Heiße Küsse in Amarillo
Vertrauen ihrer Großmutter, und Faith schien es ein einfacher Weg zu sein, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein ganz neues Leben zu beginnen.
Aber offensichtlich hatte sie wieder den gleichen Fehler wie immer gemacht. Sie hatte sich auf die Ehrlichkeit der Menschen verlassen. Sie hatte so verzweifelt einen neuen Anfang machen wollen, dass sie blind von einer Katastrophe in die nächste gestolpert war. Würde sie denn nie lernen, den Menschen zu misstrauen und ihre Worte nicht für bare Münze zu nehmen? Sie schämte sich für ihre eigene Leichtgläubigkeit.
“Warum sollte Mr. Penn so etwas tun?”, fragte sie leise.
“Weil er einen ziemlich seltsamen Humor hat”, erwiderte Cooper grimmig und verschränkte die Arme vor seiner muskulösen Brust. “Ob es uns gefällt oder nicht, Miss Broderick, wir werden uns an den Gedanken gewöhnen müssen, dass wir für die kommende Woche hier festsitzen.”
Er blickte zu seinem neuen Zuhause, dann zurück zu Faith. Das Haus war eindeutig zu klein für sie beide. Wie sollte er bei klarem Verstand bleiben, wenn er auf Schritt und Tritt Faith Broderick in seiner Nähe hatte? Allein der Gedanke daran, wie sein Körper ihren zufällig streifen würde, sandte eine Hitzewelle in seine Lendengegend.
Er schlug sich diesen absurden Gedanken aus dem Kopf und wies zum Haus. “Ich schlage vor, dass wir hinübergehen und es uns mal von innen ansehen.”
Faith sah ihn verständnislos an. “Wenn die Ranch wirklich Ihnen gehört, warum wissen Sie dann nicht, wie Ihr Haus von innen aussieht?”
Cooper seufzte. “Weil ich dumm genug gewesen bin, es ungesehen zu kaufen.”
“Warum sollten Sie so etwas tun?”, fragte sie skeptisch. “Nicht einmal ich bin so naiv.”
Cooper schüttelte resigniert den Kopf. Dasselbe hatte er sich in der letzten halben Stunde wohl hundert Mal gefragt. “Ich habe mich vor einiger Zeit aus dem aktiven Rodeosport zurückgezogen. Danach habe ich als Reporter für Fachzeitschriften gearbeitet und über Rodeos geschrieben. Aber ich bin dieses Nomadenleben leid. Also hatte ich mich entschlossen, mir eine Ranch zu suchen, auf der ich mich niederlassen und Rinder züchten kann. Doch mein Vertrag lief noch bis zum Ende der diesjährigen Rodeosaison, daher war ich noch bis gestern unterwegs und konnte auch zur Versteigerung nicht persönlich anreisen. Und Flint und meine Schwester konnten mich bei dem Termin nicht vertreten, weil sie zu einer Pferdeschau mussten.”
“Und da haben Sie Mr. Penn das Gebot für Sie abgeben lassen?”
Er nickte. “Ja, leider. Er hat gesagt, es wäre ein gutes Geschäft und dass man nur noch ein wenig Arbeit in die Ranch investieren müsste. Und ich Dummkopf habe ihm vertraut.” Cooper schnaufte verächtlich. “Diesen Fehler werde ich sicher nie wieder machen. Darauf können Sie wetten.”
Cooper beobachtete, wie Faith von dem riesigen Koffer aufstand, auf dem sie gesessen hatte. Wie kam es nur, dass Männer mit einer mittelgroßen Reisetasche als Gepäck für einen ganzen Monat auskamen, während Frauen für eine einzige Übernachtung ein mindestens sechsteiliges Kofferset benötigten?
“Ich denke, es wäre besser, wenn wir meine Sachen hineinbringen”, bemerkte Faith. “Es sieht aus, als würde es jeden Moment anfangen zu regnen.”
Cooper blickte hinauf zu den riesigen Wolken, die sich über ihnen zusammenzogen, dann wieder hinüber zu dem gewaltigen Kofferberg. Er schnappte sich so viele Gepäckstücke, wie er nur tragen konnte, und machte sich auf den Weg zum Haus. Wenn sie sich beeilten, würden sie es vielleicht noch schaffen, alles hineinzubringen, bevor es zu schütten begann.
Doch in diesem Augenblick prasselten bereits die ersten großen Regentropfen auf den staubigen Boden. Bis sie die windschiefe Veranda erreicht hatten, goss es bereits in Strömen. Und anstatt im Boden zu versickern, bildete das Wasser kleine Bäche und Pfützen.
Cooper ließ seine Fracht vor der Hintertür fallen und sprintete zurück zu den restlichen Gepäckstücken. Er schnappte sich die letzten drei Taschen und rannte durch den Regen zurück zum Haus. Als er die Stufen hinauflief, musste er darauf achten, dass er sich nicht den Kopf am durchhängenden Verandadach stieß.
Faith war bereits hineingegangen. Das war ihm nur recht. Als sie vor ihm her zum Haus gerannt war und Zuflucht unter der Veranda gesucht hatte, hatte der Anblick ihres süßen kleinen Pos seinen Blutdruck bereits gefährlich in die Höhe getrieben und
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