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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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einmal wurde der Kammerjäger bestellt. Eine Stunde später wurde mir mein Honda als spinnenfrei übergeben, ich hatte eine Anzeige wegen leichtsinnigen Fahrens am Hals, und dem Besitzer des beschädigten Autos hatte ich meine Versicherungsnummer gegeben.
    Ich fuhr die paar Straßen weiter bis zu meinem Haus und stellte den Wagen ab. In der Eingangshalle traf ich Mr. Kleinschmidt.
    »Sie sehen ja schrecklich aus«, sagte Mr. Kleinschmidt.
    »Was ist Ihnen denn widerfahren? Stecken da Gänsefedern an Ihrem Hemd? Woher kommen die ganzen Risse und die Grasspuren?«
    »Die Geschichte möchte ich Ihnen lieber ersparen«, sagte ich zu ihm. »Es ist wirklich eklig.«
    »Bestimmt haben Sie die Gänse im Park gefüttert«, sagte er. »Das sollte man hübsch bleiben lassen. Diese Gänse sind wie die Tiere.«
    Ich stieß einen Seufzer aus und begab mich zum Aufzug. Als ich meine Wohnung betrat, spürte ich gleich, dass etwas anders war als sonst. Die Leuchtanzeige am Anrufbeantworter blinkte. Endlich! Ich drückte den Knopf und beugte mich vor, um die Nachricht besser zu verstehen.
    »Haben Ihnen die Spinnen gefallen?«, fragte die Stimme.
    Ich stand noch immer in der Küche, wie betäubt von den Erlebnissen des Tages, da schaute Morelli vorbei. Er klopfte einmal an, und die unverschlossene Wohnungstür wurde aufgestoßen. Bob tapste herein und beschnüffelte gleich alles.
    »Du hattest Probleme mit Spinnen, habe ich gehört«, sagte Morelli.
    »Das ist leicht untertrieben.«
    »Ich habe deinen Wagen auf dem Parkplatz gesehen. Die ganze rechte Seite ist eingedellt.«
    Ich spielte ihm die Nachricht auf dem Beantworter vor.
    »Das ist Abruzzi«, sagte ich. »Die Stimme auf dem Band kommt von jemand anderem, aber dahinter steckt Abruzzi. Er hält das für eines seiner Kriegsspiele. Jemand muss mir in den Park nachgegangen sein. Während ich draußen joggte, haben sie mein Auto aufgebrochen und die Spinnen abgeladen.«
    »Wie viele Spinnen waren es?«
    »Fünf Riesentaranteln.«
    »Ich könnte mir Abruzzi mal vorknöpfen.«
    »Vielen Dank. Damit werde ich schon allein fertig.« Das glaubte ich selbst nicht – deswegen war ich ja überhaupt in die Tür eines geparkten Wagens geschrammt, weil ich nicht allein damit fertig wurde. In Wahrheit hätte ich es liebend gern gesehen, wenn Morelli dazwischengefunkt und Abruzzi von der Bildfläche geputzt hätte. Nur hätte das leider einen schlechten Eindruck gemacht:
Hilfloses Weibchen braucht großen, starken Mann, der sie aus misslicher Lage befreit.
    Morelli musterte mich von oben bis unten, besah sich die Grasflecken, die Gänsefedern und die Risse in meinem T-Shirt. »Ich habe Bob bei unserem Spaziergang einen Hotdog gekauft. Am Imbissstand redete man gerade von einer Frau, die von einem Gänseschwarm angefallen worden war.«
    »Hm. Stell dir vor …«
    »Die Frau soll den Übergriff selbst provoziert haben, indem sie eine Gans mit Cracker Jacks gefüttert hat.«
    »Was kann ich dafür? Es war nicht meine Schuld«, sagte ich. »Diese saublöde Gans.«
    In der Zwischenzeit hatte Bob in meiner Wohnung gestromert. Jetzt trat er zu uns in die Küche und lachte uns an. Zwischen seinen Lefzen baumelte ein Stück Toilettenpapier. Er machte das Maul auf und steckte die Zunge heraus.
Knack!
Er riss das Maul noch weiter auf und würgte einen Hotdog hervor, ein Stück Rasen, Unmengen schleimiges Zeug und ein Knäuel Toilettenpapier.
    Morelli und ich starrten auf den dampfenden Fladen Hundekotze.
    »Ich glaube, ich muss jetzt gehen«, sagte Morelli mit einem Blick zur Tür. »Ich wollte sowieso nur gucken, ob alles in Ordnung ist mit dir.«
    »Und wer soll das hier sauber machen?«
    »Ich würde dir ja gerne helfen, aber – ach, du Scheiße, das Zeug stinkt ja widerlich.« Er hielt sich die Hand über Nase und Mund. »Ich muss los«, sagte er. »Es ist schon spät. Ich habe noch was zu erledigen.« Er stand bereits im Flur.
    »Lass es doch einfach liegen und miete eine andere Wohnung.«
    Eine erneute Gelegenheit, ihn mit meinem Furienblick zu bedenken.
    Ich schlief schlecht, was nach einem Angriff von Killergänsen und Horrorspinnen wohl normal sein dürfte. Um sechs Uhr schleppte ich mich schließlich aus dem Bett, duschte und zog mich an. Nach so einer schlimmen Nacht wollte ich mir etwas gönnen, deswegen zwängte ich mich in meinen Wagen und fuhr in die Stadt zu
Barry’s Coffees.
Bei Barry musste man sich immer anstellen, aber es lohnte sich, weil es zweiundvierzig verschiedene

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