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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Eindruck. Nach fünf Minuten blieb die Trommel stehen. Vierteldollarmünzen sind heutzutage auch nicht mehr das wert, was sie mal waren.
    Die Tür sprang problemlos auf. Valerie und ich zogen Kloughn heraus und stellten ihn auf die Beine. Sein Haar war ganz flauschig, so flauschig wie bei einem Seehundjungen. Er war warm und roch schön, wie frisch gebügelt. Sein Gesicht war rot, seine Augen glasig.
    »Ich glaube, ich habe einen Furz gelassen«, sagte er.
    »Schauen Sie mal«, verkündete die Dame im blauen Pullover. »Ich habe meinen Ring wiedergefunden. Er war gar nicht im Trockner. Ich hatte ganz vergessen, dass ich ihn in die Tasche gesteckt hatte.«
    »Wie schön«, sagte Kloughn, sein Blick war wirr, aus den Mundwinkeln tröpfelte etwas Sabber.
    Valerie und ich stützten ihn unter den Achselhöhlen.
    »Jetzt gehen wir ins Büro«, sagte ich zu Kloughn. »Versuchen Sie mal aufzutreten.«
    »Mir dreht sich noch alles. Ich bin doch nicht mehr in der Trommel drin, oder? Mir ist nur etwas schwindlig. Ich habe immer noch den Motor im Ohr. Den Motor höre ich immer noch.« Kloughn bewegte die Beine wie Frankenstein. »Ich habe kein Gefühl in den Füßen«, sagte er. »Meine Füße sind eingeschlafen.«
    Halb zogen, halb schoben wir ihn ins Büro und setzten ihn auf einen Stuhl.
    »Das war wie Karussellfahren«, sagte er. »Haben Sie mich da drin im Kreis drehen sehen? Wie auf einem Karussell. Wie auf einer Kirmes. Ich fahre immer gerne Karussell. Das kann ich gut. Ich setze mich immer ganz vorne hin.«
    »Wirklich?«
    »Nein, eigentlich nicht. Aber vielleicht beim nächsten Mal.«
    »Ist er nicht süß«, sagte Valerie. Sie pflanzte ihm einen Kuss auf seinen flauschigen Kopf.
    »Oh, himmlisch«, sagte Kloughn und grinste breit. »Überirdisch.«

11
    Kloughns Einladung zum Mittagessen lehnte ich ab und entschied mich stattdessen, unser Büro aufzusuchen.
    »Gibt es was Neues?«, fragte ich Connie. »Ich habe keine einzigen NVGler mehr.«
    »Was ist mit Bender?«
    »Ich will Vinnie nicht ins Handwerk pfuschen.«
    »Vinnie will ihn auch nicht mehr haben«, sagte Connie.
    »Das ist nicht der Grund«, brüllte Vinnie aus seinem Arbeitszimmer herüber. »Ich habe anderes zu erledigen. Wichtigeres.«
    »Ja, ja«, sagte Lula, »er muss seinen Schwengel spazieren führen.«
    »Wehe, du schnappst den Kerl nicht«, drohte Vinnie. »Das würde mir echt stinken, wenn ich Benders Kaution abschreiben müsste.«
    »An Bender muss irgendwas dran sein«, sagte Lula. »Er gehört zu den fröhlichen Zechern. Als hätte er einen direkten Draht zum lieben Gott. Gott schützt doch die Schwachen und Hilflosen, oder?«
    »Bender steht nicht unter dem Schutz Gottes«, schrie Vinnie uns an. »Ich habe zwei nutzlose Schlampen als Mitarbeiter, deswegen ist Bender noch auf freiem Fuß.«
    »Also gut«, sagte ich. »Schnappen wir uns den Kerl.«
    »Wir?«, sagte Lula.
    »Genau. Du und ich.«
    »Abgehakt«, winkte Lula ab. »Wenn ich es dir doch sage! Der Mann steht unter Gottes persönlichem Schutz. Und in Gottes Angelegenheiten mische ich mich nicht ein.«
    »Ich spendiere dir auch ein Mittagessen.«
    »Gut. Ich hole schon mal meine Tasche«, sagte Lula.
    »Nur noch eine Sache«, sagte ich zu Connie. »Ich brauche Handschellen.«
    »Handschellen gibt’s nicht mehr«, brüllte Vinnie. »Glaubst du, die wachsen auf Bäumen?«
    »Ohne Handschellen kann ich ihn schlecht abführen.«
    »Lass dir was einfallen.«
    »He«, sagte Lula mit einem Blick aus dem großen Schaufenster. »Guckt mal, das Auto, das gerade hinter Stephanies Wagen hält. Da sind ja ein großer Hase und ein Bär drin. Der Bär sitzt am Steuer.«
    Alle drei sahen wir aus dem Fenster.
    »Ich ahne was«, sagte Lula. »Hat der Hase nicht gerade etwas auf Stephanies Auto draufgeworfen?«
    Ein irre lautes
Rumms
folgte, mein Honda hüpfte aus dem Stand zwei Meter hoch und explodierte in einem Flammenmeer.
    »Muss eine Bombe gewesen sein«, sagte Lula.
    Vinnie kam aus seinem Büro herübergeeilt. »Ach, du liebe Scheiße«, sagte er. »Was war das denn?« Er blieb stehen und starrte den Feuerball vor seinem Büro an.
    »Nur wieder eins von Stephanies Autos, das in die Luft geflogen ist«, sagte Lula. »Ein Riesenhase hat eine Bombe draufgeworfen.«
    »So was kann ich nicht ab«, sagte Vinnie und verzog sich wieder in sein privates Arbeitszimmer.
    Lula, Connie und ich traten auf den Gehsteig und sahen zu, wie das Auto niederbrannte. Zwei Streifenwagen fuhren mit heulenden Sirenen vor,

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