Heiße Küsse: Erotischer Roman (German Edition)
sie schwankte unsicher. Jay ließ ihr keine Zeit zum Protestieren, er fing sie auf, hob sie auf seine Arme und trug sie zu den offenen Türen in den Garten.
»Hören Sie auf! Lassen Sie mich hinunter! Es liegt nur an meinen Schuhen!«, zischte sie in sein Ohr, aber sein Griff verstärkte sich nur noch, und sein Lächeln machte sie wütend, weil es so ein schreckliches Macho-Lächeln war.
»Umso wichtiger, dass ich Sie trage. Nun stellen Sie sich nicht so an, Frau.«
Sandys Gehirn schickte Botschaften zu ihren Händen und Armen, und sie begann Jay zu schlagen. Sie wand ihren Körper hin und her, um sich von ihm zu lösen. Ihre kleine Abendtasche schwang an der Kette hin und her. Sie überlegte, die Tasche als Waffe einzusetzen und ihm um den Kopf zu schlagen. Aber irgendwie wurden ihre Nervenimpulse fehlgeleitet, nicht nur durch ihn und seine rohe Gewalt, sondern auch wegen der tief sitzenden Erinnerung.
Sie fühlte sich durch die Zeit getragen und entspannte; sie fügte sich und schlang ihre Arme um seinen Hals. Sie lebte plötzlich in der Welt von vor fünfzehn Jahren, als sie gerettet wurde und ihr perfekter Ritter sie in Sicherheit trug. Die Gestalt eines Prinzen aus dem Märchen, noch sehr jung, ein rauer Geselle, groß und wunderbar mit seiner Kraft und Freundlichkeit, mit dem Gesicht eines Engels und mit langen dunklen Haaren, die bis auf seine Schultern hingen. Sie schien sogar wieder seinen Geruch von männlichem Schweiß wahrzunehmen, gemischt mit einem moschusähnlichen Duft.
Die Ausrufe des Erstaunens und der Neugier um sie herum drang wie durch einen Filter zu ihr. Die Cocktailparty war eine Million Meilen entfernt. Alles, was es noch gab, war der warme Hafen seiner beschützenden Arme, die sie nach ihrem Trauma sicher und bequem hielten.
Aber die kühlere Nachtluft in den Waverley Gärten weckte sie rüde auf und erinnerte sie daran, dass sie eine erwachsene Frau war. Sie war nicht gerade überfallen worden, und dies war ganz bestimmt nicht der romantische Märchenprinz ihrer Träume. Seine große Hand hatte er sinnlich auf ihren Oberschenkel gelegt. Das war ungezogen und frech. Der Mann mochte krankhaft auf sie fixiert sein. Er hatte sie vor den vielen angesehenen Leuten des Städtchens und vor all den Freunden und Bekannten blamiert und ins Lächerliche gezogen.
»Was, zur Hölle, erlauben Sie sich?«
Sie wehrte sich voller Wut in seinen Armen, aber sie erreichte nichts. Sie wollte jetzt mit dem Schwingen der Fäuste beginnen, aber dann blieb Jay plötzlich vor einer Bank in einem tiefen, mit einer Hecke umgebenen Alkoven stehen. Er setzte sie behutsam auf die Bank. Er sank vor ihr auf die Knie und zog erst den einen ihrer Schuhe aus, dann den anderen.
»Ihre Füße haben geschmerzt, deshalb habe ich Sie getragen«, sagte er. »Weiß der Himmel, warum ihr Frauen solche albernen Dinger tragt.« Er warf die geborgten Schuhe mit deutlicher Verachtung nach hinten.
»Wenn es Sie schon interessiert - sie gehören mir nicht. Ich bin überredet worden, sie zu tragen, weil sie angeblich gut zu diesem Kleid passen.« Es sollte sich wie eine Erklärung anhören, aber die süße Erleichterung, diese Schuhe los zu sein, beeinflusste ihr Gehirn. Sie konnte sich nur noch auf der Bank zurücklehnen, mit den befreiten Zehen zucken und versuchen herauszufinden, wo sie sich befand.
»Genagelte Schuhe würden zu diesem Kleid passen, solange Sie es sind, die so angezogen ist.«
Sandy hatte die Augen vor Glückseligkeit geschlossen, weil ihre Zehen nicht mehr schmerzten, aber nun riss sie die Augen weit auf.
Perfekte ritterliche Komplimente auch noch?
Sie öffnete den Mund, aber ihr fiel keine angemessene Antwort ein. Jays Augen glänzten mit einer seltsamen, verwirrenden Intensität. Er wollte sie, das war deutlich zu erkennen, aber in diesen Augen sah sie mehr als nur Begehren. Etwas Undefinierbares, Rätselhaftes sah sie in seinem Blick, und es hatte vielleicht gar nichts mit Sex zu tun.
»Lassen Sie mich Ihre Füße massieren.«
Seine raue Stimme war leise und tief, und noch bevor sie antworten konnte, nahm er ihren rechten Fuß in beide Hände. Er wiegte ihn hin und her, als wäre er aus Porzellan geformt. Dann begann er mit der Massage, delikat und doch mit der Sicherheit eines Fachmanns. Was sie bisher als Glückseligkeit empfunden hatte, wuchs sich zu einem Atem raubenden Vergnügen aus. Die Sensation seiner kühlen Hände auf ihrer heißen Haut fühlte sich wie ein Orgasmus an, eben dort in ihrem
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