Heiße Diamanten (German Edition)
beiden Männer ihrer Wege, und es wurde wieder still. “Was jetzt?”, fragte Kimberly.
“Wir sehen uns weiter um.”
“Was suchen wir denn noch? Wir haben doch bereits gestohlenen Schmuck gefunden.”
Aber Max’ vorwurfsvoller Blick besagte: Sei ein Profi, Kimberly. Tu, was du kannst, um diesen Fall zu lösen und die Kerle vor Gericht zu bringen.
“Ich bin bereit”, sagte sie unerschütterlich. “Ich werde tun, was nötig ist, um diese Kerle in den Knast zu bringen.”
Max blinzelte.
“Tu nicht so schockiert, Tate”, sagte sie. “Das steht dir nicht.” Dann sah sie sich um. “Ich denke, die Tür dort hinten führt in ein Büro. Siehst du den Schreibtisch durch das Fenster? Ich glaube, es ist niemand dort. Vielleicht finden wir Papiere, die uns als Beweise dienen?”
Er lächelte anerkennend. “Gute Idee, Brandt.”
Noch immer Händchen haltend, schlichen sie zu der Tür. Kimberlys Herz klopfte noch schneller, als sie sie öffnete. Max folgte ihr.
Zusammen sahen sie die Papiere durch – Kimberly nahm sich den Schreibtisch vor und Max den Aktenschrank.
Wenige Minuten später stand Max neben ihr und deutete auf den Frachtbrief, den er in der Hand hielt. Kimberly sah sofort die Diskrepanz zwischen den Zahlen. Jemand hatte Dormer and Sons über eine halbe Million Dollar für hundert Vasen gezahlt!
“Nicht alle Rechnungen sind so”, flüsterte Max. “Einige ihrer Geschäfte müssen legaler Art sein. Den Rest scheinen sie als extrem teures Porzellan zu deklarieren.”
Triumphierend sahen sie sich an, dann faltete Max das Blatt und steckte es ein, um es als Beweismittel der Polizei zu übergeben.
Sie waren schon auf dem Weg hinaus, als Max über etwas stolperte. Der Metalleimer, der als Papierkorb diente, kippte scheppernd um.
Sie blieben reglos stehen. Sie wussten, das Geräusch war viel zu laut gewesen und das Timing denkbar schlecht.
“Gute Ware, Reggie”, sagte eine tiefe Männerstimme draußen. “Gute Arbeit, wie gewöhnlich.”
“Danke, Chef.” Das schien wieder der korpulente Mann zu sein.
“Boss, ich habe etwas gehört!”, rief Carlo.
Max und Kimberly wechselten einen bestürzten Blick, doch bevor sie sich auch nur bewegen konnten, wurde die Bürotür aufgerissen.
9. KAPITEL
Carlo blieb mit dem dicken Reggie und einem etwas älteren Mann vor ihnen stehen. Max nahm an, dass er der Boss war, oder zumindest sah er wie ein ausgemachter Gangster aus.
“Wer, zum Teufel, sind die beiden?”, fragte er.
“Das sind die zwei, bei denen ich am Wochenende war.” Carlo sah Max direkt an und schüttelte den Kopf. “Junge, Junge, Max, das war ein großer Fehler von dir herzukommen. Und dann hast du auch noch Kimberly mitgebracht?” Er hörte nicht auf, den Kopf zu schütteln. “Sehr dumm von dir, mein Lieber.”
Max erwiderte nichts, aber Carlos Worte echoten in seinem Herzen. Kimberly mitzubringen war wirklich sehr dumm gewesen. Und warum hatte er auch über diesen blöden Eimer stolpern müssen?
“Ich weiß nicht, warum Sie mir gefolgt sind, Max. Vielleicht weil Sie den Helden für Ihre Frau spielen wollen, aber eins verspreche ich Ihnen: Sie haben sich in schlimmere Schwierigkeiten gebracht, als Sie sich vorstellen können.”
“Ihr wisst, was ihr zu tun habt, Jungs”, sagte der Boss, und als Carlo und Reggie auf sie zukamen, erkannte Max, dass er noch weit entfernt davon war aufzugeben.
“Lauf, Kimberly!”, rief er.
Bevor er merkte, was geschah, hob Kimberly ein altes schwarzes Telefon vom Schreibtisch auf und schleuderte es nach Carlo. Es traf ihn am Kopf, und er taumelte rückwärts.
Dann fand sich Max in einen Kampf mit Reggie verwickelt, der stärker war, als er aussah, und ihn auf den Schreibtisch stieß. Zum Glück gab die Position Max einen guten Ansatzpunkt, und im Aufspringen versetzte er Reggie einen rechten Haken in den Magen und einen linken auf das Auge.
Mitten im Kampfgetümmel sah er sein Handy über den Boden schlittern, und dann hörte er Kimberlys Stimme: “Hierher, Tate!”
Ein rascher Blick über die Schulter verriet ihm, dass sie eine zweite Tür entdeckt hatte. Er konnte nur hoffen, dass es keine Schranktür war. Reggie gewann sein Gleichgewicht zurück, und Max duckte sich, als er nach ihm griff, rannte um den Schreibtisch herum und durch die Tür, die durch einen von Stahlfässern gesäumten Gang wieder in die Lagerhalle führte.
“Lauf, Kimberly! Ich komme nach!”, schrie er.
Es kostete ihn ein paar kostbare Sekunden und viel Kraft,
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