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Heiße Höschen - Kaltes Blut

Heiße Höschen - Kaltes Blut

Titel: Heiße Höschen - Kaltes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ich an, mir Sorgen zu
machen.«
    »Das verstehe ich«, sagte ich
wahrheitsgemäß.
    »Und als sie mich dann gestern
morgen von ihrem Penthouse aus anrief, stellte ich ihr ein paar ganz gezielte
Fragen über Sie. Sie nehmen es mir doch nicht übel, Danny ?«
    »Wer könnte das ?« fragte ich.
    »Na — aber lassen wir den
Champagner nicht warm werden !« Er hob den Krug an die
Lippen.
    »Gesundheit !« piepste Jud und bugsierte seinen Krug sorgsam um die
Kinnspitze herum.
    »Gleichfalls«, sagte ich.
    »Großartig«, sagte Mike, als er
seinen Krug etwa fünfzehn Sekunden später absetzte. »Das ist ein 66er
Bollinger, oder vielleicht 67er ?«
    »Keine Ahnung, Mike«, bekannte
Jud. »Ich kann diese ausländischen Sprachen nicht besonders gut lesen .«
    »Jedenfalls, wie gesagt«, fuhr
Mike fort, »es war für mich eine riesige Erleichterung, als Marcia mich über
die mehr praktischen Details informierte. Kein Mann, der ein Mietshaus am
Central Park West besitzt und einen Sommersitz in Southampton, kann eine Niete
sein .« Er lachte vor sich hin. »Und außerdem ein hübsch
flottes Aktienpaket, stimmt’s, Danny ?«
    »Stimmt«, nickte ich feierlich.
    »Also kein Problem. Sie sind
reich, und Marcia ist es von ihrem nächsten Geburtstag an ebenfalls. So muß es
sein .«
    Ich nahm einen tiefen Schluck
Champagner, denn ich hatte das unbehagliche Gefühl, der Abend könnte sich als
lang und trocken herausstellen. »Die ganze Zeit über warte ich auf das dicke
Ende, Mike«, sagte ich rauhbeinig . »Warum rücken Sie
nicht raus damit, ehe wir alt und grau werden ?«
    »Und ich überlegte die ganze
Zeit, welches Glück Marcia hat, Sie zu heiraten und nicht irgendeinen
verkommenen Mitgiftjäger, der kein Mietshaus am Central Park West besitzt,
sondern nur eine Wohnung im fünfzehnten Stock für hundertfünf Dollar im Monat«,
fuhr er genauso jovial fort. »Die Sorte Strolch, dem nicht mal eine
Würstchenbude auf Coney Island gehört, geschweige denn ein Haus in Southampton!
Diese Sorte Strolch müßte schon was ganz Besonderes sein, Danny. Zum Beispiel
irgendein doppelzüngiger, hinterhältiger Bastard, der seine paar Kröten als
Amateur-Schnüffler zusammenkratzt und sich hochtrabend Privatdetektiv nennt!«
    »So einer wie ich ?« fragte ich eifrig.
    »Wieso haben Sie bloß geglaubt,
ich würde mich nicht über Sie umhören ?« Wieder hob er
den Krug an die Lippen. »Marcia gab mir sogar die genaue Adresse Ihres
Mietshauses. Die einfachste Sache der Welt, sagte mein Gewährsmann. Ein Dollar
für den Türsteher, und er kannte Ihre ganze Lebensgeschichte !« Mit einem Knall stellte er den Krug auf den Tisch zurück.
    »Ich glaube beinahe, es ist der
66er, Jud «, fuhr er fort. »Die zweite Flasche nehmen
wir uns später vor. Im Augenblick wollen wir erst dieses kleine Geschäft
erledigen .«
    »Ganz recht .« Jud stellte seinen Krug ebenfalls ab und kam langsam
auf mich zu, wobei sich das Funkeln in seinen schwarzen Augenhöhlen noch zu
verstärken schien.
    »Sprechen Sie sich ruhig aus,
Danny«, sagte Mike glatt. »Vielleicht sehe ich die ganze Sache falsch ?«
    »Wessen Idee war das ?« fragte ich. »Ihre — oder Marcias?«
    »Marcia ist vernarrt in Sie«,
sagte er. »Sie hat von all dem keine Ahnung. Es wird ein harter Brocken sein,
es ihr beizubringen, wenn alles vorbei ist .«
    »Sie machen einen großen
Fehler«, sagte ich, aber die Worte klangen mir genauso schwächlich wie sie ihm
geklungen haben mußten.
    »Wie haben Sie sie denn in
Hawaii kennengelernt ?« fragte er. »In New York kann es
nicht gewesen sein, weil ich die Termine genau überprüfen ließ. Als sie aus
Paris in New York ankam, waren Sie schon drei Tage in Honolulu .«
    Ich hob die Schultern. »Warum
fragen Sie denn, Mike, wenn Sie doch schon alles wissen ?«
    Die schiefergrauen Augen
musterten mich lange, aber völlig ausdruckslos, was beeindruckender war als
offene Feindseligkeit.
    »Er ist einer von den
Widerspenstigen, Jud «, sagte er trocken. »Manche sind
so — ich verstehe nur nicht, warum .«
    Jud war stehengeblieben und hatte
geduldig gewartet, daß Mike zu einer Entscheidung gelangte. Während unserer
Unterhaltung war ich nach vorn gerutscht, bis ich ganz auf der Kante des
Sessels saß. Viel hatte das nicht zu sagen, überlegte ich mißmutig, aber
vielleicht gab es mir eine winzige Chance. Nun brauchte ich nur noch eine
tüchtige Portion Glück.
    Wie Jud so langsam näher kam, einen Fuß vor den anderen setzend und die Distanz
zwischen uns

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