Heiß gekuesst
sagst, süße May. Nun«, sagte er und rieb sich die Hände, »wo fangen wir an?«
»Gabriel sagt, wir brauchen einen Dämonenfürst, um den Fluch aufheben zu können. Er funktioniert zwar nur zu drei Prozent, aber das müsste reichen.«
»Ah, ich dachte, Aisling könnte das übernehmen, da sie auch eine Dämonenfürstin ist.«
»Ja, aber sie ist eine gute Dämonenfürstin, und wir können sie nicht für diesen Zweck einsetzen, weil sie dann wieder aktiviert wird. Deshalb nehmen wir Magoth. Er ist der einzige Dämonenfürst, mit dem wir auf der sicheren Seite sind, da Abaddon seit den jüngsten Ereignissen in Aufruhr ist.«
»Was denn für Ereignisse?«, fragte ich.
May winkte ab. »Bael ist abgesetzt worden. Für uns spielt das im Moment nur insofern eine Rolle, dass jetzt alle anderen Dämonenfürsten um seine Nachfolge kämpfen. Magoth ist also unsere beste Wahl.«
»In vielerlei Hinsicht«, warf er ein und wackelte mit den Hüften. »Soll ich dir drei oder vier davon zeigen?«
»Ich würde dir gerne einen festen Schlag auf den Hinterkopf versetzen«, erklärte ich ihm, »aber ich nehme an, das würde nichts nützen.«
Zu meinem Entsetzen leuchteten seine Augen voller sexuellem Interesse auf. »Oh, du spielst auch gerne grobe Spielchen? Hervorragend. Vielleicht können wir beide bei Gelegenheit unsere Favoritenlisten vergleichen, was?«
»Im Vergleich zu dir ist Constantine so was von harmlos«, sagte ich zu dem ehemaligen Dämonenfürst. »Ich muss mich später unbedingt bei ihm dafür bedanken.«
»Habe ich meinen Namen gehört?«
Meine Schultern sanken herab, als Constantine in unser Blickfeld flimmerte.
»Was gibt’s, mein anbetungswürdiges, kleines Täubchen?«
Ich wandte mich ihm zu. »Täubchen, Constantine? Hast du tatsächlich Täubchen gesagt?«
Er grinste. »Die sind doch süß. Und ich beiße gerne in sie hinein.«
»Ach, wirklich?«, sagte Magoth und musterte Constantine eingehend. »Na ja, vermutlich sind sie Fledermäusen vorzuziehen, aber ich bevorzuge einen netten, giftigen Baumfrosch, wenn ich einem Tier den Kopf abbeißen möchte.«
Constantine blinzelte Magoth verwirrt an. May stöhnte und drehte sich um, wobei sie plötzlich merkte, dass ihr Gefährte nicht bei ihr war. »Gabriel? Wo bist du? Was tust du da drin?« Sie ging wieder ins Portalbüro zurück.
»Ich beiße niemandem den Kopf ab, schon gar nicht einem Frosch«, belehrte Constantine Magoth. »Wer zum Teufel bist du überhaupt?«
Ich stellte die beiden einander vor, als auch schon May mit Gabriel aus dem Portalbüro kam.
»Ich wusste gar nicht, dass Dreadlocks hochstehen können«, kommentierte ich. May wuselte um ihn herum, zog sein Hemd glatt, strich ihm glättend über die Augenbrauen und reichte ihm einen Schuh, den er anscheinend im Portal verloren hatte. »Aber es sieht gut aus. Wo sind Maata und Tipene?«
»In Australien, wo jeder Drache sein sollte, der halbwegs bei Verstand ist«, antwortete er und fuhr sich durch die Haare. »Als sie gehört haben, dass wir mit dem Portal hierherkommen müssen, haben sie sich geweigert, uns zu begleiten. Aber sie schicken dir liebe Grüße und die besten Wünsche für Pavel.«
»Ich möchte jetzt nicht, dass du mich falsch verstehst, aber warum bist du überhaupt hier?«, fragte ich. Baltic kam mit zusammengekniffenen Augen auf uns zu.
»Aisling sagte, du …« May hielt inne, als sie Baltic sah, und warf mir einen fragenden Blick zu. Ich schüttelte den Kopf, damit sie den Satz nicht zu Ende sprach.
»Sieh mal, wer hier ist«, sagte ich zu Baltic. »May und Gabriel und Mays früherer Dämonenfürst Magoth.«
»Ah, der Schreckenswyvern, von dem wir so viel gehört haben«, sagte Magoth und musterte Baltic interessiert. »Wenn du und deine köstliche Ysolde Lust auf einen Quickie mit mir habt, braucht ihr nur Bescheid zu sagen.«
Baltic verdrehte die Augen, aber Constantine sagte: »Orgien? Es gibt eine Orgie? Was für eine Orgie? Eine Bondage-Orgie? Oder nur eine normale?«
»Ich wäre für Bondage«, sagte Magoth und warf May einen vielsagenden Blick zu.
»Ich auch«, erklärte Constantine.
»Hier findet keine Orgie statt, weder Bondage noch sonst was«, stellte ich klar und versuchte verzweifelt, das Gespräch unter Kontrolle zu bekommen. »Ich muss sagen, ich bin ein bisschen überrascht, euch hier zu sehen, May.«
»Aisling sagte, du bräuchtest Hilfe, also dachten wir, wir hüpfen mal nach Russland und sehen zu, ob wir dir Beistand leisten
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