Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman
Hollywoodschaukel sinken und goss sich noch ein Glas Wein ein.
»Ich überlege gerade, ob Sie damals schon verheiratet waren oder nicht«, fuhr Lisa Livia in besorgtem Ton fort. »Ich muss mich mal ein bisschen umhören. Anleitungs halber, wissen Sie. Nur damit ich nichts durcheinanderbringe.«
»Wein?«, fragte Agnes Maria. Diese nickte, ließ sich resigniert neben Agnes fallen und griff nach dem Glas ihrer Mutter.
Evie presste die Lippen so hart aufeinander, dass sie einen weißen Strich in ihrem Gesicht bildeten.
»Natürlich würde ich so etwas nie tun«, plauderte Lisa Livia weiter. »Niemals. Diese Art von Getratsche ist mir zuwider. Außer jemand würde versuchen, meine Tochter in die Scheiße zu reiten. Wenn natürlich jemand versuchen sollte, meiner Tochter etwas wegzunehmen, was sie haben will … In diesem Fall müsste ich leider dem ganzen Scheißkaff erzählen, was ich gesehen habe. Sie glauben, General Sherman hat diese Stadt hier verwüstet? Gegen mich wird er aussehen wie ein Waisenknabe, wenn ich erst fertig bin. Denn wenn jemand mich oder mein Kind in die Scheiße zu reiten versuchte, dann müsste ich eben das tun. Und wenn sie Scheißflamingos will, dann wird sie ihre Scheißflamingos kriegen, und zwar genau hier, in Two Rivers. Die Hochzeit wird nicht im Country Club stattfinden, sondern hier. Und zwar mit Flamingos und allem anderen, was meinem Mädchen so einfällt. Haben Sie das jetzt begriffen?«
Agnes nahm noch einen Schluck, Maria tat es ihr nach. Sie war ziemlich sicher, dass Evie verstanden hatte. Die First Lady von Keyes war zwar nicht gerade die Gattin Cäsars, doch immerhin war sie Jefferson Keyes’ Gattin, und als solche ließ sie es sich nicht unter der Eiche von einem Cop besorgen oder sich, bei Gott, gar flachlegen. Nicht einmal, wenn das mehr als fünfundzwanzig Jahre her war.
Stille legte sich über die Szenerie.
Evie erhob sich. »Nun gut.« Sie nickte Maria zu. »Hier liegt ein Missverständnis vor, natürlich hat deine Mutter recht, es ist deine Hochzeit. Also sollst du deine Flamingos hier in Two Rivers haben.«
»Moment mal …«, mischte Brenda sich ein, doch Evie hatte sich schon umgedreht und schritt die Stufen des Hauses hinunter zu ihrem Lexus, der um die Ecke stand. Immer noch würdevoll, wenn auch ihre Reputation ein wenig ramponiert war.
Brenda drehte sich zu Lisa Livia um: »Das war ja wohl ein schreckliches Schauspiel. Du bist wahrhaftig die Tochter deines Vaters.«
»Halt die Klappe, Ma«, gab Lisa Livia zurück und stemmte die Hände in die Hüften. »Als ob du nicht in der Bronx zur Welt gekommen wärst! Die Fortunatos waren für dich ein absoluter Sprung auf der Prestigeleiter. Und jetzt hör gut zu: Wenn du noch einmal versuchst, die Hochzeit woanders als in Two Rivers stattfinden zu lassen, buddele ich jede verdammte Leiche aus, die du im Keller oder sonstwo vergraben hast, und lass sie auf dieser Hochzeit tanzen, klar? Alles, was du je irgendwo begraben hast, auch meinen Vater. Und dann versenke ich diese verdammte alte Fregatte, auf der du haust, sodass du ohne einen Pfennig auf der Straße stehst. Versuch nicht, mein Kind oder meine Freundin über den Tisch zu ziehen. Sie sind alles, was mir an Familie noch geblieben ist, und du lässt gefälligst deine Finger von ihnen. Kapiert?«
Brenda fuhr zurück, als habe man sie geschlagen. Dann funkelte sie LL an. Einen Augenblick lang sah es aus, als stünde sie ihrem Spiegelbild gegenüber, nur dass LL dunkle Locken hatte. Zwei Mini-Furien, eine blond, die andere dunkel. Ebenso grazil wie tödlich. Dann versetzte Brenda: »Ich höre mir so etwas von meiner Tochter nicht an.« Sie wandte sich zu Agnes um: »Ich möchte mit dir sprechen, bevor ich gehe«, sagte sie kühl und ging ins Haus.
»Ich dachte schon, sie haut nie ab.« Lisa Livia wandte sich Maria zu, die immer noch neben Agnes auf der Hollywoodschaukel saß. Auch sie hatte die Arme über der Brust gekreuzt, ein Bild des Zorns wie ihre Mutter. Die dritte Furie im Bund. Obwohl bei ihr allmählich die Verzweiflung überhandzunehmen schien. »Jetzt hast du deine Flamingos, mein Schatz«, sagte Lisa Livia mit zärtlicher Stimme.
»Ich will gar keine Flamingos, Ma«, gab Maria entnervt zurück.
»Ich wollte sie nur mit den Flamingos in den Wahnsinn treiben, sodass sie mich die Hochzeit feiern lassen, die ich wirklich haben möchte. Ich hätte sie schon dazu gebracht, dass sie einer Hochzeit mit Schmetterlingen und Maßliebchen zustimmen. In Two
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