihr zurück, kalt wie der Tod. »Weil ich dich liebe.«
    Die Arme um ihren zitternden Körper geschlungen, sank sie neben dem Grabstein des vergessenen Kindes auf die Knie und bereute bitter, überhaupt gefragt zu haben.
    Cat faltete ein Kleid, ohne sich auch nur bewusst zu sein, was ihre Hände taten.
    Dieser dumme, verbohrte, sture Mann! Sie wegzuschicken wie ein Kind! Sie zu behandeln, als hätte sie nicht schon zwei Zusammenstöße mit Lazarus überlebt. Als steckte sie nicht bis zum Hals in dieser Sache drin.
    Gott, was sollte sie nur tun? Sie schüttelte das Kleid noch einmal aus und begann von vorn. Faltete es seitlich und schlug den Saum nach oben.
    Dachte er, sie könne ihr Herz so einfach abstellen, wie man eine Kerze löschte, und nicht halb krank werden vor Sorge um das, was sie zurückließ?
    Verdammt . Was war mit den Ärmeln? Sie hatte es schon wieder falsch

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