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Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)

Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition)

Titel: Heiß verführt in einer Wüstennacht (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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etwas zurück, um auszuweichen. Und für einen Moment berührte ihr Rücken der Länge nach seinen festen, warmen Körper. Eine unbeschreibliche Hitze flammte in ihr auf. Fast hätte sie das Tablett fallen lassen, doch er führte sie am Arm hinaus in den Flur und zog die Tür hinter ihnen ins Schloss. Dann baute er sich groß und imposant vor ihr auf. Iseult wäre am liebsten im Erdboden versunken, doch es gelang ihr, seinen finsteren Blick zu erwidern.
    Er sprach leise und eindringlich zu ihr. „Ihr Verhalten mir gegenüber gefällt mir überhaupt nicht, Miss O’Sullivan. Noch so eine Szene und weder Sie noch Ihr Vater werden hier einen Tag länger arbeiten. Mir schwant mittlerweile, dass ich viel zu gutgläubig gewesen bin, was die Fähigkeiten Ihres Vaters bei der Führung des Gestüts betrifft.“
    Er fuhr mit harter Stimme fort: „Ich habe keine Ahnung, warum Sie sich mir gegenüber so feindselig verhalten. Ich bin nicht schuld daran, dass das Gestüt bankrottgegangen ist. Darüber sollten Sie nachdenken, bevor wir beide uns nach dem Mittagessen ein bisschen eingehender unterhalten.“
    Iseult hatte den dringenden Wunsch, das Tablett endlich abzustellen. Ihre Arme zitterten, und das Geschirr klapperte ganz leise. „Wie meinen Sie das, unterhalten?“
    „Nach nur zehn Minuten mit Ihrem Vater war mir klar, dass unmöglich er es sein kann, der hier die Fäden in der Hand hält. Er scheint nicht viel mehr vom Geschäft zu verstehen, als seine Haushälterin. Es sieht so aus, als hätte ich Sie unterschätzt, Miss O’Sullivan. Wir treffen uns in einer Stunde im Büro Ihres Vaters.“
    Und ohne ihre Antwort darauf abzuwarten, verschwand er wieder im Esszimmer. Mit wild pochendem Herzen blieb Iseult zurück. Mrs O’Brian brachte in diesem Moment das Dessert und den Irish Coffee und servierte beides auch, nachdem sie Iseults Zustand gesehen hatte. Diese stellte das Tablett in der Küche ab und stürzte nach draußen.
    Die kühle, frische Luft tat ihr unendlich gut. Ihre Wangen glühten noch, aber langsam kam ihr Körper wieder zur Ruhe. Was war nur los mit ihr?
    Instinktiv ging Iseult herüber zu den Ställen, wo sie Devil’s Kiss heute wohl zum letzten Mal antreffen würde. Als der junge Hengst ihre Schritte vernahm, kam er sofort zum Fenster seiner Box getrabt. Sie streichelte und tätschelte ihn, und erneut füllten sich ihre Augen mit Tränen. Das war es also gewesen. Der Hof in fremder Hand und Devil’s Kiss bald schon in weiter Ferne.
    Dazu kam noch ihre Verwirrung in Bezug auf den Scheich. Sie war nie ein verträumtes Mädchen gewesen, das irgendwelchen Schwärmereien nachgehangen hatte. Ihre Jugendjahre waren von harter Arbeit geprägt gewesen, nicht von Interesse für das andere Geschlecht. Doch irgendetwas schien sich in ihr verändert zu haben, seit der Scheich hier aufgetaucht war. Er brachte durch seine bloße Anwesenheit ihren ganzen Körper aus seinem Gleichgewicht. Es war, als wäre etwas in ihr aufgebrochen und würde jetzt darauf drängen, herausgelassen zu werden. Und trotz all dieser verwirrenden Empfindungen in ihr fühlte Iseult sich zum ersten Mal in ihrem Leben als richtige Frau.
    Unwillkürlich biss sie die Zähne zusammen, sodass ihre Lippen wieder eine harte dünne Linie bildeten. Als ihre Mutter gestorben war, war sie gerade zwölf Jahre alt gewesen. Danach hatte es kein weibliches Vorbild mehr für sie gegeben. Und als sie einmal von sich aus probiert hatte, betont weiblich zu sein, da war sie unendlich gedemütigt worden. Niemals wieder würde sie jemanden so nahe an sich heranlassen, das hatte sie sich damals geschworen.
    Wie um alles in der Welt kam sie jetzt auf diese Geschichte? Wieder erschien das harte, aber fein geschnittene Gesicht des Scheichs vor ihrem geistigen Auge. Und wieder begann es in ihrem Magen zu kribbeln. Unter normalen Umständen hätten ein Mann wie er und eine Frau wie sie sich niemals kennengelernt. Und natürlich würden sie einander auch niemals näher kennenlernen. Im Internet hatte sie Fotos von ihm zusammen mit verschiedenen Frauen gesehen. Allesamt charmant und attraktiv, herausgeputzt und einfach wunderschön. Genau so, wie Iseult niemals sein würde.
    Sie ging zurück zum Haus, mit mulmigem Gefühl im Bauch, bei dem Gedanken an das Gespräch mit Scheich Nadim. Sie würde sich entschuldigen müssen, so viel stand fest.
    Der Scheich stand mit dem Rücken zu ihr hinter dem wuchtigen Schreibtisch ihres Vaters. Es schien, als habe er gerade die Aussicht

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