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Heiss wie der Sommer

Heiss wie der Sommer

Titel: Heiss wie der Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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die drei Brüder also gar nicht mit ihrer „Grandma“ verwandt. Dennoch liebten sie einander wie eine Familie. Und trotzdem – als Familientreffen konnte man die kürzliche Begegnung eher nicht bezeichnen. Immerhin hatte Tyler Dylans kleine Tochter Bonnie kennengelernt. Die Kleine war krank geworden, und er war sogar losgezogen, um Medikamente zu holen. Doch damit endete die brüderliche Fürsorge auch schon wieder.
    „Dann bring mich mal auf den aktuellen Stand der Dinge“, forderte Tyler ihn auf. Offenbar war Dylan zum Reden aufgelegt, und wenn er schon mal zu etwas aufgelegt war – egal wozu –, dann war es das Beste, ihn gewähren zu lassen.
    „Na ja, ich habe geheiratet“, begann er. „Kristy Madison.“
    Tyler ließ das kurz auf sich einwirken, dann erwiderte er: „Okay. Meinen Glückwunsch.“
    „Wow, danke! Du schäumst ja über vor Begeisterung.“
    „Sie ist viel zu gut für dich“, erwiderte Tyler, da ihm nichts Sinnvolleres einfallen wollte. Zwischen ihm und seinen Brüdern hatte es so viel böses Blut gegeben, dass er einfach nicht wusste, wie er sich mit einem von ihnen einigermaßen zivilisiert unterhalten sollte. „Ich rede von Kristy“, schob er nach.
    „Da hast du recht!“, lachte Dylan und berichtete weiter, was sich in der letzten Zeit in Stillwater Springs ereignet hatte. „Auf der alten Madison-Farm haben sie ein paar Leichen ausgegraben“, fuhr er fort. „Sheriff Book ist vorzeitig in den Ruhestand gegangen, eine Woche vor der außerordentlichen Wahl. Mike Danvers war gegen Jim Huntinghorse angetreten, hat aber seine Kandidatur zurückgezogen. Damit ist Jim automatisch der neue Sheriff.“
    „Leichen?“, wiederholte Tyler. Er hatte sich noch immer nicht so ganz von dem Schock erholt, Lily Ryder wiederzusehen und erfahren zu müssen, dass sie eine kleine Tochter hatte, und jetzt bewarf ihn Dylan auch noch mit allen möglichen anderen Sachen.
    „Mordopfer“, erklärte er.
    „Oh verdammt!“, stieß Tyler aus. „Irgendjemand, den wir kennen?“
    „Wahrscheinlich nicht“, antwortete Dylan, als sie von der Straße auf einen der Feldwege einbogen, die sich kreuz und quer über das Gelände der Ranch zogen. „Irgendein Landstreicher, der eine Weile für Kristys Dad gearbeitet hatte, und eine junge Frau, die vor ein paar Jahren während des Campingausflugs ihrer Familie spurlos verschwand.“
    Tyler erinnerte sich an den Medienrummel um den verschwundenen Teenager. Suchtrupps hatten halb Montana auf den Kopf gestellt, jedoch nichts gefunden. Die Medien verloren nach einer Weile das Interesse, und schließlich waren die verzweifelten Eltern nach Hause abgereist. „Hat Floyd die Mörder fassen können?“
    „Liest du eigentlich jemals eine Zeitung?“, gab Dylan zurück und klang auf einmal leicht gereizt. Das war ein Tonfall, den Tyler von seinem Bruder gewohnt war.
    „Nein“, konterte der genauso ungehalten. „Wenn ich lese, bewegen sich meine Lippen, und das treibt mich in den Wahnsinn.“
    „Dich treibt
alles
in den Wahnsinn, kleiner Bruder!“ Dylan seufzte, nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Freida Turlow hatte das Mädchen umgebracht – ein Eifersuchtsdrama. Und dieser Landstreicher … das ist eine Geschichte für sich, die erzähle ich dir ein anderes Mal.“
    „Diese Turlows“, wunderte sich Tyler kopfschüttelnd. „Die haben doch alle ein Rad ab!“
    Dylan lachte trocken auf. „Und wenn ein Creed so was sagt, will das was heißen!“
    Jetzt musste auch Tyler lachen.
    „Was führt dich eigentlich nach Hause, kleiner Bruder?“, fragte Dylan.
    „Hör auf, mich so zu nennen!“, erwiderte Tyler. „Ich bin einen Kopf größer als du.“
    „Du wirst immer das Baby der Familie sein. Finde dich lieber damit ab.“ Dylan schaltete einen Gang runter, dann bog er in den Weg ein, der zum See und damit zu Tylers Hütte führte. „Also: Was führt dich nach Hause?“
    Tyler stieß einen gedehnten Seufzer aus. „Wenn ich das wüsste!“, gab er zu. „Ich schätze, ich bin es leid, immer auf Achse zu sein. Ich brauche etwas Zeit, um mir ein paar Dinge durch den Kopf gehen zu lassen.“
    „Was für Dinge?“
    Abermals geriet Tylers Temperament durch die neugierige Frage seines Bruders in Wallung. „Was kümmert dich das?“, gab er gereizt zurück.
    Kit Carson winselte leise auf dem Rücksitz.
    „Es interessiert mich eben“, antwortete Dylan ruhig und sachlich. „Und Logan ebenfalls.“
    „So ein Blödsinn!“
    „Warum fällt es dir so schwer, mir

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