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Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)

Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)

Titel: Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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nie mit jemandem gesprochen. Nicht einmal mit Sara …
    Er musste aufhören, noch länger darüber nachzudenken. Die Worte waren in Iseults Gegenwart nun einmal aus ihm herausgesprudelt, warum auch immer. Doch statt sie zu vergessen, sie in Irland zurückzulassen, hatte er auch noch darauf bestanden, dass sie ihm nach Merkazad folgte. Für einen Moment zweifelte er an seinem Verstand.
    Doch dann waren da wieder diese Bilder. Wie aufrecht und stolz sie auf ihrem Pferd gesessen und ihn keines Blickes gewürdigt hatte. Oder wie sie erst gestern vor ihm zurückgewichen war und es ihn so wahnsinnig viel Stärke gekostet hatte, sie nicht in seine Arme zu ziehen und ihre herrlichen Brüste von diesem verwaschenen Pullover zu befreien.
    Im Grunde hatte er doch recht gehabt, darauf zu bestehen, dass sie mit nach Merkazad kam. Und zwar wegen des Pferdes. Es war wichtig, dass Devil’s Kiss weiterhin Kontakt zu seiner Hauptbezugsperson hatte. Und schließlich kannte Iseult den jungen Hengst besser als jeder andere. Sie hatte ihn von klein auf trainiert. Sowieso schien sie viel von Pferden zu verstehen, das musste er zugeben. Im Gegensatz zu ihrem Vater war Iseult wirklich ein Gewinn für ihn – beziehungsweise natürlich für sein neues Gestüt.
    Nadim merkte, dass er sich bei diesen Gedanken wieder etwas entspannen konnte. Er hatte bisher alles richtig gemacht. Und er war sich sicher, dass der merkwürdige Reiz, den diese kleine Irin auf ihn ausgeübt hatte, in seinem Heimatland, zu Hause, keinerlei Wirkung mehr auf ihn haben würde. Dennoch fiel es ihm nicht leicht, die erotischen Bilder zu verdrängen, die ihm ständig in den Kopf kamen, wenn er sie sich bei der Arbeit in seinen Ställen vorstellte.
    Nadim hatte seine Leidenschaft immer gut unter Kontrolle gehabt. Dass seine Gefühle bei Iseult Achterbahn fuhren, konnte unmöglich an ihr liegen. Es war Zufall. Er selbst hatte vor gar nicht allzu langer Zeit erfahren, wie fatal es sein konnte, seine Emotionen zu sehr auf eine Frau zu konzentrieren.
    Iseult blinzelte und atmete die warme, fremdartig riechende Luft ein. Sie hatte soeben das Flugzeug verlassen, und der Tierarzt war in Devil’s Kiss’ Box gegangen, um den jungen Hengst zu untersuchen. Es war Nacht in Al-Omar, aber es war so mild, dass sie sofort in ihrem warmen Parka zu schwitzen begann. Alles sprach dafür, dass der nächste Tag heiß werden würde. Der Himmel war in ein tiefes Dunkelblau getaucht und unendlich viele Sterne funkelten Iseult entgegen. Die Mondsichel lag auf dem Rücken, ein ungewohnter Anblick für jemanden, der den Mond immer nur aufrecht stehen gesehen hatte.
    Plötzlich ertönte in der Ferne das Geräusch immer näher kommender Fahrzeuge. Kurz darauf erreichten drei dunkle Jeeps das Rollfeld, einer mit einem Pferdeanhänger, und kamen in der Nähe des Privatjets zum Stehen.
    Auch Iseults Herz schien für einen Moment stehen zu bleiben, als ihre Augen hinter den dunklen Scheiben der Fahrzeuge vergeblich nach dem einen, ihr bekannten Gesicht suchten. War er gekommen, um sie abzuholen?
    Doch als sich die Türen der bulligen Geländewagen öffneten, stiegen nur eine Handvoll fremder Männer aus, die allerdings freundlich in ihre Richtung grüßten. Wie hatte sie auch nur allen Ernstes glauben können, dass der Scheich persönlich mitten in der Nacht zum Flughafen gefahren kam? Für ihn war sie nur eine ganz normale, kleine Angestellte. Dazu noch eine, die ihm Widerworte gab und die es sich um ein Haar mit ihm verscherzt hätte.
    Nadim zögerte, bevor er aus seinem Wagen stieg. Er betrachtete Iseult, die nicht so recht zu wissen schien, wohin sie schauen oder gehen sollte. Trotz der Entfernung konnte er die Schatten unter ihren großen, müden Augen erkennen, und ihre Körperhaltung drückte Erschöpfung und Verunsicherung aus.
    Ihr Haar trug sie immer noch zu einem etwas unordentlichen Pferdeschwanz zusammengebunden – wie bereits am Morgen in Irland. Sie hatte sich sehr bemüht, den neuen Manager freundlich zu empfangen und hatte ihn engagiert auf dem Gestüt herumgeführt. Doch ihr war eine gewisse Anspannung anzumerken gewesen, eine Abneigung dagegen, ihre Heimat zu verlassen. In Nadim machte sich so etwas wie Mitgefühl breit, als er Iseult so einsam und verloren neben dem Flugzeug stehen sah. Aber sogleich verfluchte er dieses Gefühl, wie auch die Tatsache, dass er überhaupt hierhergekommen war, um sie zu empfangen. Das hätte ja gerade noch gefehlt, dass er sich seiner neuen

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