Heiße Beute
ich zu Lula. »Vielleicht besser, wenn ich gleich hier draußen schlafe.«
Plötzlich erschien Ranger in meinem Blickfeld, packte mich am Jackenkragen und stellte mich auf die Beine. »Das wäre keine gute Idee, Babe.« Er wandte sich an Lula. »Du kannst weiterfahren.«
Der Trans Am startete mit quietschenden Reifen und verschwand in der Dunkelheit.
»Ich bin nicht betrunken, wenn du das wissen willst«, sagte ich zu Ranger. »Ich habe nur einen einzigen Margarita getrunken.«
Seine Finger hatten sich noch immer in meinem Jackenkragen verkrallt, aber jetzt lockerte er den Griff etwas. »Ich habe gehört, ein Hase sei dir über den Weg gelaufen.«
»Der Hase kann mich mal.«
Ranger grinste. »Und ob du betrunken bist.«
»Nein! Ich bin nicht betrunken. Ich bin nur glücklich und zufrieden. Fast.« Nicht, dass ich Sternchen sah, aber ins Wanken war die Welt schon geraten. Ich lehnte mich an Ranger, um nicht umzukippen. »Was machst du eigentlich hier?«
Er ließ meine Jacke los und legte seine Arme um mich.
»Ich muss mit dir reden.«
»Hättest du auch telefonisch haben können.«
»Versucht habe ich es. Aber dein Handy funktioniert nicht.«
»Ach, ja. Das habe ich ganz vergessen. Es ist ja zusammen mit dem Auto in die Luft geflogen.«
»Ich habe im Fall Dotty ermittelt und hätte da ein paar Namen von Personen, die überprüft werden müssten.«
»Jetzt sofort?«
»Morgen. Ich hole dich um acht Uhr ab.«
»Ich kann erst um neun ins Badezimmer.«
»Gut. Dann hole ich dich um halb zehn ab.«
»Lachst du jetzt schon wieder? Ich spüre, dass du lachst. Mein Leben ist nicht lächerlich.«
»Dein Leben ist saukomisch, Babe.«
Punkt halb zehn torkelte ich aus der Haustür und musste blinzeln im Sonnenlicht. Es war mir gelungen, kurz unter die Dusche zu springen, und meine Kleidung war vollständig, das war aber auch schon alles. Eine halbe Stunde Zeit, um sich hübsch zu machen, ist nicht gerade viel für eine Frau. Noch weniger, wenn sie einen Kater hat. Das Haar hatte ich nach hinten gekämmt und zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, und der Lippenstift steckte in der Tasche meiner Jeansjacke. Den würde ich erst auftragen, wenn meine Hand aufhörte zu zittern und meine Augen sich nicht länger wie glühende Granatäpfel anfühlten.
Ranger kam in einem glänzenden schwarzen Mercedes vorgefahren und hielt am Straßenrand. Hinter mir, in der Haustür, stand Grandma.
»Ohne Stöffchen am Leib wäre der auch ein netter Anblick«, sagte sie.
Ich glitt auf den beigefarbenen Ledersitz neben Ranger, schloss die Augen und lächelte. Es roch wundervoll nach Leder und Pommes. »Der liebe Gott hat dich geschickt«, sagte ich. Auf der Ablage zwischen den Sitzen hatte er mir eine Portion Pommes und eine Cola hingestellt.
»Tank und Lester überprüfen einige Campingplätze in Pennsylvania und New Jersey. Zuerst die, die am nächsten liegen, dann die weiter entfernten. Sie suchen nach den beiden Wagen, und sie befragen Gäste und, wenn möglich, noch andere Leute. Wir haben auch deine Liste mit Evelyns Verwandten, aber diese Personen kämen für sie nicht als erste Anlaufstation in Frage. Evelyn müsste befürchten, sie würden sich gleich an Mabel wenden, wenn sie sich bei ihnen meldete. Für Dottys Verwandte gilt das Gleiche.
An ihrem Arbeitsplatz war Dotty mit vier Leuten näher befreundet. Ich habe Namen und Adressen. Mit denen sollten wir anfangen, finde ich.«
»Das ist nett von dir, dass du mir bei dieser Geschichte hilfst. Eigentlich hat uns ja keiner offiziell engagiert. Hier geht es nur um die Frage, ob Annie in Sicherheit ist oder nicht.«
»Annies Sicherheit ist mir egal. Mir geht es um deine Sicherheit. Wir müssen Abruzzi kaltstellen. Im Moment spielt er nur mit dir, aber wenn er die Lust am Spiel verloren hat, wird es ernst. Sollte es der Polizei nicht gelingen, ihm den Mord an Soder nachzuweisen, haben wir vielleicht was gegen ihn in der Hand. Mehrfachen Mord oder so, wenn Annies Zeichnungen der Wirklichkeit entsprechen.«
»Könnten wir für Annies Sicherheit garantieren, wenn wir das Mädchen finden?«
»Ich kann auf sie aufpassen, bis Abruzzi verurteilt ist. Dich zu beschützen ist weitaus schwieriger. Solange Abruzzi frei herumläuft, bist du nur sicher, wenn ich dich für den Rest deines Lebens in die Bat Cave sperre.«
Hmm. Die Bat Cave für den Rest meines Lebens. »Hast du nicht gesagt, in der Bat Cave gibt es einen Fernseher?«
Ranger sah mich verstohlen von der Seite an. »Iss
Weitere Kostenlose Bücher