Heisse Fantasie
Romanze.
Nur in einem Punkt war Cait sich unsicher, nämlich was schlimmer für sie würde: das Scheitern ihres Artikels oder Jordan zu verlieren.
4. KAPITEL
Cait kam von der Arbeit und lenkte ihren fünfzehn Jahre alten Wagen in die geschwungene Auffahrt des Hauses ihres Bruders und stellte den Motor ab. Dann nahm sie ihren Laptop vom Beifahrersitz, stieg aus und lief auf die Treppe zu, die zur Haustür führte. Sie sehnte sich nur noch nach einem heißen Bad und einem Abend vor dem Computer, wo sie alle Informationen über "Fantasy for Hire" festhalten wollte.
Am Fuß der Treppe blieb sie abrupt stehen.
Seitlich der Stufen waren Lichterketten aufgehängt, die die Treppe erhellten, und Cait ging vorsichtig näher. Unzählige Blütenblätter lagen auf den Stufen. Chrysanthemen? dachte sie erstaunt und folgte langsam der Spur von weißen und rosa Blättern. Im gesamten Umkreis vom Haus ihres Bruders gab es keine einzige Chrysantheme.
Topfpflanzen wechselten sich mit Vasen aus Kristall und Messing ab, und jede Vase war mit prächtigen Blumen in allen Farben gefüllt. Nelken, Rosen, Dahlien, Lilien, einfach alle Sorten. Es sah aus, als habe jemand einen ganzen Blumenladen geplündert.
Zweifellos hatte irgendein Florist das Ganze hier fälschlicherweise abgeliefert, anstatt es zum Hotel zu bringen, wo Caits Eltern ihren Hochzeitstag feiern wollten.
Sie suchte sich einen Weg durch die Blumen und öffnete den Briefumschlag, der an die Tür geheftet war. Es steckte eine Karte darin.
Ich habe jede Blüte betrachtet, aber keine ist so schön wie Du. Dein Valentinsbegleiter.
Cait las die Notiz gleich drei Mal hintereinander. Jordans großzügiges Geschenk ließ darauf schließen, dass Romantik für ihn kein Fremdwort war. Sofort fühlte sie sich von ihrem schlechten Gewissen wieder förmlich erdrückt.
"Schluss damit", sagte sie zu sich selbst und sperrte die Tür auf. Sie brauchte Jordan nur, um Informationen für ihren Artikel zu bekommen. Es war ja nicht so, dass sie sich in ihn verliebt hatte.
Cait brauchte lange, bis sie alle Blumen ins Haus geholt hatte. Auch wenn sie Jordan Geld gegeben hatte, so schaffte er es dennoch, sie immer wieder zu verblüffen. Cait konnte die zärtlichen Empfindungen, die diese Masse an Blumen und Blüten in ihr auslöste, überhaupt nicht einordnen.
Gerade trat sie mit Besen und Kehrblech auf die Veranda, als sie fast mit ihrer ältesten Schwester Linda zusammenstieß.
"Was tust du denn hier?" wollte Galt wissen.
"Ich freue mich auch, dich zu sehen", erwiderte Linda und blickte auf die ganzen Blüten. "Was hast du denn gemacht?
Einen Blumenladen in die Luft gejagt?"
Als jüngstes von fünf Kindern war Cait daran gewöhnt, dass ihre Schwestern und ihr Bruder sich in ihr Leben einmischten, aber im Moment wollte sie nicht über ihre Situation reden.
"Nein, das nicht." Lachend ging Cait um ihre Schwester herum und fing an, die Stufen zu kehren. "Ich dachte, du seist mit John bis Samstag verreist."
"Er bekam eine Erkältung, und da sind wir früher zurückgekommen." Linda setzte sich auf die unterste Stufe und lächelte. "Erzählst du mir, was es mit den ganzen Blumen auf sich hat, oder soll ich glauben, dass du dich jetzt mit einem Blumenhändler triffst, der sich Arbeit mit nach Hause nimmt?"
Cait stützte sich auf den Besen und sah ihre Schwester an.
"Jemand hat mir die Blumen geschickt. Okay?"
"Nach dem Chaos hier könnte man eher annehmen, er hat dir einen ganzen Garten geschickt." Linda lachte herzlich. "Ist es denn jemand Besonderes?" bohrte sie weiter.
Cait biss sich auf die Unterlippe und fragte sich, wie viel sie ihrer Schwester verraten sollte. Wenn sie es Linda erst erzählt hatte, würden es Sharon, Donna und Brian auch gleich erfahren.
"Du wirst ihn am Samstag treffen." Mehr verriet sie nicht. "Ich bringe ihn mit zu Moms und Dads Hochzeitstagsparty."
Sie fegte die Treppe zu Ende und fing dann auf der Veranda an.
"Wie lange kennst du ihn schon?" Linda folgte ihr.
"Noch nicht lange." Cait konzentrierte sich ganz auf das Fegen. "Vor drei Tagen habe ich ihn zum ersten Mal getroffen."
"Nach drei Tagen schickt er dir schon Blumen?"
Cait richtete sich auf und sah ihrer Schwester in die Augen.
"Was ist denn so Besonderes daran?" Sie runzelte die Stirn. "Es sind nur ein paar Blumen. Weshalb bist du denn hergekommen?"
Linda schnippte mit den Fingern und griff in ihre Handtasche. "Sharon hat mich angerufen." Sie zog einen Zettel hervor. "Du sollst dich doch um den
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