Heiße Küsse in Amarillo
ich, dass es hier ungemütlich wird, wenn euer Onkel herausfindet, was eure Mom Miss Faith erzählt hat.”
Die beiden Frauen lachten, als ob Whiskers den Nagel auf den Kopf getroffen hätte.
Cooper runzelte die Stirn. “Ich wüsste nicht, was …”
Flint schmunzelte. “Dann kennst du die Frauen aber schlecht, Coop.” Er streichelte zärtlich Jennas Hand. “Sie vergessen nie etwas. Auch nicht die Dinge, die du lieber heute als morgen vergessen würdest.”
Faith und Jenna prusteten los, und Cooper befiel eine schreckliche Ahnung. Jenna hatte doch wohl hoffentlich nicht erzählt, wie er …
“Das hast du nicht getan”, bemerkte er mit strengem Blick zu seiner Schwester.
Ihre Augen funkelten schelmisch. “Sagt dir Fort Worth irgendetwas, großer Bruder?”
Ihm wurde heiß, und sein Gesicht glühte vor Scham. Jenna hatte Faith tatsächlich erzählt, wie er einmal bei einem Rodeo seine Hosen verloren hatte. Ein Bulle hatte sich mit dem Horn in seiner Gesäßtasche verfangen und ihm dann die Jeans zerfetzt. Beim Auszug aus der Arena hatte Cooper seinen Allerwertesten hinter seinem Hut verstecken müssen, damit man ihn nicht obendrein noch wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftete.
“Ein lokaler Fernsehsender hat das historische Ereignis im Bild festgehalten und in den Abendnachrichten gesendet”, verkündete Jenna fröhlich.
“Oh nein!” Faith hatte vor Lachen Tränen in den Augen.
“Oh doch. Und dann wurde der Ausschnitt auch noch zum ‘Film der Woche’ gekürt und im ganzen Land ausgestrahlt.”
Als Cooper gequält aufstöhnte, warf Flint lachend den Kopf zurück. “Ich habe doch gesagt, dass du es bestimmt lieber vergessen würdest.” Er begann, den Tisch abzuräumen. “Finde dich damit ab, Cooper. Dieser kurze Moment im Scheinwerferlicht wird dir ewig anhaften.”
Coopers Gesicht war immer noch feuerrot. Schnell stand er auf und half seinem Schwager mit dem Geschirr. Am liebsten hätte er seiner Schwester den Hals umgedreht. Warum hatte sie Faith ausgerechnet in das peinlichste Geheimnis seines Lebens einweihen müssen?
Nachdem sie die Küche aufgeräumt hatten, kehrte Cooper ins Esszimmer zurück, während sich Flint zu Whiskers ins Wohnzimmer gesellte, um das Spiel der “Dallas Cowboys” gegen die “49er” zu sehen.
“Wo ist Faith?”, fragte er, als er Jenna allein am Tisch vorfand.
“Ryan und Danny wollten ihr die Schildkröte zeigen.”
“Gut.” Er setzte sich zu ihr. “Ich wollte ohnehin allein mit dir sprechen.”
“Was meinst du wohl, warum ich immer noch hier sitze?”, fragte Jenna lächelnd.
Ohne darüber nachzudenken, platzte er heraus: “Ich liebe sie, Jenna.”
“Das sehe ich.”
Er grinste verlegen. “Ist es so offensichtlich?”
Sie nickte. “Und sie liebt dich.”
Ihm wurde ganz warm bei dem Gedanken daran, dass Faith seine Gefühle erwiderte. “Glaubst du?”
“Ich weiß es.” Jenna legte ihm die Arme um die Schultern und drückte ihn fest an sich. “Ich freue mich so für dich, Cooper. Sie ist ein wunderbarer Mensch, und ich kann es kaum erwarten, sie zur Schwägerin zu bekommen. Sieht aus, als ob Whiskers’ Kuppelei wieder einmal erfolgreich war.”
Cooper löste sich aus ihrer Umarmung und schüttelte den Kopf. “Ich bin mir nicht sicher, dass es funktionieren wird.”
Jenna sah ihn irritiert an. “Warum nicht? Ihr beide liebt euch doch.”
“Aber für mich ist es nicht gerade der ideale Zeitpunkt, Zukunftspläne zu schmieden”, erklärte er. “Die Ranch ist in einem jämmerlichen Zustand.”
“Und? Was hat das damit zu tun?”, fragte sie verständnislos.
“Denk doch mal darüber nach, Jenna. Ich kann Faith im Moment noch nicht das Geringste bieten.” Er schüttelte den Kopf. “Es gibt ja noch nicht einmal eine Toilette im Haus.”
“Glaubst du, das hätte sie nicht längst bemerkt?”, fragte seine Schwester ungerührt. Ihr Gesichtsausdruck wurde ernst. “Cooper, du scheinst etwas zu vergessen.”
“Und was wäre das?”
“Faith lebt seit eineinhalb Wochen mit dir da draußen. Sie weiß genau, was auf der Ranch noch alles getan werden muss. Und sie ist immer noch da.” Jenna legte ihm lächelnd die Hand auf die Schulter und stand auf. “Verstehst du denn nicht? Es macht ihr nichts aus. Sie liebt dich für das, was du bist, und nicht dafür, was die Ranch eines Tages sein wird.”
“Aber ich wollte doch …”
Sie schüttelte den Kopf. “Baut die Ranch zusammen auf, Cooper. Lass Faith dir helfen, und
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