Heisse Affaere in Cornwall
Maddy durch und ließen sie wieder klar denken. Er drückte ihre Hand.
„Wir schicken dir morgen früh die anderen Stücke – wenn du einen Vertrag aufgesetzt hast, mein Anwalt ihn sich angesehen hat und Maddy Gelegenheit hatte, diese ganzen Neuigkeiten zu verdauen. Dann könnt ihr auch die Einzelheiten besprechen.“
Ruth lachte überrascht. „Dein Beschützerinstinkt ist ja erstaunlich“, sagte sie und stand auf. „Offenbar ist Maddy etwas ganz Besonderes für dich.“
Sofort spürte Maddy, wie Rye sich anspannte. Er nahm seine Hand von ihrer, als Ruth sich verabschiedete.
„Ich kann es einfach nicht glauben“, murmelte Maddy überwältigt. „Das DeMontford’s!“
Als Rye sie ansah, verflog seine Anspannung. „Du bist eben wirklich talentiert.“ Er lehnte sich zurück und nahm die Speisekarte zur Hand. „Ich schlage vor, wir bestellen uns etwas zu essen und eine Flasche Dom Pérignon, und dann fahren wir mit dem Taxi zu mir, um uns den Rest der Nacht wild und leidenschaftlich zu lieben.“
Maddy lachte. Sie fühlte sich so jung, sorglos und verliebt, dass sie das Gefühl hatte, jeden Moment vor lauter Glück zu platzen.
Rye hatte ihren Wunsch gekannt, obwohl er ihr nicht einmal selbst klar gewesen war. Und er hätte sich bestimmt nicht all diese Mühe gemacht, wenn er nicht zumindest auch ein kleines bisschen verliebt in sie wäre.
Rye hörte, wie Maddy immer tiefer atmete, als sie erschöpft in seinen Armen lag. Sein Körper vibrierte noch immer nach der leidenschaftlichen Liebesnacht, doch er fand keine Ruhe. Denn immer wieder ging ihm Ruths beiläufige Bemerkung durch den Kopf: „Offenbar ist Maddy etwas ganz Besonderes für dich.“
Ruth war schon immer sehr einfühlsam und scharfsinnig gewesen. Diese Eigenschaft hatte er schon an ihr geschätzt, als er ein ungestümer junger Unternehmer von fünfundzwanzig Jahren gewesen war. Genau aus diesem Grund gehörte sie auch zu den wenigen Frauen, mit denen er befreundet geblieben war. Dass sie ihn sehr gut kannte, machte ihre Bemerkung allerdings noch beunruhigender.
Maddy war nichts Besonderes für ihn, was auch immer Zack und Ruth denken mochten. Doch eins stimmte: Sie war ganz anders.
Denn wann hatte er je eine Geschäftsreise vorzeitig abgebrochen, weil er eine Frau so sehr vermisst hatte, dass er nicht ohne sie sein wollte? Und wann war es ihm je schwergefallen, eine Frau loszulassen?
Er hatte Bedenken gehabt, dass Maddy sich beim Abendessen im exklusiven Graystone’s unwohl und fehl am Platze fühlen würde. Doch als sie in dem blauen Kleid auf ihn zugekommen war, das sich um ihre Kurven schmiegte, hatte er sich plötzlich unwohl gefühlt. Denn sein Verlangen, sie an Ort und Stelle zu verführen, war stärker gewesen denn je.
Warum passte sie genauso perfekt hierher wie in das kleine Cottage? Und wann würde er endlich genug von ihr haben? Inzwischen waren sie schon einen Monat zusammen, was für Rye einen Rekord bedeutete.
Eigentlich hatte er Maddy Ruth nur vorgestellt, damit er bei der Trennung kein schlechtes Gewissen haben musste. Er hatte mit Maddys Hilfe sein angeschlagenes Selbstbewusstsein wiederhergestellt, da war es nur gerecht, wenn er auch etwas für sie tat.
Doch ihr überwältigtes Staunen und ihre Begeisterung hatten auch ihn mitgerissen – ganz zu schweigen von der Leidenschaft, mit der sie ihn später geliebt und berauscht hatte. Sie hatte ihn angesehen, als hätte er ihr ein kostbares Geschenk gemacht. Er wünschte, seine Motive wären wirklich so edel, wie sie glaubte.
Maddy bewegte sich im Schlaf, so vertrauensvoll und zugleich so sexy, dass Rye seufzte. Er musste unbedingt die Grenze zwischen ihnen neu festlegen.
„Meine liebe Maddy, Sie sehen erschöpft aus“, stellte Ruth fest, als sie Tee einschenkte.
Maddy nahm die zierliche Tasse, trank einen Schluck und versuchte, die Müdigkeit zu überspielen, die ihr tatsächlich langsam die Kraft raubte. „Mir geht es gut.“
„Nein, das stimmt nicht“, widersprach Ruth mitfühlend und breitete die Entwürfe auf ihrem Schreibtisch aus. „Wahrscheinlich habe ich Sie wegen der anstehenden Show zu sehr gefordert.“
„Ich bin einfach sehr aufgeregt wegen heute Abend und habe in letzter Zeit nicht viel geschlafen“, sagte Maddy, ohne Ruth in die Augen zu sehen.
Natürlich hatte ihre Erschöpfung nichts mit der Gala zu tun, sondern mit ihrer Beziehung zu Rye. Die Empfindungen, die sie seit zwei Wochen zu überwältigen drohten, wurden immer stärker.
Sie
Weitere Kostenlose Bücher