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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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nervöse Pferd des Mannes einzufangen. Es roch den Tod in der Luft und versuchte ihm zu entkommen, wie es vor einem Raubtier fliehen würde. Die Nüstern gebläht, die Ohren angelegt, schnappte es nach ihm und versuchte ihn zu treten.
    Lazarus ließ es kämpfen und sich ermüden.
    Nach Westen, hatte der Mann gesagt, Kilronan sei nach Westen geritten. Genaueres wusste er nicht. Belfoyle, der Familiensitz der Earls of Kilronan, lag irgendwo im Westen an der Küste. Konnten sie dorthin geritten sein? Nein, der Mann schien sich sicher gewesen zu sein. Er hatte ein Gespräch Seiner Lordschaft mitgehört, in dem das Wort Killeigh gefallen war. Sie hatten die Abzweigung in Killeigh nehmen wollen. In dieser Richtung lagen die Berge, die zerklüfteten Gipfel des Slieve Aughty. Und Kilronan war nicht dumm. Er musste wissen, dass Belfoyle der erste Ort war, an dem Lazarus ihn suchen würde.
    Von seiner Furcht ermüdet, ließ das Pferd sich schließlich einfangen. Das Tier schnaufte, und seine Flanken zitterten, als Lazarus ihm über den Nacken strich und ihm gut zuredete, bis es sich unter seiner Hand beruhigte. Eine Erinnerung erwuchs aus dem Ödland seines Bewusstseins: Er hatte einst ein Pferd wie dieses besessen. Es hatte das gleiche blauschwarze Fell gehabt, die gleichen unergründlichen schwarzen Augen. Das gleiche feurige Temperament. Er hatte das Pferd Neirin genannt.
    Ein letztes Mal schob er sein Hemd beiseite. Kein zerfetztes Fleisch mehr, wo die Kugel eingeschlagen war, nichts als eine leicht gerötete Narbe, wo der Tod wieder einmal abgewendet worden war. Auch sich zu bewegen fiel ihm leichter, und der Schmerz wurde von Minute zu Minute schwächer, um sich schließlich unter dem wachsenden Druck tiefsitzenderer Qualen zu verlieren.
    Lazarus schwang sich in den Sattel, stellte die Steigbügel auf seine Größe ein und nahm die Zügel in die Hand. »Na los, Neirin«, sagte er zu dem Wallach und lenkte ihn in Richtung Westen.

15. Kapitel
    A idan erwachte aus einem sehr unruhigen Traum, in dem sich Barbara Osbornes üppiger Körper unter ihm gewunden hatte und ihre Fingernägel wie Krallen über seinen Rücken gefahren waren. Auf dem Höhepunkt seiner Ekstase veränderte sich ihr Gesicht, wurde schmal wie das einer Elfe, mit hohen Wangenknochen, zartem Kinn und blitzenden grünen Augen. Auch der Körper verwandelte sich, wurde von einer katzengleichen Geschmeidigkeit und bewegte sich so sinnlich, dass er einem Mann die Tränen in die Augen treiben konnte.
    Noch immer fast schmerzhaft stark erregt, fuhr er sich mit zitternder Hand über das Gesicht, um die verstörende Vision zu vertreiben, und rollte sich auf den Bauch. Er drückte den Kopf ins Kissen und ließ eine Reihe halb gedämpfter Flüche los. Er hatte es vermasselt, das stand fest. Und schlimmer sogar noch – er würde es wieder tun. Weil er Cats exquisite Wärme wieder um sich spüren und wieder zusehen wollte, wie ihr Gesicht sich in sinnlicher Verzückung rötete ... Aber vor allem wollte er ihre Gespenster verjagen.
    Und seine Gespenster? Die würden sich nie verjagen lassen. Aber er konnte zumindest Cat Erleichterung verschaffen, auch wenn er für sich selber keine fand.
    Er drehte sich auf den Rücken und starrte in das Grau des anbrechenden Morgens, lauschte dem trommelnden Geräusch des Regens hinter seinem Fenster und verlor sich in der Erinnerung an Cats Umarmung, um nicht über Daz’ Enthüllungen nachdenken zu müssen.
    »Sie müssen essen, Miss! Sie sind ja dünn wie ein Gespenst.«
    Maude schob Cat einen Teller unter die Nase und verschränkte ihre drallen Arme vor der Brust, als forderte sie Cat heraus, zu widersprechen.
    Der Geruch des Essens lenkte sie ab von ihren besorgten Gedanken, wie sie Aidan heute Morgen gegenübertreten sollte. Aus Gewohnheit aß sie noch lange, nachdem sie satt war, weiter, denn das gab ihr wenigstens etwas zu tun.
    Maude, die in diesem merkwürdigen Haushalt mehr Hausherrin als Dienstbotin zu sein schien, schlurfte um den Tisch herum und füllte Teller, schenkte Tee nach und schimpfte mit den Hausmädchen, die in der Halle auf dem Weg nach oben schwatzten. Schließlich ließ sie sich schnaufend auf einem Stuhl nieder, zog einen Flachmann aus der Schürzentasche und gab etwas davon in eine feine Porzellantasse. Dann füllte sie sie mit Tee auf und leerte sie, ohne sie auch nur einmal abzusetzen, bevor sie ihre Aufmerksamkeit Cat zuwandte. »Er ist es nicht wert, dass Sie sich vor Sorge um ihn ins Grab bringen. Kein

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