Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman
Agnes, und Shane zuckte zusammen.
»Kann ich dich mal kurz sprechen?«, sagte er. Sie hielt ihm die überbackenen Kartoffeln hin, um ihn ruhigzustellen.
»Nein«, sagte sie. »Xavier ist kein Dummkopf. Wahrscheinlich ist ihm aufgefallen, dass ich aus seinem Gefängnis getürmt bin. Und er wird sich kaum mit Erklärungen wie ›Sie muss schließlich eine Hochzeit ausrichten.‹ zufriedengeben. Ich möchte wetten, dass er gekommen ist, um mich wegen des Ausbruchs festzunehmen. Oder dich, und sei es auch nur aus Verzweiflung. Meiner Ansicht nach sollten wir ihm sagen, was hier vorgeht.«
Sie sah Xavier an. »Shane arbeitet für die Regierung. Er versucht, Frankie zu schützen, damit er gegen den Don aussagen kann. Frankie wollte gerne zu Marias Hochzeit kommen, danach wird er ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Allerdings wird er keine Aussage machen, solange unser junges Paar nicht verheiratet ist. Die Hochzeit muss also morgen früh stattfinden. Dann macht Frankie seine Zeugenaussage und verschwindet. Der Don geht ins Gefängnis. Palmer und Maria gehen auf Hochzeitsreise. Und da Frankie nun schon hier ist, können wir ihn benutzen, um Brenda Dampf zu machen. Denn bisher ist das ja noch niemandem so richtig gelungen. Dass Frankie nicht tot ist, könnte ihr den entscheidenden Schlag versetzen. Vielleicht gibt sie dann ja zu, dass sie Taylor ermordet hat, was Sie sehr genau wissen.« Agnes hielt eine Minute lang inne und tat, als müsse sie nachdenken. Dann ließ sie den Blick wieder über ihr Team wandern. Alle sahen sie mit mehr oder weniger Bewunderung und Erleichterung an. Aber hallo , dachte sie. Habt ihr wirklich geglaubt, ich würde ihm sagen, dass Shane ein Killer ist? Ich bin doch nicht verrückt! »Ich glaube, das war’s so ziemlich«, meinte sie. »Gibt es noch Fragen?«
Xavier sah Shane an. »Und Sie wussten das alles von Anfang an?«
»Nationale Sicherheit«, antwortete Shane.
»Das verdammte FBI«, entgegnete Xavier.
»Nicht ganz«, gab Shane zurück. »Aber fast.«
»Warum sind dann keine Jungs in schwarzen Anzügen aufgetaucht, um mir zu sagen, ich solle Miss Agnes frei lassen?«
»Ich war der Junge«, meinte Shane gelassen. »Nur trage ich keinen schwarzen Anzug. Und rede nicht so viel.«
»Haben Sie eigentlich einen Ausweis oder so etwas?«, fragte Xavier. Verdammt , dachte Agnes, doch Shane nahm Xavier beiseite, während Joey und Frankie wieder anfingen, Blicke zu tauschen.
Agnes stieß Joey in die Seite. »Was verschweigst du Shane eigentlich?«
Joey schob seinen Teller weg. »Das will er gar nicht wissen.«
»Da habe ich etwas anderes gehört«, versetzte Agnes. »Er will es sehr wohl wissen. Wenn du jetzt noch eine Bombe platzen lässt, dann explodiert er. Ich habe noch nie erlebt, dass er die Ruhe verliert, aber es ist schon schlimm genug, wenn er sie nicht verliert. Glaub mir, er kann einem Angst machen. Du sagst ihm jetzt alles oder …«
»Gut«, meinte Xavier, der sich der Runde wieder anschloss. »Aber der Haftbefehl wird nicht aufgehoben.« Er sah Agnes an. »Sie werden Keyes nicht verlassen.«
»Zur Hölle, Xavier«, erwiderte Agnes. »Sie wissen verdammt gut, dass ich Two Rivers nicht verlassen werde. Haben Sie eine Ahnung, was morgen – eigentlich heute, denn wir haben ja schon Samstag – hier los sein wird?«
Grimmig sah Xavier sie an und nickte. Er wusste also, worum es ging. Dann nahm er seinen Hut. »Viel Glück.« Damit drehte er sich um und wollte durch die Tür.
»Stopp«, hielt Agnes ihn auf. Er drehte sich noch einmal um. »Sie gehen nirgendwohin. Ich will, dass Brenda festgenommen wird und spätestens am Sonntag einen orangefarbenen Sträflingsanzug trägt. Dazu brauchen wir Sie. Also bleiben Sie hier und essen.«
»Agnes«, mahnte Shane.
»Wir brauchen einen Plan«, sagte Agnes. »Und zwar einen, der auf der Seite des Gesetzes steht. Was brauchen wir, um Brenda Fortunato ein für alle Mal festzunageln?«
Eine Minute lang zögerte Xavier, dann meinte er trocken: »Beweise.« Er setzte sich zwischen die Venus und Frankie, dem er die Rippchen wegnahm. Frankie öffnete den Mund, um zu protestieren, dann schloss er ihn wieder und griff stattdessen nach dem Krautsalat.
Agnes reichte ihm eine Gabel, als Shane sagte: »Gut. Wir brauchen also einen Plan. Teil eins sieht so aus: Frankie führt Maria morgen zum Altar. Brenda gerät deswegen so in Panik, dass sie Xavier alles gesteht. Wenn wir Glück haben. In Teil zwei hingegen sieht Casey Dean Frankie,
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