Heiße Liebe zum Dessert - Crusie, J: Heiße Liebe zum Dessert - Agnes and the Hitman
bringe ich’s in Ordnung«, sagte er. Fast hätte sie es ihm gesagt. Einfach weil er da war. Und weil er ihr eine Klimaanlage gekauft hatte. Und weil er, da war sie völlig sicher, so ziemlich alles fertigbringen würde.
»Aber es ist nichts, was ich nicht selbst in den Griff bekommen könnte«, log sie.
»Dann baue ich eben die Anlage ein«, sagte er, nickte Lisa Livia zu und ging zur Tür hinaus.
Agnes wandte sich dem Abendessen zu. Dabei streifte ihr Blick Lisa Livia, die mit verschränkten Armen vor ihr stand. »Was ist?«
»Da passiert ja endlich mal etwas Schönes in deinem Leben.«
»Ja«, gab Agnes mit fester Stimme zurück. »Ich habe eine Klimaanlage bekommen.«
»Das ist ja noch lange nicht alles«, frotzelte Lisa Livia. »Und der Trottel Taylor ist endlich Geschichte. Nun ja, der Hohlkopf hat’s verdient.«
»Jetzt glotz mich nicht so an«, zischte Agnes und wandte sich dem Kühlschrank zu. »Shane ist bald wieder fort.«
»Ich weiß, das ist ja das Tolle. Er schenkt dir eine Klimaanlage, befreit dich von diesem Torfkopf, gibt dir tollen Sex und verschwindet wieder. Wow! Der vollkommene Mann.«
»Du bleibst doch zum Abendessen?«, fragte Agnes mit berechnender Höflichkeit.
»Nein«, antwortete Lisa Livia. »Vielleicht will er dich ja schon vor dem Dessert. Und da möchte ich doch nicht im Weg sein. Ich komme morgen und hole mir die Reste ab, nachdem ich die Brenda Belle nach verräterischen Details durchsucht habe. Sie kann mit Geld ungefähr so gut umgehen wie du. Abgesehen von der Tatsache, dass sie dir das Geld für das Haus aus der Tasche gezogen hat, ist sie dir sicher in nichts voraus.«
»Ich kann sehr wohl mit Geld umgehen«, gab Agnes zurück.
»In Gelddingen bist du grenzdebil«, sagte Lisa Livia. »Und das gilt auch für Brenda, sonst wäre sie finanziell nicht so sehr in der Klemme. Du bist das Wortgenie, ich das Zastergenie. Wir sollten uns zusammentun. Aber nicht heute Abend. Heute gibt’s zum Dessert Mousse mit Lüftungsmonteur.«
»Du bist schrecklich«, schimpfte Agnes und versuchte, nicht in Lachen auszubrechen.
»Ja, aber ich werde dir deinen süßen Arsch retten«, versetzte Lisa Livia. »Und ich mache keine Witze, was die Venus angeht. Ich will sie wirklich.« Sie warf einen letzten Blick auf die Kellertür und verschwand. Agnes seufzte.
Nun waren es schon zwei Menschen, die ihren Hintern retten wollten. Allmählich wurde das hier in der Gegend zur Manie.
Sie versuchte, ein entnervtes Gesicht aufzusetzen. Stattdessen gab sie dem Grinsen nach, das sich in ihre Züge schlich.
Dann wandte sie sich endgültig dem Abendessen zu.
Den restlichen Nachmittag brachte Shane damit zu, die neue Klimaanlage einzubauen, und dachte darüber nach, was Joey wohl immer noch vor ihm geheim hielt. Angesichts dessen, womit er bereits herausgerückt war, musste die Sache einigermaßen unangenehm sein. Die Chancen für eine baldige Rückkehr an seinen Arbeitsplatz standen wohl eher schlecht. Seltsamerweise störte ihn dieser Gedanke weit weniger als noch am Abend zuvor. Doyle schaute vorbei, bot ihm aber beim Einbau der Anlage keine Hilfe an. Schließlich müsse er das ganze Haus streichen. Bei dem Tempo, das er vorlegte, würde er dazu allerdings locker ein Jahrzehnt brauchen. Gegen sieben Uhr packte er das Werkzeug weg und ging ins Haus, wo Agnes ihn mit Lende, frischem Mais und jungen Kartoffeln verwöhnte, gefolgt von Eiscreme mit hausgemachtem heißem Fudge. Er wollte ihr schon sagen, dass er es eigentlich nicht gewöhnt war, so üppig zu speisen, doch dann verputzte er alles widerspruchslos und schwieg. Sie meinte: »Ich werde für Palmer einen Bräutigamkuchen backen, der aussieht wie ein Golfplatz mit ein paar Flamingos.« Er antwortete: »Ah ja.« Was sollte man zu diesem Thema schon viel sagen. Dann sah er ihr zu, wie sie die Liste ihrer Aufgaben für den nächsten Tag machte. Sie fiel ziemlich lang aus. Dann klappte sie ihren Laptop auf, um an ihrer Kolumne zu arbeiten, wobei sie ständig etwas über Hochzeitskuchen und -feiern vor sich hin brabbelte. Also verzog er sich nach draußen und versuchte, die Klimaanlage in Gang zu bringen. Danach setzte er sich auf die hintere Veranda und genoss zusammen mit Rhett den Sonnenuntergang. Der Mond zeigte sich schon am noch hellen Himmel. Man hätte die Szenerie friedlich nennen können, wären da nicht Agnes’ unleugbare Anspannung gewesen und die Tatsache, dass er auf Wilson wartete. Noch nie hatte er gehört, dass Wilson zu
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