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Heiss wie der Sommer

Heiss wie der Sommer

Titel: Heiss wie der Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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zu glauben?“
    Die Hütte am See kam in Sichtweite; eigentlich glich sie mehr einem Schuppen. Sie war das bescheidene Erbe seines Vaters, aber Tyler liebte die Einsamkeit und die Art, wie sich Sonne und Mond im Wasser spiegelten.
    Auf dem Grundstück verteilt standen drei Häuser, und Logan hatte als ältester Sohn das Hauptgebäude der Stillwater Springs Ranch geerbt. Jake Creed hatte sich bei einem selbst inszenierten Unfall das Leben genommen; er hatte sich von einer Lastwagenladung Baumstämme begraben lassen. Dylan, als zweitältester Sohn, bekam das alte Haus auf der anderen Seite des Obstgartens, gut versteckt hinter einem dichten Birkenhain. Und Tyler war erst an dritter Stelle gekommen – so wie immer. Seine Hütte auf der anderen Seite des Hidden Lake war das kleinste der drei Gebäude auf der Stillwater Springs Ranch. In gewisser Weise war sie aber auch das angenehmste, weil sie so abgelegen war.
    Tyler versuchte, sich zu entspannen, und griff über die Rückenlehne, um den Hund zu kraulen. Er ließ die Frage seines Bruders unbeantwortet. Stattdessen erkundigte er sich nach Bonnie.
    „Ihr geht es gut“, versicherte ihm Dylan.
    Er bremste ab und hielt den Wagen an, und noch bevor er den Motor abstellen konnte, hatte Tyler schon die Beifahrertür aufgerissen. Kit Carson wartete und zitterte leicht, vielleicht aus Vorfreude, vielleicht auch aus Angst, bis Tyler ihn vom Rücksitz hob.
    „Danke fürs Mitnehmen“, sagte Tyler und nahm die Einkaufstüten von der Ladefläche.
    Dylan stieg ebenfalls aus und warf die Tür zu.
    „Hast du nichts zu tun?“, knurrte Tyler ihn an. Kit Carson schnupperte im hohen Gras. Er fühlte sich gleich wie zu Hause, und er war auch die einzige Gesellschaft, die Tyler im Augenblick um sich haben wollte. Er würde die Wasserpumpe auf Vordermann bringen, den alten Ofen anmachen und eine Kanne Kaffee aufbrühen, und dann wollte er erst einmal zur Ruhe kommen.
    „Ich habe jede Menge zu tun“, machte Dylan in diesem sanftmütigen Ton klar, der in krassem Gegensatz zu seinem Verhalten stand. „Unter anderem baue ich ein Haus, und Logan und ich sind wieder in die Rinderzucht eingestiegen. Aber du stehst auf meiner Liste ganz oben, kleiner Bruder.“
    Tyler tat, als würde er einen Blick auf eine imaginäre Liste werfen. Jake hatte immer eine in der Hemdtasche mit sich herumgetragen, mit allen Holzmaßen darauf und den Telefonnummern von verheirateten Frauen. „Du stehst auf meiner Liste auch ganz oben“, erwiderte er Dylan dann. „Nur ist das eine Liste der Dinge, die mich garantiert niemals interessieren werden.“
    Gelassen lehnte sich Dylan gegen den Kühlergrill seines Trucks und sah Tyler zu, wie der zu seiner Hütte ging. Unter einen Arm hatte er den Sack Trockenfutter geklemmt, unter den anderen zwei große Einkaufstüten. Kit Carson folgte ihm, aber vermutlich nur, weil er es auf das Hundefutter abgesehen hatte.
    „Ty“, rief Dylan ihm nach. Zwar klang es ganz lässig, aber da war dieser starrsinnige Unterton zu hören, der den Creeds im Blut lag. „Wir sind Brüder, weißt du noch? Wir sind blutsverwandt. Logan und ich wollen die Brücken wiederaufbauen, die wir zerschlagen haben.“
    „Du musst mich mit jemandem verwechseln, den es interessiert, was ihr beide vorhabt.“
    Dylan stieß sich vom Truck ab und verschränkte die Arme. „Hör zu, wir waren nach Jakes Beerdigung alle mies drauf …“
    Mies drauf?
Sie hatten sich den Streit des Jahrhunderts geliefert, er, Logan und Dylan in
Skivvie’s Tavern
. Ein Streit, der sie vorübergehend in Polizeigewahrsam landen ließ. Anschließend waren sie getrennte Wege gegangen, nachdem jeder von ihnen einiges gesagt hatte, das sich nicht zurücknehmen ließ.
    Tyler schüttelte den Kopf und drehte den rostigen Türknauf um. Da er sich nie die Mühe gemacht hatte, ein Schloss einzusetzen, ging die Tür sofort auf. Doch bevor er einen Fuß in die Hütte setzen konnte, eilte Kit Carson an ihm vorbei, blieb stehen und begann zu knurren. Sein Fell sträubte sich.
    Dylan war gleich hinter Tyler; er trug den Gitarrenkoffer und eine Reisetasche. „Was hat er denn?“, fragte er leise.
    Irgendjemand hielt sich in der Hütte auf und war vor Kit Carson auf die Toilette geflohen.
    „Ganz ruhig“, sagte Tyler zu dem Hund und stellte seine Tüten ab.
    „Rufen Sie ihn zurück!“, krächzte eine junge Stimme aus dem Badezimmer. „Rufen Sie ihn zurück!“
    Die Brüder sahen sich verdutzt an, dann schob Tyler den Hund mit dem Knie

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