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Heiss wie eine Sommernacht

Heiss wie eine Sommernacht

Titel: Heiss wie eine Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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Stute?“
    „ Sí. Eine Zuchtstute.“
    Sie starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren. Und in diesem Falle konnte er es ihr nicht einmal verübeln.
    „Für meine Hengste“, setzte er noch mit hartem Blick hinzu. „Meine Andalusier. Aber hier gibt es keine Stute, oder? Außer dieser hässlichen Kreatur, die Sie einen Hengst nennen, gibt es hier gar nichts. Oder wollen Sie das auch abstreiten?“
    Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Lippen. Eine schlichte Geste, die Lucas mit gieriger Konzentration verfolgte. Warum er das tat, war ihm allerdings schleierhaft.
    Sicher, sie besaß Feuer und Courage, aber sie gehörte nicht zu dem Typ Frau, der sein Interesse weckte. Er kannte genügend Frauen wie sie, deren Leidenschaft allein den Pferden galt. Frauen, die sich wie Männer kleideten und wie Männer ritten. Lucas bevorzugte sanfte und weibliche Frauen, mit Parfümduft in den Haaren, charmant lächelnd und nachgiebig. Nicht ungestüm und mit beißender Zunge. Ihm gefielen weibliche Schliche besser als pseudomännliche Verwegenheit.
    Er nahm an, dass man das Gesicht dieser Frau sogar als hübsch bezeichnen konnte, wenn man sich den Schmutz wegdachte. Auch ihr Haar war außergewöhnlich, es hatte die Farbe von Rabengefieder. Vermutlich wog es ähnlich viel wie Rohseide. Wenn sie es nur nicht in diesem unvorteilhaften Zopf, sondern offen trüge, sodass es ihr schimmernd über die Schultern fiel.
    Er gab sogar zu, dass ihre Figur ebenfalls beachtenswert war: die hohen festen Brüste, die schmale Taille und die runden Hüften. Ihre Beine wirkten endlos lang, sie könnten einen Mann tief in ihre sinnliche Hitze ziehen …
    „Wer sind Sie?“
    Ihre Stimme riss ihn in die Wirklichkeit zurück.
    „Wie bitte?“
    „Ich fragte, wer Sie sind.“
    Wieder lag dieser herrische Ton in ihrer Stimme. Das machte ihn wütend genug, um sich zu seiner vollen Größe von fast zwei Metern aufzurichten und die Antwort mit der Arroganz eines Mannes vorzubringen, den man grundsätzlich verehrte.
    „Ich bin Lucas Reyes.“
    Da wich alle Farbe aus ihrem Gesicht. Also sagte ihr sein Name etwas.
    „Unmöglich! Lucas Reyes? Prinz Lucas Reyes? Von der Reyes-Ranch in Spanien?“
    Ob sie sich jetzt zu seinen Füßen niederwarf? Frauen taten das manchmal, wenn auch nicht im wörtlichen Sinne. Und seltsamerweise verärgerte ihn die Vorstellung, sie könnte eine von diesen Frauen sein.
    „Nicht von der Reyes-Ranch“, erwiderte er hochmütig. „Ich bin die Reyes-Ranch.“
    Wild und fast verzweifelt schüttelte sie den Kopf. „Sie sollten gar nicht hier sein.“
    „So?“ Er verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Ich habe einen Brief geschickt. An Prinz Felix Reyes, Ihren Vater.“
    „Meinen Großvater“, berichtigte er.
    „In dem Brief stand, dass Sie nicht kommen sollen.“
    „Falls es einen solchen Brief gibt“, sagte er schneidend, „haben weder mein Großvater noch ich ihn gesehen.“ Er lächelte kalt. „Also hier bin ich, wie verabredet. Vielleicht können wir uns jetzt darauf einigen, dass ich – wie drückten Sie es so charmant aus – hinten und vorn bei einem Pferd auseinanderhalten kann.“
    „Ihr Besuch ist zwecklos. Sie müssen abreisen.“
    „Ist das etwa ein Befehl, señorita?“
    „Gehen Sie einfach.“
    Er musterte sie von Kopf bis Fuß. „Was machen Sie hier eigentlich? Arbeiten Sie als Köchin? Oder Hausmädchen? Misten Sie die Ställe aus?“
    „Ja, all das übernehme ich.“
    Seine Mundwinkel zuckten. „Wärmen Sie McDonough auch das Bett?“
    Ihre Hand war nur ein Schatten im dämmrigen Stalllicht. Lucas fing sie dennoch ab, bevor sie auf seiner Wange landete, und hielt das Handgelenk mit eisernem Griff.
    „Was ist, amada? Habe ich einen wunden Punkt getroffen?“
    „So können Sie nicht mit mir reden, nicht hier in Amerika. Hier geben wir nämlich keinen Deut auf Adelstitel. Oder auf Prinzen, die nie auch nur einen Tag in ihrem Leben für Geld arbeiten mussten. Auf Männer, die nicht einmal wissen, was es bedeutet, ein Mann zu sein, und wenn ihr Leben davon abhinge.“
    „Passen Sie auf, was Sie sagen“, warnte er sie gefährlich leise.
    Er sah, wie Aufsässigkeit und Vorsicht in ihr miteinander kämpften, und wusste schon im Voraus, welcher Teil gewinnen würde.
    „Und wenn nicht, allmächtiger Prinz? Werfen Sie mich dann in den Kerker?“
    Vielleicht lag es an ihrem schnippischen Ton, an den beleidigenden Worten und der Erwähnung der mittelalterlichen Strafe.
    Vielleicht aber auch

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