Heiße Hüpfer
Ridcully. »Ja…« Sein Tonfall erfuhr eine geringfügige, aber wichtige Veränderung. Alle wußten von den ausgestopften Fischen an den Wänden in Ridcullys Arbeitszimmer. Der Erzkanzler jagte praktisch alles. Der einzige Hahn, der weniger als zweihundert Meter von der Universität entfernt zu krähen wagte, trat vorher unter einen Karren.
»Und dann der Dschungel«; sagte der Oberste Hirte und schniefte. »Sieht meiner Ansicht nach ziemlich gefährlich aus. Dort könnte es praktisch alles geben. Jede Menge Fatales. Tiger und Gorillas und Elefanten und Ananas. Davon sollten wir uns unbedingt fernhalten. Ich bin ganz deiner Meinung, Erzkanzler. Es ist besser, hier zu erfrieren, als einem hungrigen Raubtier in die Augen zu sehen.«
In Ridcullys Augen glitzerte es. Nachdenklich strich er sich über den Bart. »Tiger, wie?« brummte er. Dann veränderte sich sein Gesichtsausdruck.» Ananas ?«
»Höchst gefährlich«, bekräftigte der Oberste Hirte. »Meine Tante ist einer zum Opfer gefallen. Wir konnten sie nicht von ihr befreien. Ich habe ihr gesagt, daß man sie auf andere Weise ißt, aber sie wollte nicht auf mich hören.«
Der Dekan blickte zum Erzkanzler. Es war der Blick eines Mannes, der ebenfalls keine weitere Nacht in einem eiskalten Schlafzimmer verbringen wollte und plötzlich einen Ansatzpunkt entdeckte.
»Ich bin ganz deiner Meinung, Mustrum«, sagte er. »Mir liegt nichts daran, durch ein Loch im Raum zu klettern, um einen warmen Strand zu erreichen, an einem Meer mit vielen Fischen und einem Dschungel voller Jagdtrophäen.« Er gähnte wie ein schlechter Pokerspieler. »Ich glaube, ich kehre jetzt in mein kaltes Bett zurück. Was ist mit dir, Erzkanzler?«
»Ich glaube…«, begann Ridcully.
»Ja?«
»Venusmuscheln«, sagte der Oberste Hirte und schüttelte den Kopf. »Scheint genau der richtige Strand für die kleinen Teufel zu sein. Doch zuerst sollte man ein gutes Medium finden. Eigentlich dürften sie weder grünen Schleim absondern noch blubbern, habe ich ihm gesagt. Aber hat er mir zugehört?«
Der Erzkanzler gehörte derzeit zu den Leuten, die dem Obersten Hirten nicht zuhörten. »Ihr glaubt also, es täte dem Bibliothekar gut, ein wenig Zeit auf der anderen Seite zu verbringen? Ein oder zwei Stunden in der Sonne, genau das richtige Mittel für den armen alten Burschen?«
»Aber ich nehme an, wir sollten bereit sein, ihn zu beschützen, nicht wahr, Erzkanzler?« fragte der Dekan unschuldig.
»Äh, ja, daran habe ich nicht gedacht«, erwiderte Ridcully. »Hmm, ja. Wichtiger Punkt. Ich sollte besser meine 500-Pfund-Armbrust mit den panzerbrechenden Bolzen holen, außerdem die Taxidermie-Ausrüstung. Und alle zehn Angeln. Und die vier Kisten mit Netzen und Ködern. Und die große Waage.«
»Gute Idee, Erzkanzler«, sagte der Dekan. »Vielleicht möchte der Bibliothekar ein wenig schwimmen, wenn es ihm bessergeht.«
»In dem Fall wäre es wohl angebracht, wenn ich den Thaumodaliten sowie genug Notizbücher mitnehme«, meinte Ponder. »Wir müssen sicherstellen, daß wir dort drüben arbeiten können. Es könnte IcksIcksIcksIcks sein. Fremdartig genug wirkt der Ort.«
»Es wird mir eine Ehre sein, alle primitiven, Grasröcke tragenden Eingeborenen gründlich zu untersuchen«, sagte der Dekan mit einem Rasenmäherglanz in den Augen.
»Was ist mit dir, Runen?« fragte Ridcully.
»Mit mir? Oh… äh…« Der Dozent für neue Runen wandte sich hilflos an seine Kollegen, die mit viel Nachdruck nickten. »Äh… dies bietet mir eine gute Gelegenheit, mich mit einigen Fachartikeln zu beschäftigen, die ich längst lesen wollte.«
»Gut«, sagte Ridcully. »Ich möchte hier eindeutig klarstellen, daß wir nicht auf die andere Seite gehen, um uns dort zu vergnügen. Habt ihr verstanden?«
»Was ist mit dem Obersten Hirten?« fragte der Dekan mit einem Hauch Gehässigkeit.
»Was?« entfuhr es dem Obersten Hirten. »Glaubt ihr etwa, ich würde mich dort am Strand vergnügen? Lieber Himmel, vielleicht gibt es da sogar Garnelen .«
Ridcully zögerte. Die anderen Zauberer zuckten mit den Schultern, als er sie ansah. »Hör mal, alter Knabe«, sagte er schließlich. »Ich glaube, ich verstehe das mit den Muscheln, und ich kann mir ungefähr vorstellen, was sich zwischen deiner Großmutter und der Ananas abgespielt hat…«
»… meiner Tante…«
»… zwischen deiner Tante und der Ananas, aber… Was soll an Garnelen gefährlich sein?«
»Ha, was würdest du davon halten, wenn sich eine mit
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