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Heiß wie die Naechte Siziliens

Heiß wie die Naechte Siziliens

Titel: Heiß wie die Naechte Siziliens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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erzählen willst. Also? Rück raus mit der Sprache!“
    „Was sollte damit denn nicht stimmen?“, versuchte ihre Schwester auszuweichen, doch Donna ließ nicht locker.
    „Warte! Hast du nicht gesagt, du würdest nach Großvaters Tod auf jeden Fall solo bleiben, anstatt …“ Ihre Stimme verebbte. „Du hast gesagt, du findest einen Weg … Er ist es, nicht wahr? Der megareiche Sizilianer, den Großvater für dich ausgesucht hat!“
    „Hör zu …“, begann Alissa hilflos.
    „Bitte … Bitte sag, dass du ihn nicht meinetwegen geheiratet hast!“
    „Ich …“
    Es klopfte, und ein Arzt steckte den Kopf durch den Türspalt. Bei seinem Anblick atmete Alissa innerlich auf, zutiefst dankbar für die Rettung in letzter Sekunde.
    „Ach, wie schön, dass Sie wach sind, Mrs. Kincaid. Ich habe Ihre abschließenden Testergebnisse.“
    Dario ging in sein Schlafzimmer. Wieder hatte er bis nach Mitternacht gearbeitet und gehofft, sich auf diese Weise von seinem Gefühlsaufruhr ablenken zu können. Dieser quälenden Mischung aus Schuld, Reue und Verlangen nach der Frau, die er verkannt, manipuliert und in seiner Arroganz verletzt und missbraucht hatte.
    Doch Alissa verachtete ihn. Er verachtete sich ja selbst!
    Und dennoch begehrte er sie wie keine andere zuvor. Er bewunderte sie für ihre Stärke, ihre Loyalität, sogar die Entschlossenheit und Kompromisslosigkeit, mit der sie ihm entgegentrat … Und wie freigiebig und unverstellt sie sich der Leidenschaft zwischen ihnen ergeben hatte.
    Sie war kein bisschen wie die Frau, die er sich als Partnerin fürs Leben ausgemalt hatte, doch ohne sie zu existieren erschien ihm unmöglich.
    Seine Schritte wurden langsamer, als er an ihrem Zimmer vorbeikam. Er hatte Alissa den ganzen Abend über nicht zu Gesicht bekommen. Sie blieb immer so lange wie möglich in der Klinik – und er in seinem Arbeitszimmer.
    Als er ein unterdrücktes Schluchzen hörte, ballte er unwillkürlich die Hände zu Fäusten. Was brachte seine couragierte Frau zum Weinen? Ging es Donna etwa schlechter?
    Aus einem plötzlichen Impuls heraus öffnete er die Tür und trat ein.
    Wie ein Häufchen Unglück hockte Alissa mit hochgezogenen Beinen auf dem gepolsterten Fenstersitz. Ihre Füße waren nackt, die zerzausten Locken wirkten im schwachen Lampenschein wie züngelnde Flammen. Sie trug ein formloses Schlafshirt mit einem albernen Comicdruck auf der hellen Baumwolle, das man nur als ausgesprochen hässlich bezeichnen konnte.
    Und sie sah einfach umwerfend aus.
    Darios Herz zog sich zusammen bei ihrem Anblick. Er fühlte Sehnsucht, Begehren und etwas anderes, noch Stärkeres …
    „Alissa.“ Rasch durchquerte er das Zimmer. „Was ist geschehen?“
    Beim Klang seiner Stimme schluckte sie heftig und fuhr sich mit dem Handrücken über die feuchten Augen. Seit Tagen hatte sie Dario nicht zu Gesicht bekommen, und nun bot sie ihm dieses Bild!
    „Nichts ist ge…geschehen“, würgte sie hervor. „Mir geht es gut.“
    „So sieht es aber nicht aus.“ Dario legte einen Finger unter ihr Kinn und hob das verweinte Gesicht an. „Geht es um deine Schwester? Gibt es schlechte Nachrichten?“
    „N…ein, im Gegenteil. Kurz bevor ich ging, kam d…er Arzt mit den Testergebnissen. Donna wird eine lange Zeit der Rekonvaleszenz brauchen, aber die Behandlung war ein Erfolg.“ Langsam ebbte ihr Schluchzen ab.
    „Aber was ist dann los?“
    „Ich …Ich weiß nicht.“
    Nach dieser guten Nachricht müsste sie eigentlich euphorisch sein, und irgendwie war sie es ja auch. Donna, David und sie hatten sich in der Klinik noch ein kleines Festmahl gegönnt und mit einem Kamillentee angestoßen. Anschließend hatte Alissa sich verabschiedet, um dem Ehepaar noch ein wenig Privatsphäre zu lassen.
    „Ich weine nie!“, erklärte sie trotzig. „N…iemals!“
    „Schh … Ich weiß, ich weiß“, murmelte Dario beschwichtigend, setzte sich neben sie auf die Fensterbank und zog sie an seine Brust.
    „W…as tust du?“
    „Ich bringe dich ins Bett“, erwiderte er ruhig, schob seine Arme unter ihre Knie und hob sie hoch. „Du kannst nicht die ganze Nacht hier sitzen bleiben.“
    Kurz darauf fand sie sich in der Mitte ihres viel zu großen Betts wieder. Als Dario die Decke zurückschlug und sich neben sie auf die Matratze legte, begann sie zu zittern.
    „Nein“ , flüsterte sie panisch und wich zurück. „Ich kann nicht …“
    „Schh … Alissa, ich werde dich nur halten. Nichts mehr.“
    Sanft zog er sie zurück und bettete

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