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Heisse Affaere in Cornwall

Heisse Affaere in Cornwall

Titel: Heisse Affaere in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
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alten schwarzen Wickelkleid oder gar in Jeans und T-Shirt dieses schicke Lokal zu betreten. Das leise Klirren von Gläsern und Besteck, gedämpfte Gespräche und ein Duft nach frisch geschnittener Stechpalme, teurem Parfüm und Gewürzen umfingen sie. Das im Souterrain gelegene Restaurant wirkte mit seinen durch Samtvorhänge abgetrennten Nischen und den vielen bildschönen Menschen äußerst exklusiv. Maddy musste sich zusammenreißen, um nicht das Topmodel und den jungen Rockstar anzustarren, die an einem der Tische saßen.
    „Mr King und Ms Chelmsford warten im privaten Nebengebäude auf Sie“, erklärte der Oberkellner und führte sie durch eine Glastür.
    Ms Wer?
    Verwirrt betrat Maddy eine Art Regenwald im Miniaturformat, in dem üppige Pflanzen wuchsen. Rye saß an einem Tisch und war in ein Gespräch mit einer sehr eleganten Frau mittleren Alters in einem maßgeschneiderten Hosenanzug vertieft. Plötzlich beugte sie sich vor und berührte ihn am Handgelenk. Bei dieser vertraulichen Geste zog sich Maddy der Magen zusammen.
    Der Oberkellner brachte sie zum Tisch. Rye stand auf. „Endlich bist du da“, sagte er und ließ mit funkelnden Augen den Blick über sie gleiten, sodass ihr kleiner Anflug von Eifersucht schnell vergessen war. Er umfasste ihre Taille und gab Maddy einen Kuss.
    „Das ist Ruth Chelmsford, eine alte Freundin von mir“, stellte er sie dann vor.
    Die Frau schüttelte ihr die Hand. „Ich freue mich wirklich, Sie kennenzulernen!“ Ihr Lächeln war so offen und freundlich, dass Maddy sich angesichts ihres Verdachts ganz albern vorkam. „Rye hat gerade zwanzig Minuten lang nur von Ihnen erzählt!“
    „W…wirklich?“ Maddy war ganz überwältigt.
    Rye zog ihr den Stuhl zurecht und flüsterte ihr ins Ohr: „Du siehst fantastisch aus. Versuch einfach, dich zu entspannen.“
    „Ja, allerdings“, beantwortete Ruth ihre Frage. „Und er ist der Meinung, dass Sie etwas haben, das ich brauche.“
    Bevor Maddy ihn davon abhalten konnte, löste Rye das Seidentuch, das sie sich als Gürtel um die Taille geschlungen hatte. „Was hältst du davon?“, fragte er und reichte es Ruth.
    Diese breitete es vorsichtig aus, als würde es aus gesponnenem Gold bestehen. „Wirklich exquisit. Und Sie haben das selbst gestaltet?“, fragte sie Maddy.
    „Ja, es … es ist so eine Art Hobby“, erwiderte Maddy verlegen. „Warum interessieren Sie sich dafür?“
    Ruth lachte. „Weil ich die leitende Einkäuferin von DeMontford’s bin und wir eine Designerin suchen, die für unsere Frühjahrskollektion Seidenartikel entwirft. Und ich glaube, ich habe sie soeben gefunden.“
    „Sie meinen …“ Maddy konnte es nicht fassen. Die Frau hatte sie soeben als Designerin bezeichnet. „Für DeMontford’s? Wirklich?“
    Das exklusive Londoner Kaufhaus war schon seit über einem Jahrhundert eine Institution im West End, hatte sich in den vergangenen dreißig Jahren zum Weltmarktführer in der Modebranche entwickelt und war bekannt dafür, mit jungen britischen Designern zusammenzuarbeiten.
    Bei ihren wenigen London-Aufenthalten hatte Maddy jedes Mal die ebenso eleganten wie innovativen Schaufensterauslagen bewundert. Aber natürlich hatte sie es sich nie leisten können, dort einzukaufen.
    „Leider spielt der Zeitfaktor eine große Rolle“, fuhr Ruth fort. „Am Fünfzehnten wollen wir die Frühjahrskollektion bei einer Wohltätigkeitsgala präsentieren. Ich muss mir also ansehen, was Sie haben, und dann die passenden Stücke auswählen.“
    „Wie viele hast du denn mitgebracht?“, fragte Rye.
    Maddy, die noch immer ganz benommen war, zuckte zusammen. „Vielleicht zehn“, sagte sie nach kurzem Überlegen.
    „Das ist kein schlechter Anfang, wir werden aber mehr brauchen“, erwiderte Ruth. „Zum Glück haben wir in einer Werkstatt in Soho Platz, sodass Sie dort arbeiten können. Wir stellen Ihnen …“
    Maddys Herz klopfte so sehr, dass sie die weiteren Worte kaum noch wahrnahm. Wie automatisch beantwortete sie die unzähligen Fragen und versuchte zu begreifen, dass gerade etwas Wirklichkeit wurde, von dem sie nie auch nur zu träumen gewagt hätte.
    Sie liebte die Seidenmalerei, hätte jedoch nie gedacht, dass ihre Arbeiten so gut waren, dass man sie verkaufen könnte. Und offenbar wollte Ruth Chelmsford sie auch noch ziemlich großzügig bezahlen.
    „Ruth, gib Maddy bitte einen Moment Zeit. Sie hat sich noch zu nichts verpflichtet.“ Ryes ruhige, aber energische Worte drangen wie durch einen Nebel zu

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