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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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vor, Lazarus das Tagebuch zu überlassen?«
    Aidan trommelte mit den Fingern gegen seinen Schenkel. »Du hast mit Cat gesprochen.«
    »Sie macht sich Sorgen.«
    »Sie hat das Recht, sich Sorgen zu machen, aufgegeben, oder etwa nicht?«, gab er unfreundlich zurück.
    Jack ersparte sich eine Antwort, indem er den suggestiven Einwand überhörte. »Wenn du richtig interpretiert hast, was das Tagebuch enthält, dann wäre es verheerend, es in Máelodors Besitz gelangen zu lassen.«
    Aidan fuhr zu ihm herum. »Warst du es nicht, der sich ständig über Untaten der Duinedon gegen Andere beschwerte? Über das zunehmende Misstrauen der Sterblichen und deren Furcht vor allen, die Magierblut in ihren Adern haben?«
    Jack antwortete mit einem Achselzucken. »Das bedeutet noch lange nicht, dass ich einen Krieg gutheiße. Die Verlorenen Zeiten sind genau das – verloren. Wir können die Zeit nicht zurückdrehen. Ich weiß auch nicht, ob ich das wollen würde. Magie ist gut und schön, aber ich weiß nicht, ob es mir behagen würde, wenn ich sie an jeder Ecke fände.«
    Aidan warf die letzten Steine in die Wellen und wischte sich die Hände an seiner Hose ab. Dann, ohne den Schmerz in seinen verkrampften Muskeln zu beachten, marschierte er aufgebracht über den Strand, um seine wachsende Verärgerung loszuwerden. »Dann lassen wir uns also auch weiterhin in der Welt der Sterblichen als Brut des Teufels hinstellen? Lassen uns auch in Zukunft aus unseren Häusern vertreiben und ermorden?« Er fuhr zu Jack herum. »Ohne dass endlich jemand aufbegehrt und sagt, das reicht?«
    Doch all das lief an Jack nur ab wie Wasser von einer verdammten Ente. »Es ist nicht gelungen, als dein Vater und seine Freunde es versucht haben, und es wird auch jetzt nicht glücken. Die Amhas-draoi werden es vereiteln, wie sie es auch damals schon vereitelt haben.« Er hielt inne, und ein grimmiger Ausdruck erschien auf seinem sonst immer so unbekümmerten Gesicht. »Wenn du es nicht vorher schon im Keim erstickst!«
    Ein spannungsgeladenes Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Der Wind erstarb, als stünden sie im Auge eines Orkans. Als sei Jack nicht der Einzige, der eine Entscheidung von Aidan erwartete.
    Stimmen drangen in sein Bewusstsein. Ein schier unentwirrbares Geflecht aus Empfindungen und Meinungen. Vaters Stolz. Mutters Geduld. Sabrinas Schlichtungsversuche. Und, alles andere übertönend, Brendans Empörung. Er hatte seine Zukunft geopfert, um die Neun davon abzuhalten, ihren Krieg zu führen. Durfte Aidan dieses Opfer zunichte machen und das Tagebuch kampflos übergeben? Alles, was er seinetwegen erlitten und unternommen hatte, wertlos machen?
    Aidan wühlte in seiner Rocktasche, aber seine Hand war leer, als er sie wieder hervorzog. Er hatte nicht einmal einen Zigarillo, um seine Nerven zu beruhigen, und kam sich ohne die tröstliche Gewohnheit regelrecht verloren vor. »Glaubst du, dass Amhas-draoi recht haben? Dass Brendan noch am Leben ist, meine ich?«
    Jack legte nachdenklich den Kopf ein wenig schief. »Er hat es immer gut verstanden, sich aus der Affäre zu ziehen, egal, wie eng es für ihn wurde. Vielleicht hat er ja auch etwas von meinem Glück.« Er lachte. »Ich würde gerne glauben, dass er noch irgendwo da draußen ist.«
    Aidan begann wieder über den Strand zu stapfen, warf einen Blick in die Wasserlöcher, die den wolkenverhangenen Himmel über ihnen widerspiegelten, und atmete tief die kühle, salzhaltige Seeluft ein.
    Als er zu einem ausstreichenden Gestein über dem Meer gelangte, kehrte er um, denn seine Entscheidung war gefallen. »Was auch geschieht, ich will, dass Cat von hier verschwindet. Heute noch. Und auf dem schnellsten Weg.«
    »Du willst sie wirklich gehen lassen?«
    Aidan hielt den Blick auf die See gerichtet, um nicht das Mitgefühl und die Sorge zu sehen, die er in den Augen seines Cousins entdecken würde. »Es gibt keinen Grund für sie, noch länger hierzubleiben, oder?«
    »Von deiner Seite aus, meinst du?«
    »Nein, weil Cat mich überzeugt hat.« Endlich wandte er sich wieder Jack zu und fand genau das, was er schon vermutet hatte – Mitleid und Besorgnis in solcher Hülle und Fülle, dass er die Zähne zusammenbiss, als er es sah. »Ich brauche Geld. Beziehungen. Ansehen. All die Dinge, die Miss Osborne mir verschaffen kann.«
    »Sie wird eine gute Ehefrau abgeben«, sagte Jack ermutigend.
    Ein »Hmmpf« war das Beste, was Aidan aufzubringen vermochte.
    »Sie ist schön, intelligent und

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