Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung
derber Sprache.
Doch obwohl Cat die Stimme hörte, beherrschte sie schon seit Langem die Kunst, solche Einwände zu ignorieren. Sie würde nur verrückt werden, wenn sie sich mit Fragen wie »Was wäre wenn« befassen würde. Sie war bereits angeklagt und verurteilt worden, da konnte sie es auch genauso gut genießen, dass sie in Ungnade gefallen war.
Und so verdrängte sie ihre allerletzten Bedenken und schloss die Augen, ließ sich auf Aidans hartes, heißes Glied herab und nahm ihn langsam in sich auf. Ein Erschauern durchlief seinen Körper, aber er verhielt sich still. Mit einem Lächeln, das nicht minder schalkhaft als das seine war, zog sie sich einen Moment von ihm zurück, bevor sie sich erneut auf ihm herabließ und sich in einem Rhythmus zu bewegen begann, der ihrer beider Verlangen weiter steigerte und ihn ebenso schnell an den Rand der Ekstase bringen sollte, wie sie es selbst gerade noch gewesen war.
Der Erfolg ihrer Bemühungen war offensichtlich. Aidan stöhnte und rieb die Knospen ihrer Brüste, bevor er tiefer glitt und beide Arme um ihren Oberkörper schlang. Seine etwas rauen Hände entfachten neue Feuer auf ihrer Haut und intensivierten die ohnehin schon überwältigenden Empfindungen, die sie auf den Höhepunkt der Lust zutrieben.
Sie war auf wundervolle und schreckliche Weise zugleich verloren. Eine Dirne schlimmster Sorte. Und es war ihr vollkommen egal. Aidan Douglas war die Verdammnis wert.
Einen Arm hinter seinem Kopf, mit dem anderen Cat an sich gedrückt, lag Aidan da und war noch nicht bereit, sie freizugeben. Sie passte wunderbar in seine Armbeuge, und ihr geschmeidiger Körper stellte nach wie vor eine gefährliche Versuchung dar, wie er auch sehr schnell merkte.
Hatte dieser Schuft Jeremy sie mit der gleichen hemmungslosen Leidenschaft genommen? Hatte Cat sich ihm mit der gleichen sinnlichen Ekstase hingegeben? Und warum zum Teufel spielte das so viele Jahre später überhaupt noch eine Rolle? Das tut es nicht, sagte er sich zum wiederholten Mal und sehr energisch.
»Erzähl mir von Belfoyle«, flüsterte sie und unterbrach seine sinnlosen Gedankengänge, die alles nur verkomplizieren würden.
»Warum willst du etwas darüber hören? Das ist nicht gerade Bettgeflüster.« Sie schaute jedoch so flehentlich zu ihm auf, dass er lachen musste. »Na schön, wenn du so unbedingt etwas über den uralten Kasten hören willst, dann tue ich dir den Gefallen.«
Sie kuschelte sich an ihn wie ein Kind in Erwartung einer Gutenachtgeschichte.
»Belfoyle liegt im Verwaltungsbezirk Clare, etwa fünfundzwanzig Meilen nordwestlich von Ennis, falls du weißt, wo das ist. Es ist etwas über achtzehntausend Morgen groß und widmet sich hauptsächlich der Schaf- und Rinderzucht. Einige Morgen werden als Anbaufläche für Mais und andere Getreidearten genutzt. Wir haben eine Mühle und ...«
Cat richtete sich auf einen Ellbogen auf und krauste amüsiert die Stirn. »Ich will es nicht kaufen, Aidan.«
Er lachte. »Na schön, dann lass mich überlegen«, bat er lächelnd. »Ah ja. Vor langer Zeit gab es dort ein Haus, das in einem grünen Park stand, der von wundervollen Aussichten umgeben war, wie auf den See, der durch die Bäume schimmerte, und auf atemberaubende Klippen, in denen Papageientaucher nisteten und Robben in der Sonne lagen.«
»Das klingt wunderbar!«
»Dieses Haus hat seit Jahrhunderten von Jahren dagestanden und sich nie verändert. Es ist immer da«, fuhr er, sich für das Thema erwärmend, fort. »Ein Zufluchtsort für die Familie, ein Paradies für kleine Lausbuben.«
»Das kann ich mir vorstellen.«
Beim Erzählen wurde ihm ganz weh ums Herz vor Sehnsucht nach Belfoyle, der tröstlichen Ruhe seiner jahrhundertealten Stärke, der salzhaltigen Meeresluft und dem endlos weiten Himmel mit den dahinjagenden Wolken, die seine frühesten Erinnerungen ausmachten. Seit Oktober war er jetzt schon fort – eine Ewigkeit. Seit er in einer übersehenen Schachtel mit Papieren das Tagebuch seines Vaters entdeckt hatte und seine grimmige Entschlossenheit, der Wahrheit auf die Spur zu kommen, ihn nach Dublin getrieben hatte. Der Katastrophe direkt in die Arme.
Aber durfte er es überhaupt so nennen? Seine Suche hatte ihm schließlich Cat gebracht. Einen Schimmer kostbaren Lichts in einer plötzlich verkehrten Welt, in der jede Erinnerung in Zweifel gezogen werden musste.
»Und was geschah dann?« Cats schläfrige Stimme führte ihn zu seiner Geschichte zurück.
Er zog sie noch fester an
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