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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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dieser Freundin genannt?«
    »Nein. Sie war in Eile. Es hörte sich so an, als riefe sie aus einem Laden oder Restaurant oder so an. Im Hintergrund war viel Lärm.«
    »Wenn sie wieder anruft, sagen Sie ihr bitte, ich würde sie gerne sprechen.«
    »Es ist doch nichts Schlimmes passiert, oder? Jetzt, da Steven tot ist, müsste doch eigentlich alles wieder ins Lot kommen.«
    »Ich wollte sie nur wegen ihres Vermieters etwas fragen.«
    »Möchten Sie ein Haus mieten?«
    »Vielleicht.« Es war die Wahrheit.
    Das Telefon klingelte, und Grandma lief zum Apparat.
    »Für dich«, sagte sie und hielt mir den Hörer hin. »Valerie.«
    »Hilfe«, sagte Valerie. »Du musst sofort auf dem schnellsten Weg herkommen.« Sprach’s und legte auf.
    »Ich muss weg«, sagte ich. »Valerie hat irgendein Problem.«
    »Was war sie früher für ein kluges Kind«, sagte Grandma.
    »Aber dann ist sie nach Kalifornien gezogen, und ich glaube, bei der Hitze dort ist ihr Verstand geschrumpelt wie eine Rosine.«
    Was konnte das schon für ein Problem sein?, überlegte ich. Hatte sie wieder Hühnersuppe über den Computer verschüttet? Das wäre Kloughn bestimmt egal. Auf seinem Computer waren keine Dateien, weil Kloughn keine Mandanten hatte, folglich konnte er auch keine Dateien verlieren.
    Ich fuhr auf den Parkplatz und stellte mich mit der Schnauze direkt vor Kloughns Büro. Dann schaute ich zuerst durch die große Fensterscheibe, aber Valerie war nicht zu sehen. Gerade wollte ich aussteigen, da kam Valerie aus dem Waschsalon gelaufen.
    »Hier drüben«, sagte sie. »Er ist im Waschsalon.«
    »Wer?«
    »Albert.«
    Türkisfarbene Plastikstühle waren an der Wand gegenüber den Trocknerautomaten aufgereiht. Zwei alte Damen saßen nebeneinander, rauchten und schauten Valerie zu. Gierig saugten sie mit ihren Blicken das Geschehen ein. Sonst befand sich niemand im Raum.
    »Wo?«, sagte ich. »Ich sehe ihn nicht.«
    Valerie verschluckte sich an einem Schluchzer und zeigte auf einen der Trocknerautomaten für Großtextilien. »Da drin.«
    Ich sah genauer hin. Sie hatte Recht. Albert Kloughn steckte in dem Trockner. Zusammengekauert hockte er, mit dem Hintern nach vorne zum Bullauge, und sah aus wie Puh der Bär im Kaninchenbau.
    »Lebt er noch?«, fragte ich.
    »Natürlich lebt er noch!« Valerie schlich sich heran und klopfte an die Klappe. »Glaube ich jedenfalls.«
    »Was macht er da drin?«
    »Die Dame hier in dem blauen Pullover dachte, sie hätte ihren Ehering in dem Trockner verloren. Sie sagte, er hätte sich hinten in der Trommel festgehakt. Deswegen ist Albert hineingeklettert. Und dann ist irgendwann die Klappe zugefallen, und wir haben sie nicht mehr aufgekriegt.«
    »Meine Güte. Warum habt ihr nicht die Feuerwehr oder die Polizei gerufen?«
    Es rührte sich etwas in der Trommel, und gedämpfte Geräusche waren zu vernehmen. Es hörte sich an wie
Nein, nein, nein.
    »Ich glaube, es ist ihm peinlich«, sagte Valerie. »Wie sieht das schon aus? Wenn jetzt jemand ein Foto von ihm machen würde, und es käme in die Zeitung. Es würde ihn doch keiner mehr als Anwalt engagieren. Er müsste seinen Beruf aufgeben.«
    »Es nimmt ihn ja schon jetzt keiner«, sagte ich. Ich versuchte, die Klappe zu öffnen, drückte auf diverse Knöpfe, probierte den Sicherheitsriegel. »Es kommt nichts bei raus«, sagte ich.
    »Irgendwas stimmt nicht mit dem Trockner«, sagte die Dame im blauen Pullover. »Der bleibt immer einfach so stecken. Das Schloss ist wohl kaputt. Schon letzte Woche habe ich eine Beschwerde deswegen geschrieben, aber hier kümmert sich ja nie jemand um solche Dinge. Der Automat für das Waschpulver funktioniert auch nicht richtig.«
    »Ich glaube, wir brauchen professionelle Hilfe«, sagte ich zu Valerie. »Ich finde, wir sollten die Polizei rufen.«
    Wieder gab es hektische Bewegungen und erneut das gedämpfte
Nein, nein, nein.
Dann folgte ein Geräusch, das sich wie ein Furz anhörte, es kam aus der Trommel.
    Valerie und ich traten einen Schritt zurück.
    »Ich glaube, er wird nervös«, sagte Valerie.
    Sehr wahrscheinlich gab es auch innen einen Türöffner, aber Kloughn klemmte fest und kam nicht an den Riegel heran.
    Ich kramte in meiner Tasche, fand etwas Kleingeld. Ich warf eine Vierteldollarmünze in den Schlitz, stellte den Temperaturregler auf Null und drückte auf Start.
    Die Trommel drehte sich, Kloughns Murmeln verstieg sich zu einem Kreischen, er wurde ein wenig durchgerüttelt, aber an sich machte er einen recht robusten

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