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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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liebenswürdig.«
    »Der Verkauf ist schon getätigt«, knurrte Aidan. »Du kannst aufhören, sie anzupreisen wie ein Auktionator bei Tattersalls.«
    »Komm, Jack, in deinem tiefsten Inneren weißt du, dass es für Cat in Dublin keine Zukunft gibt. Und auch nirgendwo sonst. Jedenfalls nicht als deine Ehefrau«, begann Jack das Offensichtliche aufzuzählen. Fast so, als versuchte er, nicht nur Aidan, sondern auch sich selbst zu überzeugen. »Zu ihrem eigenen Amüsement würden sie kein gutes Haar an ihr lassen und sie würden der Lächerlichkeit preisgeben. Oder sie würde gleich von Anfang an gemieden und geschnitten werden.«
    Zu den gleichen Schlussfolgerungen war Aidan auch bereits gekommen. Dennoch ärgerten sie ihn, und die Wut darüber hielt ihn davon ab, den Abgrund, der sich vor ihm auftat, wie ein offenes Grab zu sehen. Cats Abreise würde ihn dem abbröckelnden Rand sogar noch näher bringen. »Können wir aufhören, über sie zu reden? Wenn all das hier vorbei ist ...«
    Wenn?
    Was redete er da?
    Das richtigere Wort war ja wohl falls .
    Falls er Lazarus besiegte. Falls er noch lebte. Falls die Welt nicht in Anarchie stürzte. Es waren schrecklich viele falls , die zwischen heute und einer Zukunft standen, die fast so dunkel zu sein schien wie dieser ferne Horizont.
    Er begann noch einmal. »Wenn all das hier vorbei ist, werde ich vor Sir Humphrey Osborne zu Kreuze kriechen. Der Antrag eines Earls, selbst der eines verarmten Earls, wird doch sicher wohlwollend betrachtet werden.«
    Jack warf ihm einen skeptischen Blick zu. »Kling nur nicht so enthusiastisch.«
    Unbändiger Zorn durchzuckte ihn und bildete einen heißen Kloß in seiner Kehle. »Hol dich der Teufel, Jack! Du kannst deinen gottverdammten Enthusiasmus nehmen und ihn ...« Aidan brach ab und atmete tief durch, um seine Wut unter Kontrolle zu bekommen. »Schluss mit dem Gerede über Heiraten! Würdest du Cat nach Dublin begleiten und dafür sorgen, dass sie irgendwo gut unterkommt?«
    »Du bist nicht ...«
    »Ja oder nein«, fauchte er. »Mehr brauche ich nicht. Also wie ist es? Wirst du sie nach Dublin bringen?«
    Sein Cousin antwortete mit einem knappen Nicken. »Ich kümmere mich darum.«
    Sie reichten sich die Hände, um das Abkommen zu besiegeln.
    »Denkst du, sie wird einverstanden sein, zu gehen?«, fragte Jack.
    »Nein, das denke ich nicht.«
    »Und wie wirst du sie dann überreden?«
    Aidan hasste es, auch nur darüber nachdenken zu müssen. »Überlass das mir.«
    »Gut, aber sowie ich sie in Dublin abgeliefert habe, komme ich gleich wieder zurück«, erklärte Jack.
    Aidan hätte gelacht über diese Solidaritätserklärung – so ernst, so feierlich und völlig untypisch für Jack –, wenn er nicht gewusst hätte, dass sein Cousin innerhalb von Sekunden tot wäre, falls er dem Soldaten von Domnu begegnete.
    »Ich werde mehr brauchen als dein berühmtes Glück, Jack.«
    »Du kannst Lazarus nicht allein gegenübertreten.«
    Aidan bückte sich, um einen Stein aufzuheben. Einen Moment lang wog er ihn in seiner Hand und wollte ihn gerade ins Wasser werfen, als die glitzernde Rückenflosse eines Delphins die Wellen durchschnitt. »Ich werde nicht allein sein.«
    »Wirst du die Amhas-draoi zu Hilfe rufen?«
    In einem großen Bogen schleuderte er den Stein, so weit er konnte, und sah zu, wie er über die Wellen hüpfte, bevor er unterging. »Hoffen wir, dass sie die einzige Verstärkung sind, die ich zu Hilfe rufen muss.«
    Aidan setzte sich an seinen Schreibtisch und zog ein Blatt Papier aus der Schublade. Als er die Feder in die Tinte tauchte, spritzten Tropfen auf das Blatt wie Blut.
    Nachdem er endlich zu einem Entschluss gekommen war, kamen die Worte wie von selbst. Nach einer kurzen Schilderung sämtlicher Geschehnisse seit der Flucht aus Dublin, beschrieb er, was geschehen könnte, falls Lazarus das Tagebuch in die Hände fiele.
    Zufrieden legte er die Feder in ihre Schale zurück, streute Sand über den Brief und schüttelte ihn trocken. Nachdem er gefaltet und versiegelt war, versah er ihn mit einer Adresse und stand auf, um nach einem Dienstboten zu klingeln.
    Zehn Minuten, um sechs Jahre Hass und Misstrauen hinunterzuschlucken.
    Aber würde es genügen? Und noch früh genug sein?
    Cat hatte den Friedhof, ein kleines grünes Rechteck zwischen den verstreut liegenden Außengebäuden Belfoyles, durch puren Zufall entdeckt. Eingesunkene Gräber zeugten von den ersten Douglas’, die an dieser felsigen irischen Küste angekommen

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