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Heiß wie die Naechte Siziliens

Heiß wie die Naechte Siziliens

Titel: Heiß wie die Naechte Siziliens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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weil er es fertig gebracht hatte, ihre sorgfältig errichteten Schutzmauern zum Einsturz zu bringen, und auf sich, weil sie seinen Verführungskünsten und ihrer egoistischen Schwäche nachgegeben und darüber fast ihre Schwester vergessen hatte.
    Momentan fühlte sie sich viel zu elend, um noch weitere Emotionen verdauen zu können. „Alles, was ich will, ist das Geld, das ich mir letzte Nacht verdient habe.“

11. KAPITEL
    „Du siehst schon viel besser aus, sweetheart .“ Liebevoll betrachtete Alissa die vertrauten Züge, die ihren so sehr glichen. Selbst jetzt, so kurz nach der Behandlung, konnte man die Veränderung sehen.
    „Versuche nicht, mir zu schmeicheln, ich habe eben erst in den Spiegel geschaut.“ Donna wirkte sehr zerbrechlich in dem weißen Krankenbett. Ihre Augen strahlten, aber ihre Stimme war noch sehr schwach.
    „Papperlapapp, ich sehe, was ich sehe“, behauptete Alissa mit vor Rührung rauer Stimme. „Und David ist ganz meiner Meinung. Für ihn bist du auch nach vier Monaten Ehe noch das schönste Mädchen der Welt, wie er mit heute Morgen erst anvertraut hat.“
    Donnas Blick wurde ganz weich. „Er ist einfach fantastisch, nicht wahr?“
    „Das ist er“, bestätigte ihre Schwester bereitwillig. „Und dir absolut ergeben.“
    Es musste wundervoll sein, sich so vorbehaltlos zu lieben wie ihre kleine Schwester und ihr Mann. Alissa gönnte den beiden ihr Eheglück von ganzem Herzen. Nur wenn sie an ihre eigene Ehe dachte …
    Unwillkürlich flogen ihre Gedanken zu Dario.
    Zu dem ruhigen, distanzierten, ultraeffizienten Mann, der Donnas Reise in die USA und die dortige Behandlung perfekt vorbereitet und dafür gesorgt hatte, dass sie ganz oben auf der Liste der größten medizinischen Koryphäen stand. Für David mietete er ein Apartment in der Nähe des behandelnden Krankenhauses und bezahlte einen fähigen Vormann, der sich solange in Australien um die Farm kümmerte. Sich selbst und Alissa quartierte er in einer luxuriösen Villa ein, die nur einen Steinwurf von der Klinik entfernt lag.
    Donna und David hielten das alles für die beeindruckenden Gesten eines liebenden Gatten. Allein Alissa wusste, dass es nicht mehr als die Folge eines schlechten Gewissens war.
    „So wie dein Mann dir“, bemerkte Donna sanft.
    Fast hätte Alissa laut aufgelacht. Dario und ihr ergeben!
    „Er ist sehr viel zurückhaltender in seinen Gefühlsäußerungen als David“, formulierte sie vorsichtig.
    „Das sehe ich aber anders“, widersprach Donna. „Du bekommst ja nicht mit, wie er dich ansieht, wenn er sich unbeobachtet glaubt.“ Sie zwinkerte schelmisch. „Voller Sehnsucht und hungrig wie ein Tiger, der …“
    „Da täuschst du dich aber!“, schnitt Alissa ihr hastig den Faden ab.
    „Oh nein! Ehrlich, ich werde selbst ganz kribbelig, wenn ich diesen Blick sehe! Er ist aber auch ein Bild von Mann! Kein Wunder, dass du ihm auf Anhieb verfallen bist.“
    In letzter Sekunde verschluckte Alissa ihren Widerspruch und sah ihre Schwester nur stumm an. Wie gern hätte sie ihr die Wahrheit erzählt, doch das durfte sie nicht.
    „Du solltest lieber mehr Zeit mit deinem Mann verbringen und nicht den ganzen Tag an meinem Bett hocken.“
    Alissa lächelte zärtlich. „Warum bin ich wohl mit hierher geflogen? Nur deinetwegen, sweetie .“
    „Trotzdem könntest du dir doch nebenbei eine Art zweiten Honeymoon mit deinem umwerfenden Ehemann gönnen“, beharrte Donna.
    Immerhin brachte Alissa ein unverfängliches Lachen zustande.
    Bereits vor Wochen, gleich nach ihrer ersten und einzigen Liebesnacht, hatte sie Dario nüchtern mitgeteilt, dass sie keine weiteren Intimitäten wünsche. Und nun erfüllte sie das Wissen, dass er in der Villa direkt Wand an Wand neben ihr schlief, mit einem schuldbewussten Verlangen, das sie jeden Tag mehr quälte.
    Sie wünschte, er würde nach Sizilien zurückfliegen, anstatt von hier aus endlose Telefonate zu führen und Videokonferenzen mit seiner PA und verschiedenen Geschäftspartnern abzuhalten.
    „Alissa?“
    „Tut mir leid, ich war mit den Gedanken gerade ganz woanders.“
    „Es können aber keine glücklichen Gedanken gewesen sein. Möchtest du etwa keinen zweiten Honeymoon?“
    Wollte sie? Alissa biss sich auf die Unterlippe. Wenn es doch nur die leiseste Chance dazu gäbe …
    „Alissa, was ist los mit dir?“, Donnas Stimme hatte plötzlich einen scharfen Unterton. „Es geht um eure Heirat, nicht wahr? Ich wusste doch, dass es irgendetwas gibt, was du mir nicht

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