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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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große Dame spielen, wenn Sie wollen, Catriona O’Connell, aber ich werd’ Ihnen was sagen, was Sie sich selbst zuliebe anhören sollten: Kein Mann will der Zweite sein bei einer Frau. Kein Mann will denken, er könnte mit anderen verglichen und als mangelhaft befunden werden. Und kein Mann mag die Reste eines anderen. Das ist traurig, aber leider wahr.«
    Wäre es in einem weniger mitfühlenden Ton gesagt worden, hätte Cat vielleicht sehr ungehalten reagiert, der Frau widersprochen und sich verteidigt. Aber so fielen die Worte auf den fruchtbaren Boden ihrer eigenen Unsicherheit, zumal sie wusste, dass Maude nur die Wahrheit sagte. Cat war sich über ihre Zukunft im Klaren gewesen, als sie Jeremys Kind geboren hatte. Im selben Moment schon, als ihr Söhnchen winzig, blau, zerbrechlich und ohne die Anerkennung seines Vaters auf die Welt gekommen war.
    Maude schenkte ihr ein flüchtiges, großmütterliches Lächeln, auch wenn sie sichtlich aus der Übung war. »Wenn Sie unbedingt mit Feuer spielen wollen, kann ich Ihnen das nicht verbieten. Aber ich warne Sie – geben Sie auf Ihr Herz acht! Beschützen Sie es, wie Sie ein Kind beschützen würden.«
    Der Abgrund öffnete sich, riss Cat in die Tiefe und zermalmte sie mit einem todbringenden Gewicht. Denn am Ende hatte sie auch darin versagt und ihrem Kind nicht helfen können.
    »Maude sagt, du wärst schon seit Stunden hier draußen und nicht einmal zum Essen hereingekommen.«
    Das Kätzchen vor Cats ausgestreckter Hand erstarrte, bevor es sich unter einem zerbrochenen Brett verkroch. Eine halbe Stunde hatte sie es ganz umsonst zu sich gelockt.
    Sie lehnte sich an die Stalltrennwand und zog die Beine unter sich. »Maude soll sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern.«
    Aidan ging neben ihr in die Hocke. Sein Schatten fiel zwischen sie und die Sonne, und sein maskuliner, rauchiger Duft nach Pimentöl begann sie einzuhüllen.
    Cat biss sich auf die Lippe und beschrieb mit der Fingerspitze Kreise im Staub am Boden, um Aidan nur ja nicht ansehen zu müssen. Sie hatte das alles schon einmal erlebt. Nicht zum ersten Mal verspürte sie eine starke Anziehung, wurde ganz dumm im Kopf vor sinnlichem Begehren ... und bezahlte einen lebensverändernden Preis dafür. Das konnte sie sich nicht noch einmal leisten. Aber jeder weitere Tag, den sie in Aidans Gesellschaft verbringen musste, brachte eine Nacht mit sich, in der sie wach lag und sich mit einer Sehnsucht quälte, die ihr nur allzu gut bekannt war.
    »Cat?« Er legte eine Hand unter ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich herum, um sie prüfend anzusehen.
    Sie betrachtete die wie aus Stein gemeißelten Gesichtszüge, das kantige, ein wenig sture Kinn, die braunen Augen, deren unbeugsamer Blick sie mit der Schärfe eines Speers durchdringen konnte. Cat wappnete sich innerlich, als sie zögernd sagte: »Das mit gestern Nacht ... Es war falsch ... aber du warst ...«
    Im selben Moment begann auch Aidan stockend: »Es ist nicht deine Schuld ... Ich wollte nicht so weit gehen ... Gib nicht dir die Schuld ...«
    Sie übersprachen sich bei ihren nervösen Erklärungsversuchen, bis sie innehielten, um Luft zu holen, und beide lachen mussten. Cat begann sich zu erheben, aber Aidan griff nach ihrer Hand und zog sie zu sich herab, sodass sie wieder auf gleicher Augenhöhe waren. »Ich bin kein Heiliger, Cat. Ich habe auch nie so getan, als wäre ich einer. Und dem, was du mir angeboten hast, konnte ich nicht widerstehen. Aber ...«
    Natürlich hätte sie mit dem Aber rechnen müssen. Hätte wissen müssen, dass er sich damit aus der Affäre ziehen würde. Sie versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen.
    »Lass mich ausreden«, bat er.
    »Um mir anhören zu müssen, dass ich für jemanden wie dich nicht gut genug bin? Dass ein Earl seine Familienehre nicht mit einem Flittchen wie mir beflecken kann?« Allein vom Aussprechen des Wortes wurde ihre Brust so schmerzhaft eng, dass sie kaum noch atmen konnte. Aber dann erwachte unbändiger Zorn hinter dem Schmerz und brach aus ihr heraus wie eine Flutwelle, die nicht mehr aufzuhalten war. Sie riss sich los und richtete sich mit wutsprühenden Augen auf. »Du hast mich in dein Leben hineingezogen, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was es mich kosten könnte. Hätte Miss Osborne dir gegen Lazarus beigestanden? Oder dir geholfen, ein Tagebuch zu übersetzen, das ihr noch Stunden nach der Arbeit daran Übelkeit bereitete? Weiß sie überhaupt, dass du ein Anderer bist? Ich

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