Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)

Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)

Titel: Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
Vom Netzwerk:
Müdigkeit riss Iseult überrascht die Augen auf. Auf einem großen Platz standen alle Arten von Fahrzeugen, Pferdeanhängern, Geländewagen und Transportern. Das Gestüt musste riesig sein! An den Platz schloss sich eine weitläufige Grünfläche an, auf der unter anderem ein prachtvoller, über und über mit Ornamenten verzierter Brunnen stand, dessen Wasserfontänen in alle Richtungen spritzten und dessen frisches, kühles Nass die Luft angenehm befeuchtete. Überhaupt stellte Iseult fest, nachdem sie ihr Fenster geöffnet hatte, dass es hier bedeutend kühler war, als auf dem Flugplatz in Al-Omar.
    Die Jeeps der Bodyguards hielten an, und die bulligen Insassen stiegen aus. Scheich Nadim hingegen fuhr weiter. „Ich bringe dich gleich zu deiner Unterkunft. Sie befindet sich direkt neben den Ställen. Einer meiner Pferdepfleger wird Devil’s Kiss in seine neue Box bringen; du kannst dabei bleiben, wenn du möchtest.“
    Iseult fühlte sich mit einem Mal so leicht. Sie wusste nicht, ob es von ihrer Übermüdung kam oder vom ungewohnten Klima oder daher, dass es hier so wunderschön war. Oder hing es etwa mit Scheich Nadim zusammen? Jedenfalls hatte sie die ganze Reise über nicht ein einziges Mal an ihr Zuhause oder ihre Familie gedacht.
    Endlich hielt Nadim vor einem alten, aber stilvollen Gebäude an. Daneben erstreckten sich Ställe, soweit das Auge reichte. Sie stiegen aus. Und Iseult fuhr herum, als sie ihren Namen hörte.
    „Willkommen in Merkazad, Iseult!“
    Die schönste Frau, die Iseult jemals gesehen hatte, näherte sich dem Jeep und streckte ihr freundlich lächelnd die Hand entgegen. Sie trug schlichte Jeans und ein schwarzes T-Shirt, aber sie hatte wundervolles glänzend-schwarzes, langes Haar, dass ihr bis zur Taille reichte. Ihre Hautfarbe war, wie Nadims, von einem dunklen Ockerton. In wunderschönem Kontrast dazu stand ihre Augenfarbe, ein leuchtendes Dunkelblau. Auch ihre Figur war unglaublich attraktiv. Schlank, aber mit weiblichen Rundungen. Iseult war verblüfft.
    „Ich bin Jamilah“, stellte sich die Frau vor.
    Endlich gab Iseult ihr die Hand. „Iseult, aber das wissen Sie ja.“
    „Oh bitte“, winkte die Frau ab, „lass uns duzen, ja?“
    „Gerne.“
    Scheich Nadim wandte sich mit düsterem Blick an Jamilah. Unfreundlich brummte er: „Ich hatte doch gesagt, du sollst nicht extra aufbleiben.“
    Doch Jamilah lächelte. „Ich bin auch nicht aufgeblieben, mein Wecker hat mich pünktlich vor zehn Minuten geweckt. Ich wollte doch Iseult und dieses Wunderpferd persönlich begrüßen.“
    Mit diesen Worten war sie schon um den Wagen herumgelaufen, an dessen Anhänger sich bereits ein anderer Pfleger zu schaffen machte. Gemeinsam befreiten sie den etwas verdatterten Devil’s Kiss aus seinem Anhänger. Iseult kam dazu und redete beruhigend auf das Pferd ein.
    Jamilah musterte sie anerkennend. „Er ist wirklich wunderschön. Und du hast ganze Arbeit geleistet. Ich bin mir sicher, dass du eine wirkliche Bereicherung für unser Gestüt bist.“
    Iseult errötete vor Freude. „Oh, danke“, stammelte sie, völlig verblüfft über diese netten Worte. Ihr Vater und ihr Großvater waren die einzigen Menschen, die sie bisher für ihre Arbeit gelobt hatten. Aber eine fremde Frau, die sie gar nicht kannte? Sehr ungewöhnlich, aber nicht unangenehm.
    Iseult spürte Nadims ruhigen Blick auf ihrem Gesicht, doch sie sah ihn nicht an. Dankbar folgte sie lieber dem Stallburschen, und gemeinsam brachten sie Devil’s Kiss in seine neue Box.
    Iseult fühlte sich merkwürdig. War es Eifersucht? Jedenfalls war ihr das sehr vertraute Verhältnis zwischen Nadim und Jamilah aufgefallen. Ob die beiden wohl ein Paar waren?
    Draußen nahm Jamilah ohne Scheu Iseults Arm und zog sie mit sich. „Komm schon, du musst von der langen Reise völlig erschöpft sein. Ich zeige dir deine Unterkunft.“
    Aus dem Augenwinkel nahm Iseult gerade noch wahr, dass Scheich Nadim Jamilah ein Handzeichen gab. Diese nickte dazu knapp. Die beiden verstanden einander also ohne Worte, bemerkte Iseult in einem neuen Anflug von Eifersucht.
    Der Scheich machte natürlich keine Anstalten ihr eine gute Nacht zu wünschen. So gingen sie schweigend auseinander. Wahrscheinlich war es für ihn nicht mehr als eine lästige Pflicht gewesen, Iseult und das Pferd abzuholen. Eigentlich nur ein Zeichen dafür, dass er Iseult nicht zutraute, allein klarzukommen und sich alleine um Devil’s Kiss zu kümmern. Und nun konnte er es gar nicht erwarten,

Weitere Kostenlose Bücher