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Heiße Sonne der Verfuehrung

Heiße Sonne der Verfuehrung

Titel: Heiße Sonne der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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überzeugt. »Wir bekommen so wenige Möglichkeiten zu lieben, lass es also nicht kampflos zu, dass dir diese hier genommen wird.«
    Sie küsste seine Wange und ließ dann seine Hand wieder los. Sayidda schaute ihren Sohn noch einmal an, bevor sie aufstand und aus dem Raum ging.
     
    Ihre Reise zum Versammlungsort war lang und mühsam. Eine Zeit lang konnte Aurora den Boden unter ihren Füßen nicht mehr spüren, aber das war ihr egal.
    Als sie in dem Bewusstsein anhielt, ihr Ziel erreicht zu haben, erfüllte Frieden ihr Wesen und wiegte sie schmerzlos. Ein gelbbraunes Reh sprang in großen Sätzen hinter ihr durch den Wald. Geflügelte Kreaturen tanzten umher und nippten an den Blütenblättern. Der Wind trug die leisen Schreie der Vögel herüber.
    Es war kühl und feucht, und der Dunst eines rauschenden Wasserfalls befeuchtete ihre Haut. Sie lächelte sanft. Es gefiel ihr, wie der Sprühregen auf ihrem Körper glänzte, sich süß auf ihre Haut legte. Das Sonnenlicht strahlte durch die hohen Bäume und ließ das kristallklare Wasser in leuchtenden Farben spielen. Eine Gestalt erschien, eingehüllt in Gold, Silber und Blau. Sie erkannte Shokai sofort.
    Ich bin nun zu Hause, Kaiserin. Lass es nicht zu, dass irgendjemand mich rächt, flüsterte er, obwohl seine Lippen sich nicht bewegten. Sie nickte auf seine Bitte hin, und er sagte nichts weiter, sondern winkte sie auf den Weg zurück, den sie gekommen war. Dabei lächelte er ein Lächeln, das sie nie zuvor an ihm gesehen hatte. Sie wünschte ihm Lebewohl. Ihr Herz freute sich über seinen Frieden, als der Nebel ihn verschleierte und die Farben seines Gewandes sich auflösten.
    Sie ging jedoch nicht zurück. Die Zeit ist noch nicht gekommen, erkannte sie, also lief sie weiter, während sie jemanden hinter sich spürte. Sie konnte den Herzschlag hören, die Schritte auf der weichen Erde, den Atem des Tieres, das ihr folgte, nicht pirschend, sondern geduldig darauf wartend, dass sie sich umdrehen und schauen würde. Sie tat es aber nicht – nicht aus Ablehnung der Macht, die ihre Welt lenkte, sondern, weil sie wissen wollte, warum.
    »Es ist Zeit, zurückzukehren« ,ermahnte das Tier sie. Aurora drehte sich trotzdem nicht um. »Du hast genug getrauert. «
    Der weiße Wolf.
    Das Verlangen zu schauen ging vorüber, und mit ihm ihre neunjährige Suche. Sie verspürte nicht länger den Drang, nach ihm zu suchen, nicht hier, nirgendwo, denn sie wusste nun, dass es nicht der verlorene Vater war, den sie immer gesucht hatte, sondern einen Ort, wo sie hingehörte und eine Liebe, die sie einst finden würde.
    Sie drehte sich um. Der weiße Wolf saß geduldig da.
    Und sie erkannte das Tier mit den seltsam farbigen Augen.
    »Warum hast du dich nicht zu erkennen gegeben?«
    »Diejenigen, die deine Mutter getötet haben, suchen auch dich, und zwar durch mich. «
    »Warum bist du nicht zurückgekehrt, um nach mir zu suchen?« ,wollte sie wissen, und das Tier neigte traurig seinen Kopf.
    »Die Scham hat mich davon abgehalten, mein Kind. Und ich war es nicht wert, mich deinen Vater zu nennen, ein Feigling, der dich und Cassiandra im Stich gelassen hatte. «
    »Aber ich war allein! «
    Der Wolf neigte seinen Kopf, um sie anschauen zu können. » Nein, mein Mädchen, du warst niemals allein. « Und Aurora berührte ihr Amulett.
    Plötzlich erschien ein Löwe, schlich um einen Baum herum und über einen niedrigen Felsblock, königlich stolzierend, bis vor Auroras Füße. Er spannte seine Muskeln an, als würde er sich auf einen Angriff vorbereiten, und als Aurora ihre Hand auf die buschige rote Mähne legte, ließ das Tier sich nieder, argwöhnisch, sie beschützend, den Wolf verspottend.
    »Kehre zu denen zurück, die dich lieben. « Aurora streckte ihre Hand aus.
    Der Wolf verschwand wie in einem Nebel.
    Aurora senkte langsam ihren Arm. Auch der Löwe war weg.
    »Komm zu mir, mein Liebes. «
    Ransom. Seine Stimme klang angestrengt und flehend, und sie lächelte und rannte los.
    »Ein Teil von mir wünscht, ich könnte zu dir kommen, denn das ist mit Sicherheit besser als das Elend, das ich nun verspüre«, murmelte er; dann seufzte er lang und tief, denn die Last seiner Taten verfolgte ihn. »Ich bin ein selbstsüchtiger Mann.« Er schloss fest die Augen, und seine Stimme war sanft und wütend auf sich selbst. »Ich habe ein Leben gelebt, in dem ich an nichts anderes geglaubt habe als an das, was ich sehen wollte, was ich miterleben wollte, und es war hart, mein Gott, verdammt hart,

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