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Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition)

Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition)

Titel: Heiße Rache, süße Küsse (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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Arme nach Tiger aus. „Gib ihn mir.“
    Für einen Moment glaubte sie, Luc würde das Tier wirklich mitnehmen, doch dann hielt er es ihr hin. „Tiger hat wahrscheinlich Hunger.“
    Er ging zur Tür, drehte sich noch einmal kurz zu Jesse um. „Ich melde mich.“ Und dann war er verschwunden.
    Als er ihr das Kätzchen überreicht hatte, hätte Jesse schwören können, dass der alte Luc für einen Augenblick hinter der eiskalten Fassade aufschimmerte. Doch das hatte sie sich wohl nur eingebildet.
    Luc saß auf der Rückbank der Limousine und starrte aus dem Fenster, ohne etwas zu sehen. Er bewegte sich leicht, und Jesses Duft stieg ihm in die Nase. Sein Körper reagierte prompt.
    Unwirsch runzelte er die Stirn und bat den Chauffeur, die Trennscheibe hochzufahren. Er war vollkommen aufgewühlt. Die Episode mit Tiger hatte ihn wieder auf die Insel zurückversetzt, und er war kurz davor gewesen, die eiskalte Selbstbeherrschung zu verlieren, die es ihm ermöglicht hatte, all diese Dinge zu Jesse sagen zu können.
    Doch er hatte es nicht zugelassen. Denn die Ereignisse auf der Insel waren nichts als eine Illusion. Wenn er daran dachte, welche Zuversicht ihn erfüllt hatte, nachdem er Jesse von seinem Vater erzählt hatte, wollte er vor Scham im Boden versinken. Doch das würde ihm nie wieder passieren. Er wollte Jesse, und er würde sie sich nehmen. Zurückhaltung war nicht mehr nötig, sie beide wussten genau, woran sie waren.
    Nicht einmal Maria gegenüber war er so skrupellos gewesen. Noch heute sah er die Schlagzeilen vor sich: Sanchis’ Exfreundin – versuchter Selbstmord! Begleitet von einem reißerischen Artikel, wie seine Gespielin ihn mit einem konkurrierenden Architekten betrogen und er, Luc, deshalb seinen Rachefeldzug angezettelt hatte.
    In Wahrheit war es dabei um nichts anderes als Industriespionage gegangen. Maria war die Geliebte und Geschäftspartnerin eines Architekten gewesen, der sich gleichzeitig mit Luc um einen lukrativen Auftrag beworben hatte. Sie hatte sich an Luc herangemacht, um für ihren Liebhaber Informationen zu sammeln. Was ihr auch gelungen war. Und Luc waren der Auftrag und damit über eine Million Euro verloren gegangen.
    Es hatte ihn in seiner beruflichen Laufbahn um Jahre zurückgeworfen und sehr viel harte Arbeit nötig gemacht, den finanziellen Verlust auszugleichen – ganz zu schweigen davon, seinen guten Ruf wiederherzustellen.
    Als Maria dann zu ihrem Lover zurückkehren wollte, fand sie ihn in den Armen einen anderen Frau. Daraufhin hatte sie ihren Zusammenbruch öffentlichkeitswirksam inszeniert, ihre Story an die Presse verkauft und sogar einen Selbstmordversuch vorgetäuscht – alles, um ihren Geliebten zurückzugewinnen. Nur hatte jeder fälschlicherweise angenommen, Luc sei die Ursache allen Übels gewesen.
    Luc schüttelte den Kopf, um die Erinnerungen zu verscheuchen. Es war ihm relativ leicht gefallen, Maria den Rücken zu kehren. Bei Jesse jedoch … Er brauchte sie nur anzusehen, und schon begehrte er sie. Es grenzte geradezu an Besessenheit.
    Aber er würde sie bekommen, und dieses Mal würden sie das Spiel nach seinen Regeln spielen. Wenn er dann schließlich ihrer überdrüssig war, würde er aus ihrem Leben verschwinden. Dann könnte er endlich wieder ruhig schlafen, ohne jede Nacht in seinen Träumen von dieser Frau heimgesucht zu werden.
    Am nächsten Tag führte Jesse per Konferenzschaltung ein Gespräch mit ihren Kollegen in Silicon Valley. Sie hatte in der Nacht kaum ein Auge zugetan und fühlte sich wie benebelt. Sie musste sich anstrengen, um dem schnellen Wortwechsel folgen zu können.
    Draußen vor ihrem verglasten Büro hörte sie laute Stimmen. Sie reckte den Hals, um herauszufinden, was da vor sich ging. Als sie es dann begriff, wäre ihr fast das Telefon aus den Fingern gelitten. Luc marschierte auf ihr Büro zu, eine große Schachtel mit einer pinkfarbenen Schleife unter dem Arm. Georgia, ihre Assistentin, eilte ihm hektisch hinterher, offensichtlich bemüht, ihn davon abzuhalten, in Jesses Büro zu stürmen.
    Dann stand er auch schon breit grinsend im Raum, aber sein Blick war eiskalt.
    Es hatte sich also nichts an seinen Ansichten geändert! „Sie müssen entschuldigen, Gentlemen“, sagte Jesse in den Lautsprecher, „aber wir werden die Sitzung auf einen anderen Termin verschieben müssen. Hier hat sich soeben etwas Unvorhergesehenes ereignet, um das ich mich dringend kümmern muss.“
    Sie legte auf und ging zur Tür.
    Georgia begann sofort

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