Heiße Schatten
er mich sieht. Fast fühlt es sich an, als wäre er es, der mich berührt. Die Grenzen verwischen, ich schließe die Augen, seine Stimme führt mich. »Zupfe an deinen Brustspitzen. Mehr. Streichle dich jetzt ganz sanft.« Ich bin noch befangen, aber es macht Spaß.
»Dreh dich seitlich. Lehne dich zurück und lass deine Hand nach unten wandern.« Seine Stimme wird leiser und klingt rauer, heiserer als zuvor. »Nimm mehr Öl. Lass es an dir herunterfließen.« Er ist erregt! Das macht mir das Spiel sehr leicht. Es macht mich scharf, seinen Anweisungen zu folgen, und noch schärfer, dass es auf ihn eine Wirkung hat. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass eine seiner Hände unterhalb des Bildschirmfensters verschwunden ist. »Jetzt geh mit einer Hand tiefer, verteil das Öl. Halte dich mit der anderen gut fest. Bist du feucht?«
»Ja.« Mein Blut pulsiert heftig zwischen meinen Beinen.
»Das ist gut. Spiel mit dir. Nimm zwei Finger, bewege sie hoch und runter. Dring nicht ein.« Die Feuchtigkeit wandert mit meinen Fingern nach oben, alles ist weich und nass und glatt. Mein Puls schlägt wie ein kleiner Hammer. Ich bin erstaunt, noch nie hat es mit mir selber geklappt. Sollte es diesmal …? »Valerie, nicht denken. Fühl dich nach innen. Bist du heiß?«
»Ja. Ich will dich.«
»Geh einen Schritt zurück. Ich will deine Hand wandern sehen. Los, jetzt.« Er sieht, wie meine Finger unter den Bund des Rocks in das Höschen gleiten, das kaum noch Sichtschutz bietet. Ich bin jetzt ganz bei mir. Meine inneren Muskeln spannen sich an, aber ich stehe bewegungslos bis auf meine Hände da, die statt seiner in mich eindringen. Gleichzeitig gebe und nehme ich, gebe mich meiner Lust hin.
Die Spannung in mir sehnt sich nach Erlösung, der wohlige Schmerz zwischen meinen Lenden giert nach immer mehr Berührung, nach fester Berührung, tieferem Eindringen. Seine Stimme leitet mich durch die Täler zwischen meinen Beinen, durch die feuchten Wege, die direkt in mein Inneres führen. Damit habe ich nicht gerechnet. Die Hitze in mir wächst, bis sie größer wird als ich selbst. Ich folge weiter der Quelle meiner Feuchtigkeit, spüre mich selbst von innen unter meinen eigenen Fingern.
Sein hörbarer Atem bestimmt das Tempo. Ich erkunde meine Winkel, legte den Handballen auf die pulsierende, geschwollene Vorderseite und gerate in einen wohligen Rhythmus. Ich entdecke eine kleine raue Stelle tief im Inneren, die die Flüssigkeiten stärker fließen lässt. Mein Gesicht glüht. Ich achte nicht mehr auf dem Bildschirm, bin ganz in mich versunken. Als ich hochgucke, sehe ich, dass er sein Hemd ausgezogen hat. Seine Hand ruht auf Reißverschlusshöhe, und er bewegt seine Finger in meinem Rhythmus, aber ich kann nicht sehen, was er genau tut. Außerdem bin ich zu sehr mit mir beschäftigt.
»Mach weiter, behalte das ruhige Tempo!«, kommt das Kommando. Ich folge nur allzu gerne. Ich bin an einem kritischen Punkt. Mein Körper will gleichzeitig die Kontrolle wiederhaben und sich hingeben, es geschehen lassen, was ich noch nie zuvor selber geschehen lassen konnte.
»Komm! Lass es zu!«, höre ich ihn. Und tatsächlich – ich kann es zulassen, endlich kann ich es zulassen. In kleinen Wellen spüre ich Eruptionen aus meinem Unterleib heraufsteigen, eine Hitze, die sich in mehreren kleinen Blitzen entlädt. Mein Stöhnen dringt zu ihm. Noch eine Welle … und noch eine, dann bleibe ich auf zitternden Beinen stehen, umklammere die Säule hinter mir, wage einen weiteren Blick. Zu meiner großen Freude sehe ich, dass er den Kopf nach hinten gelegt hat und leise aufstöhnt, bevor seine Hand ruhig wird. Ist das schön! Wie wunderbar. Er also auch. Unglaublich. Eine Weile bleiben wir beide stehen, fangen uns wieder in dem gemeinsamen Schweigen.
Der Mann ist unglaublich! Und er will mich. Ausgerechnet mich. Ich bin völlig überwältigt von so viel Glück. Eine angenehme Ruhe folgt, die wir beide schweigend genießen.
»Alles gut?«, unterbricht er schließlich das Nachglühen. Ich nicke. Sprechen kann ich noch nicht. »Übermorgen Abend ist eine Benefiz-Veranstaltung in Cádiz. Ich möchte, dass du mich begleitest.«
Mein Herz macht einen Hüpfer.
Als seine Freundin?
Coco Chanel, die berühmte Modeschöpferin, soll einmal gesagt haben: »Die Frau ist das Make-up ihres Mannes.« Genau so fühle ich mich, und seltsamerweise macht es mir nichts aus. Ich habe die Aufmerksamkeit diesmal nicht als Meisterköchin, sondern als Frau an der Seite von
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