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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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ausgetrocknet und ihr Herz gebrochen war.
    Von altem und von frischem Kummer.
    Ihre Familie. Jeremy. Ihr Sohn. Aidan ...
    Und neuen Tragödien, die hinzugekommen waren.
    Zuerst Geordie und nun Jack.
    Sie alle vermischten sich in ihrem Kopf wie menschliches Treibgut, prallten gegen den Rand ihres Bewusstseins und türmten sich übereinander auf, bis sie unter ihnen zu ersticken glaubte. Leise, unerwünschte Tränen standen in ihren Augen und befeuchteten ihre Wangen.
    Der Wind rüttelte an den Fensterläden, und Cat warf einen Blick hinaus, um die Dunkelheit mit ihren Augen abzusuchen. Angestrengt horchte sie auf das Geräusch eines sich nähernden Reiters, das sie sich einerseits ersehnte und andererseits befürchtete.
    Würde Aidan der gleiche jähe Tod ereilen wie Jack? Würde er genauso überrascht aussehen, während das Leben aus ihm wich? Würde Lazarus’ Blick, wenn seine Klinge ihr Ziel fand, immer noch so leer sein wie ein frisch ausgehobenes Grab? Hatte der skrupellose Erschaffer des Domnuathi einen Stein erzeugt, wo einst ein Herz geschlagen hatte?
    »Was geschieht, falls Lord Kilronan es ablehnt, Ihre Bedingungen zu erfüllen?«, wagte sie zu fragen.
    Aber wollte sie das wirklich wissen? Nicht angesichts des Blicks, den Lazarus auf sie richtete.
    »Wenn er das tut, Mylady, verdient er Ihre Tränen nicht.«
    Außerstande, dem ernsten, beklemmenden Blick des Domnuathi auch nur eine Sekunde länger standzuhalten, wandte sie sich ab. Ihre Finger fanden das kühle Glas einer Fensterscheibe und schrieben eine letzte Nachricht in den Staub.
    Ich liebe dich auch .
    Ein schrilles Wiehern schreckte sie auf und ließ sie innehalten. Lazarus’ Pferd hatte ein anderes gewittert.
    Aidan war auf dem Weg zu ihnen.
    Der schrille Willkommensgruß eines Pferds zerriss die Stille, und Aidans Tier erwiderte ihn mit einem Ruf, der so laut und durchdringend war wie ein Fanfarenstoß.
    Soviel dazu, überraschend aufzutauchen.
    Im Schutz des Walds stieg Aidan aus dem Sattel, und nachdem er seinen Braunen an einen Baum gebunden hatte, nahm er das in Samt gehüllte Tagebuch aus der Satteltasche.
    Er hatte mit der Idee gespielt, Lazarus eine Fälschung zu übergeben. Wenn er und Cat das Gekritzel seines Vaters schon nicht mehr lesen konnten, war es fraglich, ob Lazarus dazu in der Lage sein würde. Doch leider hatte Aidan keine Ahnung, wo die Grenzen der Fähigkeiten des Domnuathi lagen. Außerdem wollte er auf gar keinen Fall Cats Leben riskieren. Ginge es nur um sein eigenes, hätte er es vielleicht versucht.
    Er kauerte im Schutz der Baumgrenze und beobachtete das alte Torhaus. Es sah verlassen aus.
    Nein, Moment ... Aidans Augen verengten sich.
    Da war ein Glitzern, das der Widerschein des Mondes auf einer zerbrochenen Glasscheibe oder auf einem gezogenen Schwert sein könnte. Eine flüchtige Bewegung, die die eines harmlosen Nachttiers oder eines viel größeren und tödlicheren Raubtiers sein könnte.
    Aidan richtete sich auf, machte vorläufig aber noch keine Anstalten, den Schutz der Bäume zu verlassen. »Bring sie heraus, wo ich sie sehen kann!«, schrie er, die Hände wie einen Trichter vor den Mund gelegt.
    Wieder waren Bewegungen wahrzunehmen. Worte wurden gewechselt. Dann öffnete sich quietschend die Tür, und Cat trat in den schwachen Schein des Mondes. Ihr offenes Haar umrahmte in wirren schwarzen Wellen ihr Gesicht, und nur die Augen lebten in einer ansonsten völlig unbewegten Miene.
    »Hat er dir etwas angetan?«, fragte Aidan.
    »Nein, aber Jack ...« Ihre Worte gingen in ein Schluchzen über.
    Lazarus unterbrach den kurzen Dialog. »Das Tagebuch, Kilronan! Bring es auf die Lichtung!«
    Seine Narbe brannte. Seine ganze Schulter stand in Flammen. Ein Quell immer intensiver werdender Hitze trieb Wurzeln in den Boden und wühlte sich tief unter die Gebeine der Erde, wo die Kreaturen des Reichs der Finsternis harrten. »Und wer garantiert mir, dass du mich nicht tötest, sowie ich dort bin?«
    Schweigen folgte. Cats Gestalt schwankte zwischen Licht und Schatten, ihre gefalteten Hände und ihre Haltung trotzig, als befände sie sich auf dem Weg zum Galgen.
    Aidans Hand glitt prüfend zu den Pistolen, die er sich an die Brust gebunden hatte, zu dem Messer an seiner Taille und dem Schwert an seiner Seite.
    Schließlich stieg aus dem Brunnen des Hauses die Stimme auf, mit der Antwort, die Aidan schon erwartet hatte: »Niemand.«
    Obwohl die von der Narbe ausgehende Kälte seinen Körper zu lähmen drohte, schärfte

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