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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Archibald nahm ein letztes Geschenk entgegen, und die kühle Contenance der Frau vermochte nicht den Kummer auf ihren wie erstarrten Zügen zu verbergen.
    Ein Idyll, das zu Ende ging.
    Cats Stiefel klackten auf dem steinernen Boden, als sie vortrat. »Jack ist aufbruchsbereit.«
    Aidan drehte sich um. Eine neue Härte prägte seine Züge und nahm seinem Blick die Wärme. »Wir haben uns schon verabschiedet.«
    »Bitte, Aidan, lass mich bleiben! Ich weiß, ich kann ...«
    »Es ist vorbei, Cat.« Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt und so ausdruckslos wie die Büsten in Belfoyles Salon. Es würde keine Rückkehr zu den Nächten voller Zärtlichkeit, den geflüsterten Liebkosungen im Dunkeln geben.
    »Aber Aidan ...«, versuchte sie es ein letztes Mal.
    Diesmal verzerrte sich sein Gesicht vor Furcht erregender, nur noch mühsam unterdrückter Wut. »Was verstehst du eigentlich nicht? Es besteht kein Grund für dich, zu bleiben, aber du hast allen Grund, das Feld zu räumen, bevor dieses Haus in die Luft geht wie eine verdammte Kiste Sprengstoff. Wir haben unsere Entscheidungen getroffen«, blaffte er sie an. »Jetzt müssen wir mit ihnen leben. Und das bedeutet, Lebewohl zu sagen.«
    Er hatte recht. Das Blut dröhnte in Cats Ohren, und ihr Mund war so trocken, dass sie nicht einmal schlucken konnte, als sie sich abwandte und zur Treppe zurückging.
    Ein ersticktes Aufstöhnen folgte ihr zur Wendeltreppe und zerriss ihr fast das Herz.
    Ein leidenschaftliches Verlangen, bei ihm zu sein, für immer auf Belfoyle zu bleiben und auf den Rest der Welt zu pfeifen, durchdrang Cats stärkste Barrieren und ließ ihre Schritte schleppender werden.
    Bitte mich! Fleh mich an und überrede mich! Ruf mich zurück und weigere dich, mich gehen zu lassen! Hilf mir, meine Ängste zu überwinden. Mach, dass ich bleibe, Aidan. Sag es, bevor es zu spät ist!
    Aidan öffnete den Mund, um Cat zu rufen, schluckte die Bitte aber, bevor sie über seine Lippen kam. Sie hatte sich entschieden. Er sank auf den kalten Stein des Bodens, erhob seinen Blick zu dem Bild der Abschied nehmenden Liebenden und ließ schiere Willenskraft die Splitter seines gebrochenen Herzens wieder mehr oder weniger zusammensetzen.
    Lass sie gehen, Aidan! Lass sie gehen, bevor es zu spät ist.

25. Kapitel
    D er Sturm, der den ganzen Tag gedroht hatte, holte Cat und Jack eine Meile hinter Belfoyles ummauerten Grenzen ein. Das Unwetter verlangsamte die Kutsche und machte die ohnehin schon schlechten Straßen unpassierbar. Zweimal mussten sie aussteigen und zu Fuß weitergehen, während der Kutscher die beiden Pferde entweder mit Geschimpfe oder gutem Zureden durch den Schlamm trieb, in dem die Räder fast vollständig versanken.
    Bei Einbruch der Nacht hatten sie gerade mal vier Meilen mehr geschafft, und der Kutscher beklagte sich über die Müdigkeit der Pferde. Es war dunkel, und die Straße vor ihnen war gefährlich für eine einzelne Kutsche mit nur einem bewaffneten Stallknecht auf dem Bock.
    Jack erhob den Blick zum Himmel und streckte seine langen Beine vor sich aus, als er auf seine Uhr schaute. »Halb acht«, sagte er und steckte sie wieder in seine Westentasche. »Zu Fuß hätten wir schneller nach Kilfenora gelangen können als mit der Kutsche.«
    Cat hatte fast den ganzen Nachmittag über geschwiegen und aus dem Fenster in den nicht nachlassenden Regen und zu den kahlen Bäumen und leeren, morastigen Feldern hinausgestarrt. Jetzt wandte sie ihre Aufmerksamkeit ihrem Begleiter zu und bemerkte zum ersten Mal seine nur mühsam unterdrückte Ungeduld und Verdrossenheit, die allerdings nichts mit ihrem langsamen Vorankommen zu tun hatten.
    »Er ist nicht allein. Mr. Ahern ist bei ihm«, sagte sie, obwohl sie sich schon tausendmal dasselbe gesagt hatte und sich kein bisschen besser dadurch fühlte.
    Jack schien es nicht anders zu ergehen, wie sein skeptischer Gesichtsausdruck vermuten ließ. »Und das soll mich beruhigen?«, knurrte er.
    »Das Äußere kann täuschen. Ahern hat ihn schon einmal gerettet.«
    Jacks finstere Miene veränderte sich nicht mal um eine Nuance. »Er sollte gar nicht erst gerettet werden müssen! Wenn er sich doch nur nicht auf diese Geschichte eingelassen hätte! Er ist doch kein verdammter Krieger! Lazarus wird ihn sich zum Frühstück vornehmen und Hackfleisch aus ihm machen.«
    Cat verschränkte die Hände im Schoß, um sie Jack nicht um den Hals zu legen. Sie hätte ihn erwürgen können. »Dankeschön! Ich dachte, es sei nicht

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