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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Kloughn los. Ich stellte mich ihm in den Weg, und er schubste mich mit beiden Händen weg.
    »He, Sie können meine Freundin nicht einfach so wegschubsen«, sagte Lula. Sie schlug ihm mit der Handtasche auf den Hinterkopf. Er vollführte eine Drehung, sie schlug ihn noch einmal, diesmal ins Gesicht, und er prallte ein Stück zurück.
    »Was soll das?«, sagte Soder verdutzt. Er blinzelte und schien etwas unsicher auf den Beinen.
    Zwei Schlägertypen kamen von der anderen Seite auf uns zu, und die Hälfte der Gäste hatte ihre Waffen gezogen.
    »Oh, oh«, sagte Lula. »Ich muss meine Pistole wohl in der anderen Tasche liegen gelassen haben.«
    Ich packte Lula am Ärmel und zerrte sie zur Tür, dann rannten wir los. Von Ferne öffnete ich den Wagen mit meinem Funkschlüssel, wir sprangen hinein, und ich gab Gas.
    »Ich darf nicht vergessen, dem Kerl eine Ladung Blei ins Gedärm zu blasen, sobald ich meine Pistole wiedergefunden habe«, sagte Lula.
    Aufschneiderei ist eine von Lulas Kopfgeldjägertugenden. Ich habe noch nie erlebt, dass sie irgendwem eine Ladung Blei ins Gedärm gepustet hat.
    »Ich brauche unbedingt Urlaub«, sagte ich. »Urlaub von Bender.«
    Einer der Vorteile von Hamstern besteht darin, dass man ihnen alles sagen kann. Solange man sie füttert, haben Hamster keine Vorurteile.
    »Mein Leben ist an einem Tiefpunkt angelangt«, sagte ich zu Rex. »Wie konnte es so weit kommen? Früher war ich ein interessanter Mensch. Früher war ich witzig. Und heute? Sieh mich doch an. Es ist Sonntagnachmittag, zwei Uhr, und ich habe mir schon zweimal
Ghostbusters
reingezogen. Dabei regnet es draußen nicht einmal. Dafür gibt es keine Erklärung, außer, dass ich langweilig bin.«
    Ich schielte hinüber zum Anrufbeantworter. Vielleicht war er ja kaputt. Ich hob den Hörer ab und bekam den Wählton. Ich drückte den Knopf für eingegangene Nachrichten, aber die Stimme teilte mir mit, es seien keine neuen Nachrichten für mich da. Blöde Erfindung.
    »Ich brauche ein Hobby«, sagte ich.
    Ach, komm,
besagte Rex’ Blick. Stricken? Gartenarbeit? Collagen? Lieber nicht.
    »Na gut. Wie wäre es mit Sport? Ich könnte Tennisspielen lernen.« Da fällt mir ein, Tennis habe ich doch mal gelernt, und ich fand es öde. Golf? Nein, auch Golf fand ich öde.
    Ich trug Jeans und T-Shirt, und der oberste Knopf an meiner Jeans stand offen. Das kam von den vielen Muffins. Pechvögelchen hatte Soder mich genannt. Das brachte mich ins Grübeln. Vielleicht hatte er Recht. Ich drückte fest die Augen zu, ob ich mir nicht eine Träne des Selbstmitleids abringen konnte. Kein Glück. Ich zog den Bauch ein und knöpfte mir die Hose zu. Es tat weh. Und über den Hosenbund wölbte sich eine Speckfalte. Nicht gerade sehr attraktiv.
    Sofort stürmte ich in mein Schlafzimmer und zog mich um, Sporthose und Laufschuhe. Ich bin definitiv kein Pechvögelchen. Eine kleine Speckfalte wölbte sich über meinen Hosenbund. Na und? Das war nicht weiter tragisch. Etwas Sport, und der Speck würde verschwinden. Außerdem brachte es einem zusätzliche Endorphine ein. Zwar wusste ich gar nicht so genau, was Endorphine eigentlich sind, aber ich wusste, dass sie einem gut tun und dass sie bei sportlichem Training produziert werden.
    Ich stieg in meinen Honda und fuhr zum Park in Hamilton Township. Ich hätte auch gleich von der Haustür aus loslaufen können. Aber das hätte keinen Spaß gemacht. In New Jersey lassen wir keine Gelegenheit für eine kleine Spritztour aus. Zudem hatte ich während der Fahrt Zeit, mich vorzubereiten, musste ich mich doch erst einmal mental richtig auf diesen Fitnesskram einstellen. Diesmal wollte ich es richtig anpacken. Ich würde joggen. Ich würde schwitzen. Ich würde rasend gut aussehen. Ich würde mich toll fühlen. Und vielleicht würde ich sogar anfangen, regelmäßig zu joggen.
    Es war ein herrlicher Tag, strahlend blauer Himmel, und im Park war es voll. Ich erwischte eine freie Bucht am Rand des Parkplatzes, schloss den Honda ab und ging zum Laufparcours. Zuerst ein paar Dehnübungen zum Aufwärmen, dann, zum Anfang, einen langsamen Trott. Nach wenigen hundert Metern wusste ich wieder, warum ich das sonst nie machte. Ich hasse Sport. Ich hasse Joggen. Ich hasse Schweiß. Und ich hasste die riesigen grotesken Laufschuhe an meinen Füßen.
    Ich quälte mich bis zur Fünfhundert-Meter-Marke, wo ich wegen eines Seitenstichs stehen bleiben musste, Gott sei Dank. Ich sah mir meinen Bauch an, die Speckrolle war immer noch

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