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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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möglich, aber Sie haben es geschafft, dass ich mich noch schlechter fühle.«
    Er schenkte ihr ein entwaffnendes O’Gara-Lächeln. »Eins meiner besonderen Talente, Cat.«
    Sie öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen, als die Kutsche plötzlich wild ins Schlingern kam. Jack fiel gegen die Tür und griff sich aufstöhnend an die Schulter, die er sich heftig angeschlagen hatte. Cat wurde von ihrem Sitz geschleudert und landete mit einem schmerzhaft harten Aufprall auf dem Boden.
    Wieder ging ein Ruck durch die Kutsche, und unter dem Krachen zersplitternden Holzes kam sie zu einem abrupten Halt. Die Hinterräder steckten in einem Graben, und eine dichte Hecke presste sich ans Fensterglas.
    Eine Pistole in der Hand, warf Jack sich auf der anderen Seite aus der Tür. Cat zögerte nicht, ihm zu folgen. Der Kutscher schnitt bereits die Lederriemen des Geschirrs durch, in dem sich das linke Pferd verheddert hatte, und fluchte wüst dabei. Von dem Stallknecht war nirgendwo etwas zu sehen.
    »Was ist passiert?«
    »Ich habe keine Ahnung, Sir. Ich fuhr der schlechten Straße wegen ziemlich langsam, als plötzlich eine schemenhafte Gestalt zwischen den Bäumen hervorsprang und die Pferde erschreckte. Sie gingen mir durch, und ich konnte überhaupt nichts tun, um sie aufzuhalten. In ihrer Aufregung nahmen sie die Kurve viel zu scharf.«
    »Und wo ist unser Freund mit der Muskete?«, fragte Jack und blickte sich nach dem Stallknecht um.
    Der Kutscher besah sich den Schaden an der Kutsche. »Keine Ahnung. Gerade eben war er noch da.«
    In dem Moment ertönte ein Schuss im Wald. Dann folgte eine Stille, die alles Mögliche bedeuten konnte. Aber sicherlich nichts Gutes.
    »Cat«, blaffte Jack, »steigen Sie ein! Ohne Widerrede.«
    Inzwischen suchten er und der Kutscher mit nervösen Blicken den Waldrand ab.
    »Ihr Begleiter hat recht, Mylady.« Eine dunkle Gestalt tauchte vor Cat auf, und für einen Moment sah sie das Aufblitzen von Stahl. »So sinnlos es auch ist.« Cat erkannte die Stimme aus ihren Albträumen wieder. Das Heisere, Kehlige, als bereitete das Sprechen ihr Schwierigkeiten, und die dem verhassten Titel, mit dem er sie so beharrlich ansprach, zugrunde liegende Verachtung.
    Obwohl es aussichtslos war, griff sie nach dem Türgriff.
    Die Gestalt trat in das schwache Licht der Kutschenlampen und blieb wie ein schwarzer Koloss auf der Straße stehen. Sein Gesicht lag im Schatten, nur das bösartige Funkeln seiner Augen war in der Dunkelheit zu sehen.
    Jack hob die Waffe, zielte und feuerte. Ein scharfer Knall zerriss die Luft, und für einen Moment erhellte das Mündungsfeuer Lazarus’ grobe Züge.
    Er war höchstens neun Meter entfernt. Jack konnte ihn unmöglich verfehlen.
    Aber Lazarus’ Bewegungen waren fließend und von unfehlbarer Genauigkeit. Mit einem raffinierten Scheinangriff, als zielte er auf Jacks Kehle, stieß er dem kleineren Mann seinen Dolch bis zum Heft in den Bauch.
    Cat schrie auf. Der Kutscher fluchte. Und Jack brach zusammen und fiel zu Boden. Ein ungläubiger Ausdruck erschien auf seinem Gesicht, als Blut seine Weste dunkel färbte und zwischen seinen Fingern hindurchlief.
    Ohne seinem Opfer auch nur einen Blick zu gönnen, richtete Lazarus seine glühenden Augen auf Cat. »Wir haben eine Verabredung einzuhalten«, sagte er, warf sich ihren widerstandslosen Körper über die Schulter und stapfte mit ihr in den Wald zurück.
    Entsetzen und Kummer rissen sie aus ihrer Benommenheit. Sie kreischte und fluchte, wehrte sich mit Händen und Füßen, Schlägen und Tritten, aber Lazarus’ Schritte verlangsamten sich nicht, und sein Körper schien ihre Schläge nicht einmal zu spüren. Schließlich verschluckte sie der Wald und versperrte ihr die Sicht auf die ramponierte Kutsche und Jacks blutend am Boden liegenden Körper.
    »Sie haben ihn umgebracht!«, schrie sie.
    Lazarus’ Griff um sie verstärkte sich. »Er hat Glück gehabt.«
    »Verdammt!« Aidan zerknüllte die Nachricht in der Hand und zwang sich, sich zusammenzunehmen. Sich zu beruhigen und nicht der völligen und unwiderruflichen Panik zu verfallen, die ihn zu ergreifen drohte. Die würde ihn nirgendwohin bringen, außer ihn noch schneller umzubringen. Er musste nachdenken. Planen. Alle möglichen Szenarien durchgehen. Aber die Zeit arbeitete gegen ihn.
    Eine Stunde. Die Nachricht, die ihm von einem verängstigten Bauernjungen überbracht worden war, besagte, dass Aidan nur noch eine gottverdammte Stunde Zeit blieb, um das Tagebuch zum

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