Heiße Schatten
zusammenschwappt. Eine Welle aus Leidenschaft, Hunger und Verlangen.
Auf Anhieb stehe ich wie in Flammen, fühle mich dahinschmelzen. Ich stehe beinahe reglos, er hält mich. Seine Zunge erforscht mich, spielt mit meiner. Ich küsse ihn wie ausgehungert – wie ich noch nie einen Mann geküsst habe. Nie zuvor hat mich ein Mann so verschlungen und mich so eingeladen, ihn zu verschlingen. Heiße, flüssige Momente zwischen uns. Mein Körper glüht. Meine Brust glüht. Als wüsste er das, nimmt er die aufgerichtete Knospe in den Mund. Seine Zunge umspielt die rosige Mitte, dann zieht er mit seinen Lippen daran, erst zart, dann härter. Er spielt um die Spitzen herum, bis ich vor Lust und einem kleinen ziehenden Schmerz, der mir bis in den Unterleib schießt, kurz aufschreie. Ich ziehe seinen Kopf dicht an mich heran, damit er nicht mehr so stark zupfen kann, aber dennoch da ist und nicht aufhört.
Mein Körper biegt sich nach hinten, ich breite beide Arme über die Theke aus. Mir entringt sich ein lustvolles Stöhnen – das erste wahrhaftige, an das ich mich erinnere. Ich suche mehr Halt. Ein kleiner Schluchzer entfährt mir, als er sich der anderen Brust zuwendet und sie liebkost, mit der Zunge immer wieder von unten nach oben über die Spitze massiert. Er drängt sich an mich, presst mich an das Holz der Theke. Die Härte seiner Männlichkeit drückt schmerzhaft gegen mein pulsierendes Dreieck zwischen den Beinen, ich ziehe mich fast erschrocken zurück. Obwohl er mich zwischen den Beinen noch gar nicht berührt hatte, bin ich mehr als bereit, ihn willkommen zu heißen. Die Feuchte in meinem Schritt benetzt mein Höschen nicht nur, sondern durchtränkt es geradezu. Ja, ich bin mehr als bereit, ihn ganz in mir aufzunehmen. Alles in mir sehnt sich nach seinen Stößen und danach, ihn in seiner ganzen Länge zu spüren, seine pure Kraft zu erleben. Ich wünsche nichts mehr, als dass er mich endlich ausfüllt. Meine Hand sucht seine Härte, streicht darüber, versucht spielerisch die Form durch die Hose zu erkennen. Mit einer kleinen Bewegung seiner Hüfte drängt er meine Hand beiseite. Warum?, schreit meine innere Stimme, doch mein Mund spricht nur einen kleinen Seufzer des Bedauerns.
Konstantin hält mich fester. Er hat wieder die Führung übernommen. Er nimmt mein Gesicht in beide Hände, küsst mich … Fühlt es sich an wie ein Abschiedskuss? Was soll das? Ist das jetzt alles gewesen? Ich weigere mich, die Augen zu öffnen. Der Moment soll noch nicht enden.
»Mach weiter! Du bist wirklich gut!«, höre ich seine Stimme, als der Kuss zwar schon vorbei ist, aber nachwirkt. Widerwillig öffne ich die Augen. Er deutete mit einem gezielten Blick auf den Cocktail. Dann verlässt er den Raum. Bevor er um die Ecke verschwindet, wirft er mir noch einen kurzen Blick zu. Meine Knie geben nach.
Ich bin verliebt!
»Hast du eine Lösung für den Eischnee gefunden?« Ein jungenhaftes Lächeln macht seine Züge fröhlich, fast verspielt. Sein Ausdruck wirkt gelöster als sonst, zeitlos. Leider ist er mir nicht so nahe, wie ich es gerne hätte. Ich sehe nur sein Gesicht auf einem Bildschirm.
Tatsächlich kann er gerade überall sein – er fliegt den kleinen Hubschrauber selber, für den eine winzige runde Landeplattform auf dem hinteren Deck ausreicht, und könnte jetzt auf dem Festland oder einer Insel sein. Vielleicht auf den Kanalinseln, an denen er sich das letzte Mal abgesetzt hat? Seitdem ist er noch nicht auf die Jacht zurückgekehrt. Inzwischen haben wir schon fast die spanische Küste erreicht, was sich auch an den Temperaturen bemerkbar macht, die zu meiner größten Freude stetig steigen. Das bedeutet nicht nur mehr Sonnenschein und Urlaubsgefühl, es heißt auch: leichtere Kleidung, leichtere Küche, mehr Haut und viel mehr Lust, mit Konstantin zu flirten! Wenn er schon nicht persönlich anwesend ist, dann wenigstens digital mittels Videotelefonie.
In jedem Bereich der Jacht gibt es große, internetverbundene Bildschirme. Wohl auch ein Tribut an seinen Wunsch nach Kontrolle. Privatsphäre ist auf dieser Jacht im Grunde ausgeschlossen. Jetzt gerade befinde ich mich in einem der hinteren Vorratsräume und ärgere mich wieder einmal über die unpraktischen Formate der Wandaussparungen. Zu flach, zu schmal, zu hoch. Ich seufze.
Seit der letzten Begegnung sehne ich mich nach seiner Nähe, aber seiner richtigen Nähe, nicht nach einem Gesicht auf einem Monitor. Seitdem tanze ich fröhlich durch die Küche.
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