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Heiße Beute

Heiße Beute

Titel: Heiße Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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soll ich den Leuten sagen?«
    »Keine Sorge, ich ziehe nicht wieder zu Morelli. Du brauchst den Leuten gar nichts zu sagen. Es gibt nichts zu erzählen. Wenn du mich sprechen willst, kannst du mich auf meinem Handy erreichen.« An der Haustür blieb ich noch mal stehen. »Morelli meinte, ihr solltet euch eine Vorlegekette anschaffen. Ein einfaches Schloss biete nicht genug Sicherheit.«
    »Was soll schon passieren?«, fragte meine Mutter. »Bei uns gibt es nichts zu klauen. Das hier ist ein achtbares Viertel. Hier passiert doch nie irgendwas.«
    Ich trug meine Tasche nach draußen, warf sie auf den Rücksitz und glitt hinters Steuer. Carol Balog wollte ich lieber persönlich sprechen, nicht am Telefon. Die Fahrt zu ihrem Haus dauerte nur zwei Minuten. Ich hielt an und sah rechts und links die Straße hinunter, alles normal. Ich klingelte, und Carol öffnete.
    »So ruhig heute«, sagte ich. »Wo stecken die Leute alle?«
    »Beim Fußball. Samstags gehen die Kinder mit ihrem Papa zum Fußballspiel.«
    »Was hast du denn nun Seltsames beobachtet?«
    »Kennst du die Pagarellis?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Die Pagarellis wohnen neben Betty Lando, sie sind vor einem halben Jahr eingezogen. Der alte Mr. Pagarelli sitzt den ganzen Tag auf der Veranda. Er ist Witwer, wohnt zusammen mit seinem Sohn und seiner Schwiegertochter. Die Schwiegertochter will nicht, dass der Alte im Haus raucht, deswegen sitzt er auf der Veranda. Betty hat mir nun erzählt, neulich hätte sie sich mit ihm unterhalten, und er hätte damit geprahlt, dass er für Eddie Abruzzi arbeitet und so. Abruzzi würde ihn dafür bezahlen, dass er mein Haus beobachtet. Na? Ist das nicht unheimlich? Ich meine, was geht ihn das an, dass Evelyn abgehauen ist? Wo ist das Problem – solange sie regelmäßig ihre Miete zahlt.«
    »Sonst noch was?«
    »In der Einfahrt steht Evelyns Wagen, ist plötzlich heute Morgen aufgetaucht.«
    Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Stephanie Plum, Meisterdetektivin. Ich war schon hinter Evelyns Auto hergefahren, und jetzt fiel es mir gar nicht mehr auf. »Hast du gehört, wie es abgestellt wurde? Hast du jemanden gesehen?«
    »Nö. Lenny hat es zuerst entdeckt. Er wollte die Zeitung von draußen reinholen, da ist ihm Evelyns Wagen aufgefallen.«
    »Hörst du manchmal was von nebenan?«
    »Nur dich.«
    Ich schnitt eine Fratze.
    »Zuerst waren laufend Leute da, die Evelyn suchten«, sagte Carol. »Soder und seine Freunde. Und Abruzzi. Soder ist immer einfach reingegangen. Wahrscheinlich hatte er einen Schlüssel. Und Abruzzi auch.«
    Ich sah hinüber zu Evelyns Hauseingang. »Evelyn ist nicht zufällig gerade da, oder?«
    »Ich habe geklingelt und auch hinten durchs Küchenfenster geguckt, aber gesehen habe ich niemanden.«
    Ich kletterte über Carols Verandazaun auf Evelyns Veranda, Carol hinter mir her. Ich klopfte an die Tür, laut und vernehmlich, legte ein Ohr ans Wohnzimmerfenster. Nichts. Ich zuckte mit den Schultern.
    »Keiner da, oder?«, sagte Carol.
    Wir gingen nach hinten zur Rückseite des Hauses und sahen durchs Küchenfenster. Soweit ich erkennen konnte, war alles unberührt. Ich drehte am Türknauf. Die Tür war immer noch verschlossen. Schade, dass das Fenster repariert worden war, zu gerne wäre ich ins Haus gestiegen. Erneutes Schulterzucken.
    Carol und ich gingen zum Auto in der Einfahrt, ungefähr einen Meter davor blieben wir stehen.
    »Im Auto habe ich nicht nachgesehen«, sagte Carol.
    »Sollten wir aber«, sagte ich zu ihr.
    »Du zuerst«, sagte sie.
    Einmal tief Luft geholt, dann zwei Riesenschritte vorwärts. Ich sah im Wagen nach und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Keine Leichen. Keine Leichenteile. Keine Hasen. Jetzt allerdings, wo ich so dicht vor dem Auto stand, fiel mir auf, dass es nicht gerade nach Parfüm roch.
    »Vielleicht sollten wir doch lieber die Polizei rufen«, schlug ich vor.
    Schon des Öfteren in meinem Leben hatte die Neugier über den gesunden Menschenverstand gesiegt. Das sollte mir nicht noch mal passieren. Das Auto stand behäbig in der Einfahrt, war nicht abgeschlossen, und im Zündschloss steckte der Schlüssel. Es wäre ein Leichtes gewesen, den Kofferraum zu öffnen und nachzuschauen, was drin war, aber es drängte mich nicht. Nur zu gut kannte ich den Grund für diesen Gestank. Dass ich Soder auf meinem Sofa sitzend gefunden hatte, reichte mir als traumatische Erfahrung. Ich wollte nicht auch noch Evelyn und Annie im Kofferraum von Evelyns Auto finden.
    Carol und

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