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Heiße Sonne der Verfuehrung

Heiße Sonne der Verfuehrung

Titel: Heiße Sonne der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Vorhang herunter und ging unruhig in der Kabine umher.
    »Ach, Ransom, Ihr könnt doch nicht mit der einen Hand Zuneigung ausdrücken«, sagte sie ruhig und sanft, denn sie hatte nicht vor, seine plötzliche Wut noch zu schüren, »und sie dann mit der anderen Hand wieder wegschlagen.«
    Seine Lippen verzogen sich, und es gelang ihm nicht, den Wutausbruch zurückzuhalten. »Ihr seid anscheinend ziemlich bewandert, was die Zuneigung von Männern angeht, was?«
    Auroras Gesichtszüge spannten sich an. »Ich habe ihn genossen, Euren Kuss. Sehr sogar.« Sie verschränkte ihre Arme unter der Brust und lehnte ihre Schulter gegen den Bettpfosten.
    »Und ich würde es wieder tun, wenn ich nicht einen Moment später den Biss Eurer Beleidigungen zu spüren bekäme.«
    Er rümpfte die Nase und blätterte die Seiten seines Logbuches um. »Wenn ich lediglich meinen Vorteil ausnützen wollte«, fauchte er bissig, »so würden wir uns jetzt wie verdammte Karnickel auf diesem Bett erschöpfen!« Er schlug das Logbuch wieder zu.
    Ruhig zog sie eine ihrer schwarzen Augenbrauen nach oben. »Da prahlt Ihr ja schon wieder ganz schön, was?« Er lachte leise in sich hinein, sehr selbstsicher, und ihr Blick verfolgte ihn durch den Raum, als er unruhig hin und her lief. »Zum Donnerwetter, schaut Euch doch nur an!« Ihre Hand fuhr wie ein Peitschenhieb durch die Luft. »Ihr streift durch diese Kabine wie ein wildes Tier. Aber Euer Zorn ist genießbar, denke ich.« Er hielt nicht inne, hörte ihr nur zu. »Ich beantworte Eure Fragen, Ihr jedoch seid nie zufrieden, Piratenlord, denn für Euch sind meine Worte nichts anderes als spöttische Bemerkungen. Ihr wollt aus mir machen, was ich nicht bin, damit Ihr eine Rechtfertigung für Euer schlechtes Benehmen mir gegenüber habt.«
    »Ist das so?«, antwortete er fragend mit wütendem Blick.
    »Ja. Es steckt ein sanftes Herz in Euch, Ransom Montegomery, und es liegt Euch quer im Magen, dass ich es gefunden habe.«
    Jetzt hielt er inne, und seine Augen wurden einen Moment lang sanft; dann aber kühlte der flüssige Bernstein wieder zu undurchdringlichem Gold ab. »Pah!«, knurrte er mit einem Schnipsen seiner Hand und steuerte auf die Tür zu.
    »Ich bin mir sicher, dass Ihr lieber noch ein klein wenig warten wollt, bevor Ihr aufs Deck hochgeht.«
    Er wollte nicht stehen bleiben, tat es jedoch. Seine Augen waren dunkel und eisig.
    »Eure Verwegenheit ist deutlich zu erkennen.«
    Er schaute an sich hinunter und war sich dabei schmerzvoll bewusst, was er dort finden würde; seine Erregung war deutlich zu sehen.
    »Nun, dafür, M’lord, dürft Ihr ruhig mir die Schuld in die Schuhe schieben.«
    Er verließ den Raum, und sie sagte nichts, als er sie wieder einschloss.

16
    Karnickel, sah er das wirklich so?
    Glaubte er tatsächlich, sie würde eine solche Bitterkeit in ihrem Bett willkommen heißen? Dies war ein Ort für mitreißendes Lieben und keiner, um Wut abzulassen. Und es hing vor allem nicht von seiner Entscheidung allein ab.
    Ihre Arme um den Bettpfosten geschlungen, atmete Aurora beruhigend aus, während sie langsam zu Boden sank. Sie war nicht wütend, nicht ausschließlich jedenfalls, denn ihre Haut war noch warm von der Erregung, und ihre Lippen kribbelten noch immer leicht von dem frischen Geschmack seines wilden Kusses, und wenn ihr aufgeregt schlagendes Herz würde ausbrechen können, so schwor sie, würde es wie ein winziges, verrückt gewordenes Männchen im Raum umhertanzen. Aber wohingegen sie bereit war, die mächtige Leidenschaft, die sie teilten, anzunehmen, war Ransom es anscheinend nicht.
    Armer Mann.
    Er befand sich in einer jämmerlichen Verfassung. Ihr tat der Seemann leid, der ihm als Erster über den Weg laufen würde. Ransom macht sich seine Gemütszustände zunutze, und er ist auch noch stolz darauf, dachte sie, auf seine Strenge und seine effiziente Herrschaft. Wenn jedoch seine Selbstbeherrschung ins Wanken kam und die ungestümen Bedürfnisse, die er in sich aufstaute, sich nicht länger abweisen ließen, so wusste er nicht, wie er mit dieser Flut fertig werden sollte, außer sie einzudämmen durch Schweigen und Wut, vertäut wie bei ihrer Wüstendurchquerung. Sie hatte seine Zurückhaltung in der bebenden Hitze seines Kusses gespürt, der stets so gierig war und doch gewürzt mit einer dunklen Verzweiflung, als hätte er sich in diesem einen zärtlichen Moment zu viel genommen und würde anschließend für das Vergnügen bestraft werden. Es war ihr ein winziger

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