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Heiße Diamanten (German Edition)

Heiße Diamanten (German Edition)

Titel: Heiße Diamanten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Blake
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sie entfernte Stimmen hören konnten. Leise schlichen sich weiter, bis sie hinter einem mit Holzkisten beladenen Gabelstapler waren.
    Geschafft! dachte Kimberly, froh, dass niemand sie beide bemerkt hatte.
    Dann sah sie Max an, der sie zu einer unerwarteten Umarmung an sich zog, die ihr Herz schneller schlagen ließ und sie zugleich beruhigte. Er nahm ihre Hand, als sie im Schutz von Kisten und Stahlcontainern weiterschlichen. Auf dem Weg sah Kimberly sich um. Es sah nicht wie das Hauptquartier eines bedeutenden Juwelendiebstahl-Ringes aus, sondern eher wie ein ganz normales Lagerhaus.
    “Carlo sagte, er sei bei einer Spedition beschäftigt”, flüsterte sie und deutete auf die Kisten und Container. “Vielleicht ist dies eine ganz harmlose Firma, und er arbeitet nur hier.”
    Max wirkte skeptisch. “Das glaube ich nicht. Dazu ist er viel zu schnell hierhergerast. Und außerdem habe ich so ein Gefühl – nenn es detektivischen Instinkt –, dass wir nahe dran sind, den Fall abzuschließen.”
    In den letzten Jahren hatte Kimberly den gleichen Spürsinn entwickelt, und trotz ihres Einwands musste sie ihm deswegen zustimmen. In der Ferne hörte sie Stimmen, die ihre Ängste wieder neu belebten. Ihr und Max drohte von mehr Leuten Gefahr als nur von Carlo.
    “Was nun?”, wisperte sie.
    “Jetzt sehen wir uns ein bisschen um.”
    Das klang gefährlich. “Wie?”
    Max deutete auf eine nahe Kiste. Sie sah aus, als sei sie erst kürzlich gepackt worden, denn sie stand noch offen. “Schauen wir doch mal nach, was diese Kerle hier befördern.”
    Schweigend griff er hinein und zog einen großen weißen Keramikkrug heraus, der innen mit Zeitungspapier ausgestopft war. Max stellte ihn beiseite und entdeckte noch weitere solche Krüge in der mit Stroh gepolsterten Kiste. Aber als er den ersten wieder zurücklegen wollte, hörten sie darin ein leises Klirren.
    Sie blickten sich flüchtig an, bevor Max hineingriff und das Zeitungspapier herauszog. Als er es glatt strich, stockte Kimberly der Atem – eine mit Rubinen besetzte Halskette lag auf dem Papier. “So bringen sie den Schmuck wahrscheinlich außer Landes”, flüsterte Max.
    “Was tun wir damit?”, fragte Kimberly, ohne den Blick von den Rubinen abzuwenden.
    Max zögerte, dann stopfte er das Zeitungspapier und die Kette wieder in den Krug zurück. “Vorläufig gar nichts”, sagte er. “Ich möchte mich zuerst noch etwas gründlicher umsehen.”
    “Aber genügt das nicht als Beweis …”
    Er legte einen Finger an ihre Lippen, und sie verstand, warum.
    “Erstklassige Ware, nicht?” Das war Carlo.
    Kimberly erstarrte, merkte dann aber, dass er nicht mit ihnen sprach – doch er stand direkt vor den Kisten, hinter denen sie jetzt kauerten, und sprach mit einem anderen Mann. Sie riskierte einen raschen Blick und sah verschiedene Diamantcolliers in den Händen eines korpulenten Mannes, der etwas älter war als Carlo.
    “Allerdings”, stimmte der Mann zu. “Der Boss wird begeistert sein.”
    Carlo lachte. “Du weißt doch, dass der Boss kein Auge für so etwas hat. Für ihn bedeutet der Schmuck nur Geld.”
    Der Mann senkte die Stimme. “Und wie war es bei dir am Wochenende?”
    “Nicht besonders”, sagte Carlo seufzend. “Der Kerl hat mich mit seiner Frau erwischt, und ich musste verduften. Du kennst ja die goldene Regel unseres Chefs: ,Lass niemals jemand sehen, dass du den Schmuck mitnimmst.` Diesmal konnte ich es nicht so deichseln, und deshalb musste ich mit leeren Händen abziehen.”
    Der andere Mann schüttelte den Kopf. “Das wird dem Boss nicht gefallen, Coletti. Dein Tick, mit reichen Ehefrauen anzubändeln, wird dich ein Vermögen kosten.”
    Carlo zuckte arrogant die Schultern. “Das ist das erste Mal, dass ich’s vermasselt habe. Der Boss kann sich nicht über mich beklagen.”
    “Und”, sagte der Mann grinsend, “wie war die Frau?”
    “Scharf”, prahlte Carlo. “Und total verrückt nach mir.”
    “Wie weit warst du denn bei ihr, bevor du erwischt wurdest?”
    Carlo lächelte. “Ich hatte sie schon”, log er. “Sogar ohne Juwelen war es die Mühe wert.”
    Die beiden Männer lachten, und Max presste die Lippen zusammen. Kimberly drückte ihm beruhigend die Hand. Er erwiderte die Geste, und obwohl sie nicht wusste, ob er ihre stumme Botschaft verstanden hatte, war sie dankbar für die Wärme und Energie, die er ihr in dieser gefährlichen Situation vermittelte.
    Nachdem sie noch ein paar Minuten geplaudert hatten, gingen die

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