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Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman

Titel: Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Jennifer;Mayer Crusie
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alte Farbe abgekratzt. Nun sah es aus, als habe es die Räude.
    In seinem Rücken erklangen schwere Fußtritte. Shane drehte sich um, die Hand instinktiv an der Waffe, doch es war nur Doyle, der hinter ihm dreinstapfte.
    »Ein ganz besonderer Ort, nicht wahr?«
    »Ja, das hat schon was«, antwortete Shane zustimmend und wandte sich Richtung Fluss.
    »Eine besondere Frau, unsere Agnes«, fügte Doyle hinzu und versuchte, mit ihm Schritt zu halten.
    »Ja, sie hat schon was«, gab Shane zurück und ging noch schneller.
    »Bleiben Sie lange?«, bohrte Doyle weiter.
    »So lange, wie es eben dauert.«
    »Wie was dauert?«, hakte Doyle nach, und Shane dachte an Agnes und das blaue Schlafzimmer. Er wandte sich zum Fluss, bevor der alte Mann seine Gedanken lesen konnte, und trat auf den Anlegesteg, der einige Male bedenklich knarzte. Dann sah er auf Two Rivers zurück, wie es dalag – auf drei Seiten umgrenzt von Sumpfland, dem Intracoastal-Kanal und dem Blood River. Ein weiterer kleiner Kanal verlief zwischen dem Gutshaus und dem bewaldeten Gelände darum herum. Die alte Brücke war die einzige Verbindung nach draußen. Schön, aber von einer geradezu entrückten Distanz zur Außenwelt. Wie Agnes …
    »Wie lange, hatten Sie gesagt, wollen Sie bleiben?«
    Shane seufzte. »Wer würde in Two Rivers einbrechen, um den Hund zu stehlen, Doyle?«
    Doyle blinzelte ihn an. »Diesen Hund? Niemand.«
    »Aber jemand hat es getan. Wer würde Agnes etwas antun wollen?«

    Doyle starrte blicklos vor sich hin. »Niemand. Jeder mag …«
    »Aber jemand hat es getan. Ich werde so lange bleiben, bis ich weiß, was hier vorgeht. Wenn Ihnen das nicht passt, machen Sie das mit Agnes aus.« Abrupt machte er kehrt und folgte der Grundstücksgrenze, bis er zu seiner Rechten die Brücke sah. Er hörte Autogeräusche und suchte einen Platz, wo er die Ankömmlinge zwar sehen, selbst aber vom Laub verdeckt sein würde. Seine Hand glitt zum Pistolengriff.
    Zwei Wagen tauchten in der Einfahrt auf: ein riesiger weißer Lexus, gefolgt von einem babyblauen Cadillac aus den Achtzigerjahren. Sie schoben sich über die Holzbrücke, und sogar aus dieser Entfernung konnte Shane noch das mühselige Ächzen der Balken hören. Beide Wagen hielten vorm Haus. Die Tür des Cadillacs öffnete sich.
    Eine kurvenreiche platinblonde Schönheit in wehenden blauen Gewändern entstieg dem Fahrzeug. Sie stellte sich in Positur, stemmte die Hände in die Hüften und sah sich um, als würde alles ihr gehören. Als sie sich umdrehte, erkannte Shane sie: Brenda Fortunato. Sie sah immer noch gut aus. Sogar im hellen Sonnenlicht würde man sie höchstens für Anfang vierzig halten, obwohl sie die Fünfzig längst überschritten haben musste. Sie legte den Kopf zur Seite und musterte das Haus. Soweit Shane dies beurteilen konnte, sah sie nicht besonders zufrieden aus. Was an der abgekratzten Farbe liegen mochte. So nämlich sah Two Rivers einigermaßen schrecklich aus.
    Nun ging auch die Fahrertür des Lexus auf. Heraus stieg eine Frau, die in allem das Gegenteil von Brenda zu sein schien: Brenda war klein, sie groß; Brenda war kurvig gebaut, sie schlank und sehnig; Brendas Haut schimmerte braun, die der anderen Frau war von vornehmer Blässe; Brenda trug ein blaues Chiffonkleid, sie edles, zurückhaltendes Beige. Brenda stellte ihre Beine auf High Heels zur Schau, die andere schritt
in flachen Schuhen einher. Auch stemmte sie nicht die Hände in die Hüften oder musterte mit besitzergreifender Miene das Anwesen. Sie klemmte einfach nur ihre Tasche unter den Arm, nickte Brenda höflich zu und warf einen Blick auf das Haus, der sie allerdings zusammenzucken ließ. Dann ging sie auf die Stufen der vorderen Veranda zu. Sie strahlte zwei Dinge aus: Klasse und Geld. Shane dachte: Evie Keyes . Mutter des Bräutigams und First Lady von Keyes, South Carolina. Herrscherin über einen Hühnerhof. Zumindest aus seiner Sicht der Dinge.
    Er sah Agnes mit einem Tablett voller Cocktails aus dem Haus treten. Ihre schwarzen Löckchen wippten, während die knallrote Brille ihr einmal mehr auf die Nasenspitze rutschte. Sie trug ein rotes Kleid, das an den Schultern nur von zwei geknoteten schmalen Bändern gehalten wurde. Die leichte Brise ließ den Rocksaum um ihre Beine tanzen, was Shanes Gedanken erneut abschweifen ließ. Zumindest, bis sie mit den beiden Damen im Pavillon verschwand.
    Agnes hatte verdammt hübsche Beine. Und einen wunderschönen Rücken. Man müsste nur an diesen Bändern ziehen

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