Heiße Manege - Gay Romance (German Edition)
nahm alles verstärkt wahr, auch Alex’ Gegenwart. Erstaunlicherweise fühlte er sich sicher. Er hatte die Verantwortung an den Piloten abgegeben und machte sich klein, war wieder ein Junge.
Beinahe hätte er ges chrien vor Glück, als ein Schauer durch sein Rückgrat raste. Sie schnellten erneut in die Höhe, nachdem Alex ihren Schwung abgefangen hatte. Achterbahnfeeling. Es sollte nicht aufhören. Nie mehr.
Der Auftrag
Lucas Schulter war wieder halbwegs in Ordnung. Akribisch achtete Alex darauf, dass er sie nicht zu stark belastete, massierte sie regelmäßig.
Ihre Performance nahm Gestalt an. Sie hatten einige gemeinsame Sprünge gemacht, von denen Luca gar nicht genug bekommen konnte. Doch wie würde er sich fühlen, wenn er allein auf der Plattform stand – und sie die richtige Tiefe vor sich hatten? Alex machte sich Gedanken, denn es handelte sich zusätzlich um eine Präzisionsgeschichte: Sie mussten ihr Timing genau aufeinander abstimmen, sonst ging das Vorhaben in die Hose. Das bedeutete, Luca durfte seinen Einsatz keine Sekunde verzögern.
Ihr gemeinsames Training war nicht unbemerkt geblieben. Conolly hatte Wind davon bekommen und sich für den heutigen Tag angesagt. Er wollte etwas sehen …
Der Zeitpunkt war gut, denn sie benötigten zusätzliches Material, das sie beide nicht finanzieren konnten. Sobald der Direktor die Sache abgenickt hatte, würde Alex sich daranmachen, für Luca einen zweiten Mast zu bauen und einiges anfertigen zu lassen.
„Wir haben noch etwas Zeit. Wie sieht es aus?“, fragte Luca und biss sich auf die Unterlippe.
Alex schluckte. Er war nach wie vor fasziniert von dem wundervollen Körper, über den er jederzeit verfügen konnte, aber auf der Gefühlsebene begegnete ihm Luca weiterhin distanziert. Von der Blondine hatte Alex nichts mehr gehört. Trotzdem drohte ihre Existenz im Hintergrund. Dieses emotionale Konstrukt war ihm zu unsicher. Darum hatte er auch keinen Gebrauch von seinem vermeintlichen Recht gemacht, mit ihm zu „vögeln“, wie Luca es ausdrückte.
Alex war kein Kind von Traurigkeit, auch er hatte schnellen Sex genossen. Gerade unter Männern ging es oft sehr direkt zu, doch so gefiel es ihm nicht mehr – nicht mit Luca.
„Heute nicht. Lass un s lieber ein weiteres Mal durchgehen, was wir Conolly zeigen wollen.“ Es hätte Alex gerade gefehlt, dass ihr Chef hineinplatzte, während sie sich gegenseitig einen herunterholten.
Seinen Süßen dazu zu bringen, ebenfalls aktiv zu werden, war schon anstrengend genug gewesen. Luca bot sich ihm an, ließ ihn tun, was immer er wollte , aber die Initiative zu ergreifen, fiel ihm nicht ein. Alex vermutete, dass es zu seiner fadenscheinigen Maskerade gehörte.
Es reizte ihn herauszufinden, was wirklich hinter diesem Verhalten steckte. An mangelndem Interesse lag es sicher nicht, denn Luca nickte nun, seine Augen sagten aber etwas anderes. Verstohlen ordnete er seinen Schwanz in der Trainingshose. Rattig? Und angeblich nicht schwul?
Schmunzelnd drückte ihm Alex die Karabiner in die Hand, mit denen die Gurte arretiert wurden. Um Conolly zu verdeutlichen, was sie vo rhatten, wollten sie ihm einen Doppelact vorführen, bei dem sie sich an den Händen hielten. Dafür reichte Alex’ Ausrüstung so gerade und es würde Lucas erster eigenständiger Sprung werden.
„Sollen wir das Ganze einmal proben, bevor Conolly dabei ist?“
„Nein, ich brauche das Lampenfieber, um so richtig gut zu sein“, gab Luca zurück und grinste. „Erklär mir lieber die Figuren zum tausendsten Mal, damit ich mir die Choreo endlich merken kann.“
Er zog das Lederband, mit dem er sein Haar zusammengebunden hatte, heraus. Wie bei einem verwegenen Seeräuber ringelte es sich über seinen bloßen Oberkörper. Alex wurde es heiß, er beobachtete, wie Luca die blonden Locken zu einem Zopf zusammenfasste und diesen im Nacken fixierte. Wie immer entkamen ihm einige lange Strähnen, weil er es nicht so genau nahm.
Das ließ Alex’ Schwanz zucken, er entwickelte ein unheiliges Eigenleben, was seinem Partner nicht entging. „Auf die Schnelle?“
„Schaffen wir das in der Luft?“ Jetzt musste Alex grinsen, als er an die nicht ganz einfachen Versuche dachte, sich in schwindelnder Höhe der Erotik zu widmen. Seit Luca seinen Arm wieder benutzen konnte, hatte er ihm beigebracht, wie man sich in den Vertikaltüchern bewegte. Dafür hatte er sein eigenes Tuch bekommen, damit sie miteinander interagieren konnten. Trotz kleiner Unsicherheiten
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