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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ich kauerten auf der Veranda und warteten auf die Polizeistreife. Keiner war bereit, laut zu äußern, was in seinem Kopf vorging. Zu schrecklich waren die Gedanken.
    Ich stand auf, als endlich die Polizei kam, aber ich bewegte mich nicht fort von Carols Veranda. Es waren zwei Streifenwagen, in einem saß Costanza.
    »Du bist ja ganz käsig im Gesicht«, sagte er zu mir. »Ist dir nicht gut?«
    Ich schüttelte den Kopf. Meiner Stimme traute ich nicht.
    Big Dog stand an Evelyns Auto. Er hatte den Kofferraum geöffnet und die Fäuste in die Hüften gestemmt. »Das musst du dir angucken«, sagte er zu Costanza.
    Costanza ging hin und stellte sich neben Big Dog. »Du kriegst die Motten.«
    Carol und ich hielten uns an den Händen. »Jetzt sag schon«, bat ich Costanza.
    »Willst du es wirklich wissen?«
    Ich nickte.
    »Ein Toter in einem Bärenkostüm.«
    Für einen Moment stand die Welt still. »Und es ist nicht Evelyn? Oder Annie?«
    »Wenn ich es dir doch sage. Es ist ein toter Mann in einem Bärenkostüm. Komm her und guck selbst.«
    »Ich glaube dir auch so.«
    »Deine Oma wird schwer enttäuscht sein, wenn du dir das nicht ansiehst. Einen Toten im Bärenkostüm kriegt man nicht alle Tage zu Gesicht.«
    Ein Krankenwagen fuhr vor, dicht gefolgt von einigen zivilen Fahrzeugen. Costanza sperrte den Tatort mit einem Band ab.
    Gegenüber, auf der anderen Straßenseite, parkte jetzt Morelli und kam herübergeschlendert. Er warf einen Blick in den Kofferraum, dann sah er mich an. »Ein toter Mann in einem Bärenkostüm.«
    »Das habe ich auch schon gehört.«
    »Deine Oma würde dir nie verzeihen, wenn du dir das hier nicht ansiehst.«
    »Soll ich mir das wirklich antun?«
    Morelli untersuchte die Leiche im Kofferraum. »Nein, vielleicht lieber nicht.« Er kam auf mich zu. »Wem gehört der Wagen?«
    »Evelyn, aber es hat sie niemand gesehen. Carol sagte, der Wagen sei plötzlich heute Morgen aufgetaucht. Hast du den Fall übernommen?«
    »Nein«, sagte Morelli. »Der ist bei Benny. Ich bin nur auf Besichtigungstour. Bob und ich waren gerade auf dem Weg zum Park, da hörte ich deinen Notruf.«
    Bob beobachtete uns von Morellis Pick-up aus. Er drückte sich die Nase an der Fensterscheibe platt und lechzte nach seinem Herrchen.
    »Mit mir ist so weit alles in Ordnung«, sagte ich. »Ich rufe dich an, wenn hier alles erledigt ist.«
    »Hast du ein neues Handy?«
    »Paketangebot mit dem CRV.«
    Morelli sah sich meinen neuen Wagen an. »Mietwagen?«
    »So was Ähnliches.«
    »Scheiße, Stephanie. Hast du den Wagen etwa von Ranger bekommen? Das heißt …« Er hob abwehrend die Hände.
    »Interessiert mich gar nicht.« Er sah mich scheel an. »Hast du ihn mal gefragt, wo er dauernd die neuen Autos herhat?«
    »Er meinte, er würde es mir sagen, aber dann müsste er mich töten.«
    »Schon mal auf die Idee gekommen, dass er es vielleicht ernst meinen könnte?« Er stieg in seinen Pick-up, schnallte sich an, und der Motor heulte auf.
    »Wer ist denn Bob?«, fragte Carol.
    »Bob ist der andere, der in seinem Wagen sitzt und lechzt.«
    »Ich würde auch lechzen, wenn ich in Morellis Wagen säße«, sagte Carol.
    Benny kam mit einem Klemmbord in der Hand zu uns. Benny war Anfang vierzig und überlegte sich wahrscheinlich schon, ob er nicht in zwei Jahren in Frührente gehen sollte. So ein Fall wie dieser machte die Aussicht auf Frühpensionierung noch verlockender. Ich kannte Benny nicht persönlich, aber Morelli hatte gelegentlich von ihm gesprochen. Daraus hatte ich entnehmen können, dass er ein grundanständiger Polizist war.
    »Ich muss Ihnen ein paar Fragen stellen«, sagte Benny.
    Allmählich kannte ich diese Fragen auswendig.
    Ich saß auf der Veranda, mit dem Rücken zum Auto. Ich wollte nicht sehen, wie sie den Toten aus dem Kofferraum holten. Benny setzte sich mir gegenüber. Ich schaute an ihm vorbei und sah Mr. Pagarelli, der uns von seiner Veranda aus beobachtete. Ich fragte mich, ob wohl auch Abruzzi uns beobachtete.
    »Wissen Sie was?«, sagte ich zu Benny. »Langsam wird es langweilig.«
    Er sah mich an, als wollte er sich entschuldigen. »Ich bin gleich fertig.«
    »Sie waren nicht gemeint. Ich meinte dieses Theater hier. Der Bär, der Hase, das Sofa, alles.«
    »Haben Sie schon mal daran gedacht, sich einen neuen Job zu suchen?«
    »Ich denke jeden Tag daran.« Andererseits hatte der Job auch seine schönen Seiten. »Ich muss jetzt gehen«, sagte ich.
    »Ich habe noch einiges zu erledigen.«
    Benny schlug sein

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