Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung
fallen, bevor er sein Hemd über den Kopf zog.
Seine abrupten Bewegungen brachten das Bett ins Schwanken. Es stieß gegen den Nachttisch, und das Buch, in dem Cat gelesen hatte, fiel mit einem Poltern zu Boden, das beide für einen Moment aus ihrer erotischen Verzückung riss. Auf beide Ellbogen gestützt, beugte Aidan sich über Cat, die ganz plötzlich aufkommende Zweifel und Bedenken in seiner Miene sah. Sein Zögern verriet sich auch in der Anspannung, die seinen Körper erfasste.
Und was für einen Körper.
Kein Gramm Fett oder andere Spuren von Exzessen reicher Männer verunzierten die Schönheit seiner wie aus Stein gemeißelten Gestalt, die ausgeprägten Muskeln, den flachen Bauch, der geradezu darum zu betteln schien, liebkost zu werden.
In silbriges Mondlicht getaucht, mit dunklen Schatten unter seinen von der Kerze erhellten Augen, sah er aus wie einer Fantasie entstiegen. Wie ein Geliebter aus ihren wildesten erotischen Träumen.
Wenn er jetzt aufhörte, würde sie sterben.
Sie strich ihm eine Haarsträhne aus der Stirn und hob den Kopf, um mit ihrer Zunge über seinen schön geschnittenen Mund zu streichen und ihre Hände über die marmorne Kühle seiner muskulösen Brust wandern zu lassen. »Wag es ja nicht, mir jetzt den Prüden vorzuspielen.«
Ein grimmiges Lächeln spiegelte sich in seinen Augen wider, und ein schamloses Begehren trieb ihm die Röte ins Gesicht. Seine Hände und sein Mund weckten eine quälende Sehnsucht tief in ihr, die wie ein flüssiges Feuer durch ihre Adern rann. Ihr Herzschlag dröhnte in ihren Ohren, als er ihr Herz noch fester an sich fesselte.
Und dann verlor er sich in ihrer Hitze. Senkte seinen Mund auf ihren und küsste sie hungrig, mit sinnlichen, berauschenden Küssen, mit denen er sie ganz und gar zu der seinen machte. Cat unterdrückte ein Aufstöhnen und bog sich ihm entgegen, um ihn noch tiefer in sich aufzunehmen. Wieder und wieder drang er tief und kraftvoll in sie ein, als versuchte er, den Erinnerungen zu entkommen, Erlösung zu finden von einer Vergangenheit, die die tödliche Macht einer Waffe hatte. Cat wusste es, weil es ihr nicht anders ging.
Beide versuchten sie, Vergessen im Liebesakt zu finden.
Die exquisite Spannung wuchs, und sie schrie auf, als sie von ihren lustvollen Empfindungen überwältigt wurde, klammerte sich an Aidans Schultern, bog den Rücken durch und warf den Kopf zurück. Auch ihn durchlief ein heftiges Erschauern, und dann strömten die warmen Fluten seines Höhepunkts, und sein Gewicht presste Cat in die weiche Matratze, als er ermattet auf sie sank.
Sie schloss die Augen und suchte in sich nach Scham oder Schuldbewusstsein für das, was sie getan hatte. Irgendein Gefühl, das ihr bewies, dass sie ihren Anstand noch nicht ganz verloren hatte.
Doch egal, wie sehr sie sich bemühte, es gelang ihr einfach nicht.
Der Leichnam lag mit dem Gesicht nach unten im Schmutz, sein flaschengrüner Rock war bis zur Brust heraufgezogen, seine Rehlederhose mit Schlamm und Blut bespritzt, und er hielt eine abgefeuerte Pistole in der kalten Hand. Lazarus wischte seine Klinge im Gras ab, bevor er sie in ihre Scheide zurücksteckte. Dann schob er seinen Rock beiseite, um sich seine eigene Verletzung an der Seite anzusehen.
Die Kugel des Mannes hatte eine Rippe getroffen, einen Muskel durchschlagen und die Lunge gestreift. Und jetzt saß sie irgendwo tief in ihm drin. Schmerz presste Lazarus die Brust zusammen, bis jeder Atemzug, den er tat, eine schockwellenartige Reaktion durch seinen ganzen Organismus sandte. Aber der Schmerz würde nicht anhalten. Das tat er nie. Er würde nachlassen, um schließlich ganz zu vergehen und nichts weiter als das Echo seiner Kraft zurückzulassen. Eine Erinnerung an Schmerz. An Tod. An Frieden.
Magierenergie hätte genügt, um das Leben des Mannes zu beenden. Ein sauberer, mit ein paar Worten nur begangener Mord. Aber das war die Vorgehensweise eines Feiglings, und Lazarus zog es vor, sich mit seinem Opfer einen Kampf zu liefern. Das Schwert mit ihm zu kreuzen und die Angst des Mannes zu riechen. Die Schläue in seinem Blick zu sehen. Sein schweres Atmen zu hören und seine Flüche, während sie miteinander kämpften. Aber auch, um die Geschicklichkeit und Ausbildung zu trainieren, die er sich auf Turnierplätzen und Burghöfen erworben hatte. Auch wenn er auf Mord sann, konnte er wenigstens so tun, als führte er einen fairen Kampf. Und sich daran erinnern, wie es früher war.
Er trat langsam vor, um das
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