Heisse Fantasie
rief sie durch die Tür.
"Ihr Valentinstagsverehrer", antwortete eine tiefe Männerstimme von draußen.
Einen Moment lang setzte ihr Herzschlag aus, dann klopfte ihr Herz wie rasend.
Jordan? Den würde sie doch erst am Samstagabend sehen.
Was tat er hier? Misstrauisch blickte sie zur Tür. Vielleicht hatte er beschlossen, ein bisschen genauer nachzuforschen, ob Cait sich als mögliches Opfer anbot. Es hatte sie einige Überwindung gekostet, ihm ihr gesamtes Sparguthaben auszuhändigen, aber anscheinend hatte ihr Plan funktioniert, und das gefiel ihr. Das ganze Geld wollte sie schließlich nicht umsonst ausgegeben haben.
"Einen Moment bitte!" rief sie und klopfte sich hastig den Staub ihrer Fingernägel vom blauen Sweatshirt. Sie unterdrückte ein Niesen und strich sich durchs Haar, um ihre Frisur wenigstens ein bisschen zu ordnen. Dann kniff sie sich in die Wangen, um etwas Farbe in ihr Gesicht zu bringen. Als sie an sich heruntersah, konnte sie kaum ein Aufstöhnen unterdrücken.
Was würde er bloß von ihr denken, wenn er sie in ihrer ausgebeulten Jogginghose sah? Ihre Frisur war zerzaust, und sie war vollkommen ungeschminkt. Das war es dann wohl mit ihrer Vorstellung der gepflegten Lady der besseren Gesellschaft. Cait sah eher aus wie eine Hausangestellte.
Sie setzte ein Lächeln auf, straffte die Schultern und öffnete die Tür. Bei Jordans Anblick zog sich ihr der Magen zusammen.
Er sah noch phantastischer aus, als sie ihn in Erinnerung hatte.
Er trug dasselbe dunkelblaue Polohemd und die beigefarbene Hose wie im Büro, aber die abgetragene Lederjacke, die farblich genau zu seinen hellbraunen Haaren passte, verlieh ihm eine aufregende Ausstrahlung, die Cait nervös machte.
"Hallo", begrüßte er sie.
"Ich habe niemanden erwartet", sagte sie und wischte sich erneut den Staub von der Kleidung. Er sollte sie für gebildet und stilvoll halten und nicht für eine Frau, die zu Hause in schlampigen Sachen herumlief.
Wieso wird mir heiß, nur weil er mich ansieht? fragte sie sich. Wie kam sie auf den Gedanken, ihn zu verführen, wenn er sie mit einem Blick so aus dem Gleichgewicht bringen konnte?
"Haben Sie gerade Ihre Möbel abgeschliffen?" fragte er und blickte sie eingehender an.
Flüchtig lächelte sie ihm zu. "So ähnlich." Sie trat einen Schritt zurück. Alles nur aus Rücksicht auf dich, fügte sie in Gedanken hinzu, damit ich dir nicht bei der ersten Umarmung aus Versehen ein Auge aussteche.
"Möchten Sie hereinkommen?" fragte sie und öffnete die Tür etwas weiter. Wenn er sich im Haus umsehen wollte, dann war das nur in Caits Sinn. Außerdem ergab sich für sie vielleicht die Gelegenheit, etwas mehr über ihn und die Agentur
herauszufinden.
"Ich bin nur vorbeigekommen, um Ihnen das hier zu geben."
Er hielt ihr eine rote herzförmige Pralinenschachtel aus Samt hin. "Ein Geschenk von Ihrem Valentinsverehrer."
Verblüfft nahm sie die Schachtel entgegen und sah ihn an. Er wirkte fast ein bisschen verlegen, und das haute Cait beinahe um. Beim ersten Treffen hatte sie den Eindruck bekommen, dass Jordan McBride ein Mann war, der genau wusste, was er wollte, und der seine Ziele sehr konsequent verfolgte. Sie konnte sich ihn sehr gut als tüchtigen Manager vorstellen. Ein Mann wie er kannte keine Kompromisse. Doch gleichzeitig hatte sie vermutet, dass dieser Eindruck trog. Jemand wie er gehörte wohl eher zu den Menschen, die nahmen, was sie bekommen konnten, und dann verschwanden.
"Oh." Erst jetzt wurde ihr bewusst, was hier geschah. Dies hier war Teil seines Plans, um ihr das Vermögen
abzuschwatzen, das er bei ihr vermutete. Sogar seine
Schüchternheit musste als Teil des Verführungsspielchens gespielt sein. Na, im Schauspielern bin ich auch nicht schlecht, dachte sie.
Sie schenkte ihm ihr liebenswürdigstes Lächeln. "Ich wollte mir gerade Tee kochen." Sie führte ihn ins Haus. "Möchten Sie eine Tasse? Oder etwas Stärkeres?"
Einen Moment zögerte er, dann folgte er ihr in die
Eingangshalle. "Einen Tee würde ich gern trinken."
"Es heißt, wir werden wieder Regen bekommen." Die Pralinenschachtel in der Hand, führte sie ihn zur Küche und wünschte sich, ihr würde etwas Geistreiches oder Witziges einfallen. Hatte sie nicht auf endlosen wohltätigen
Veranstaltungen stundenlang geplaudert? Fiel ihr denn wirklich nichts Besseres ein als das Wetter?
"So ein Wetter ist doch typisch für diese Jahreszeit", stellte er fest und ging zum Frühstückstresen, während Cait ihm einen Becher aus
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